Donnerstag, 4. November 2010

Die Verwechselung ISRAEL - Deutschland

B"H

Heute früh hatte ich eine interessante Unterredung mit einem Chabad - Rabbiner. Insgesamt kommt es bei dem Gesprächsinhalt nicht unbedingt auf Chabad an, sondern ist durchaus zu verallgemeinern.
Ich berichtete dem Rabbi von diversen Ansichten deutscher Juden der Aliyah nach Israel betreffend. Allerdings suchen nicht nur deutsche Juden nach Ausflüchten, wenn man sie denn nach dem Grund fragt, warum sie nicht nach Israel auswandern. Israel, dem wahren Heimatland der Juden.

Vor einiger Zeit startete ich diesbezüglich eine Umfrage und der genannte Hauptgrund gegen die Aliyah war die Ungewissheit in ein anderes Land zu ziehen. Wo Arbeit finden ? Wie ist das mit der Wohnungssuche ? Wie wird das alles finanziell und wie ist das mit der Mentalitaet der Israelis ?

Zugegeben, so einen richtigen Deutschen kann die israelische Mentalität schon einmal umhauen, aber damit muss man umgehen und sich daran gewöhnen. Und wer da mit "den Umgangston ändern" kommt, hat gleich erst einmal verloren. Anglo - Freunde von mir lieben es, auf deutsche Belehrungen stets mit "Heil Hitler" zu antworten, aber das nur nebenbei.

Es gibt genügend Beispiele von Juden aus aller Welt, die Aliyah machten und sich erfolgreich in Israel einlebten. Kaum einer von ihnen hatte es leicht und daran wird sich auch in Zukunft wenig ändern. Eines jedoch muss immer vorhanden sein:
Der Wille es zu packen ! Niemals sollte dem Einwanderer der Gedanke im Hinterkopf herumschwirren, dass, falls es nicht klappt, er ja eh wieder in sein vorheriges Heimatland ziehen kann.

Der Rabbiner sagte mir, dass es leider mit den Juden in der Galut (Diaspora) so ist, dass sie das Verhalten ihrer Diasporaumgebung annehmen und danach handeln. Somit vergessen sie ihre Identität, ohne es richtig zu bemerken. Kommt dann jemand aus Israel und sagt etwas, dann wir argumentiert und mit dem Umgangston gedroht.

Der Rabbiner (übrigens in Düsseldorf geboren) gab ein Beispiel:

Man stelle sich ein Klassenzimmer vor, in welchem ein Schüler ständig die Gemeinschaft stört. Der Lehrer mahnt einmal, zweimal und beim dritten Mal setzt er den Störenfried vor die Tür. Anstatt aber nachzudenken und in den Klassenraum zurück zu wollen, macht es sich der Störenfried vor dem Klassenzimmer bequem. Er setzt sich seine Kopfhörer auf, hört Musik, stopft sich nebenbei vom Chips und Coke und hat die Klasse längst vergessen.

Genau so verhalte es sich mit den Diasporajuden. Sie machen es sich bequem, denken jedoch nicht mehr an den eigentlichen Kern ihres Daseins.

Ferner fand ich heute auf meiner e - mail eine Nachricht von einer Freundin, die da bei der BBC hörte, dass anscheinend Deutschland das gelobte Land der Juden sei und nicht Israel. Dazu koennte ich jettz haemisch sagen: "Wer einen Ausflug in die Gaskammer oder in ein Massengrab sucht, der liegt dort sicher richtig".
(Hoffentlich verstehen einige meine sarkastische Andeutung und legen nicht wieder alles falsch und uebereilt aus !)

Das Land der Juden ist und bleibt Israel. Der Talmud berichtet uns von der besonderen Luft Israels und die Thora (sowie der Talmud) von der Mitzwah, im wirklichen Heiligen Land zu leben und die Mitzwot (Thoragesetze) auszuführen.

Wenn ich mir vorstelle, ich müsste wieder in einer deutsch -  jüdischen Gemeinde leben, kommt mir nur noch das Grausen !
 

9 Kommentare:

  1. liebe Miriam

    nach etwa zwei Jahren des regelmäßigen Lesens deines Blogs, habe ich nun meine Grenze erreicht, und werde diesen aus meinen Favouriten löschen.
    Ich wünsche dir ganz viel Gottes Segen,und möge er dir bald seine Perspektive zur Welt, zu den Menschen,zu der Wahrheit und zu den Deutschen zeigen. Denn es gibt nur eine Wahrheit. Ganz viel Liebe für die Menschen wünsche ich dir. Und wenn es wirklich sein Wille war diesen Blog zu eröffnen, auf Deutsch, um über die Deutschen herzuziehen, dann glaube ich hast du etwas falsch verstanden. Frage lieber nocheinmal nach und hör auf deine Bitterkeit und Enttäuschung hier auszulassen, das wird dich nur noch bitterer machen.
    Alles Gute.
    Bye.

    AntwortenLöschen
  2. B"H

    Mit Bitterkeit hat das nichts zu tun, sondern es ist eine Feststellung. Aber gerade deutsche Juden tun sich immer damit schwer, sobald man ihnen die Aliyah nach Israel anraet. Da reitet man sich in ein Wespennest.

    Ich schreibe diesen Blog als Israeli und ich bin es langsam leid, mir von Deutschen die Sprache vorschreiben zu lassen, in der ich zu schreiben habe. Ich schreibe auf Deutsch und auf Englisch. Wobei ich auf Englisch wesentlich erfolgreicher bin. Uebrigens hat mir noch nie ein Anglo vorgehalten, nicht auf Englisch zu schreiben, weil es nicht gerade meine Muttersprache ist. Komischerweise scheine ich einige Deutsche zu stoeren.

    Dazu ein Rat:
    Dann lest diesen Blog nicht !

    Ich jedenfalls werde weiter als ISRAELI auf DEUTSCH schreiben.
    Haben wir uns soweit verstanden ? Wem etwas unklar sein sollte, kann gerne nachfragen. Obwohl ich es leid bin, mir staendig die deutschen Vorschriften anzuhoeren.

    AntwortenLöschen
  3. Es geht hier nicht um 'deutsche Vorschirften' aber einfach um die Menschlichkeit und die Liebe die du in deiner Religion anscheinend vertritts. Ich stimme dir auch nicht zu wie du über andere Nationalitäten herziehst. Wenn alle sich so politisch einsetzen würden wie du, mit dieser Einstellung, immer nur nach dem Negativen zu suchen, dann täte mir die Welt leid. Und sorry, aber ich denke, daß es im Falle Deutschland Bitterkeit bei dir ist.
    Das ist der Unterschied zwischen den radikalen judischen orthodoxen und dem christlichen Glauben: Jesus lehrt seine Feinde zu lieben!

    AntwortenLöschen
  4. B"H

    Radikaler juedischer Glaube ?

    Hast Du mich etwa auf so einem komischen christlichen Blog verlinkt,
    der orthodoxe Juden hasst ?


    Na, dann nimm mich da mal ganz schnell herunter. Kein Wunder, dass ich stets irgendwelchen konfusen christlichen Kommentare kriege. Freikirchler, Zeugen Sowieso und sonstige Sekten.

    Ich habe dazu nichts mehr zu sagen, wenn Du hier ueber die juedische Religion herziehst, sowie Deine Goetzendienstzitate anbiederst.

    Uebrigens nahm J. seine Zitate aus der Thora.

    Fragt sich jetzt nur, wer hier die Feinde sind ?

    Die JUDEN ?

    AntwortenLöschen
  5. du spinnst liebe Miriam,

    DU sollst deine Feinde lieben wenn du welche hast. Ich habe dich niergens verlinkt und habe auch nicht alle orthodoxen Juden in einen Topf geworfen. Ich bin selber mit welchen befreundet. Es geht mir nur um deine radikale bzw.rechte Einstellung und solche die es auch haben. Sonst nichts. Und niemand hasst hier die Juden, vor allem ich nicht. Ich respektiere sie, weil Gott sie liebt, das geht gar nicht anders. Überlasse das Urteil lieber ihm.

    AntwortenLöschen
  6. übrigens, genauer gesagt habe ich deinen Blog über Zufall gefunden, und mir nichts dabei gedacht.

    AntwortenLöschen
  7. Shalom,

    jetzt muss ich mich doch mal zu Wort melden.

    Fakt ist, Aliyah ist ein Mitzwah für jeden Juden, das erstmal zu Klärung.

    Natürlich MUSS es das Ziel sein Aliyah zu machen, aber leider ist es nicht jedem immer möglich.
    Wir haben drei Kinder, wie wollen wir die ohne staatliche Hilfe in Israel ernähren?
    Für eine alleinstehende Person ist Aliyah kein Problem, rüber, jobben, fertig.
    Wir wären lieber heute als morgen in Israel, aber was sollen wir machen? Arbeit brauchen wir nicht in 2 Jahren sondern sofort vor Ort und nicht nur ein "paar Shekel fuffzich". Keiner redet von Luxus aber ich möchte schon das meine Kinder ordentliche Kleidung und ausreichend Essen haben. Wie will man bei der Wohnsituation in Israel eine passende Wohnung finden?
    Israel hat genug eigene Arbeitslose, da brauchen die keine zusätzlichen.

    So sehen unsere Probleme für ein Leben in Israel aus und wir haben die Staatsbürgerschaft.

    Zu der Sache mit dem Deutschtum usw. Es gibt kaum noch deutsche Juden in Deutschland, die meisten sind russischer Herkunft.

    Wir haben Nachbarn die uns IMMER unterstützen wenn es um Shabbat oder Feiertage geht. Mittlerweile wissen sie genau was wir dürfen und nicht, ansonsten fragen sie nach. Wir reden da ganz offen und sind bisher bei jedem damit gut gefahren, man muss seine Position nur klar äussern und keine Kompromisse machen, dann wird man ernstgenommen und respektiert.

    Thema Feindesliebe: Naja, da sollten gerade Notzrim den Mund halten, wer war es denn der ständig die "andere Wange hinhalten" musste?

    Wir sehen, es ist nicht immer alles so einfach wie es auf den ersten Blick scheint.

    Shavuah Tov, Chodesh Tov.

    Joshua

    PS: Ein GROSSER Rav hat gestern Jahrzeit gehabt ;) Od K... Chai

    AntwortenLöschen
  8. B"H

    Natuerlich ist es nicht immer einfach und schon gar nicht mit Kindern. Deutschland besitzt kein Nefesh Be'Nefesh - Angebot mit viel Bargeld bar auf die Hand.

    Zur Wohnsituation:

    Wenn Ihr die Staatsbuergerschaft schon habt, dann koenntet Ihr Euch bei der Israelischen Botschaft oder der Jewish Agency eventuell nach einem Rueckkehrerprogramm erkundigen. Israel investiert momentan einige Summen, um Israelis aus dem Ausland heimzuholen.

    Es gibt Wohnungen, nur sucht man die aus dem Inland heraus und nicht aus dem Ausland. Ashdod, Beersheva oder Haifa waeren eventuell Alternativen, denn dort liegen die Mieten noch im finanzierbaren Bereich.

    Arbeit ?
    Das Problem liegt darin, dass Ihr Arbeit und Wohnung nur aus dem Land heraus organisieren koennt. Einer von Euch muesste also eine Zeit in Israel sein, um alles vorzubereiten. Hierbei kommt es dann wieder auf die Region an. An der Kueste gibt es wesentlich mehr Jobs als in Jerusalem, Beersheva oder im Norden.

    Sagen wir es einmal so:
    Zumindest sollte bei einem in der Diaspora lebenden Juden die Aliyah immer an erster Stelle stehen oder gegenwaertig sein.

    P.S. Warum sich hier Christen zum Thema aeussern, verstehe ich genauso wenig wie Du. Der Artikelinhalt galt als kleiner Sarkasmus an Juden. Am Ende wurde J. von Leuten zitiert, die mit dem Thema absolut nichts zu tun haben.

    AntwortenLöschen