Mittwoch, 24. November 2010

KÄSE BLUFF made in Israel



B"H

"Kolbotek", so nennt sich das israelische Gegenstück zum deutschen TV - Report "Vorsicht Falle". In Israel ist der Journalist Rafi Ginat zum selben "Kolbotek - Symbol" geworden wie einst Eduard Zimmermann mit "Vorsicht Falle" oder "Aktenzeichen XY ungelöst".

Gestern abend war einmal wieder "Kolbotek Time" und ich kam gerade zur rechten Zeit zum Falafelstand als die Sendung begann. Nach einer langen Busfahrt von Jerusalem nach Tiberias wollte ich eigentlich schnell heim, blieb jedoch wegen Falafel und Kolbotek noch länger stecken.

Die Sendung war interessant und hatte nur ein Thema:
Wie israelische Firmen falsche Milchprodukte als Käse verkaufen, die gar kein Käse sind. Bewiesen wurde ebenso, dass der Verzehr von Butter gesünder ist als das Essen von Margarine. Rafi Ginat liess einen Block Butter neben einen Block Margarine legen und die Kakerlakenzucht frei. Die Viecher liessen die Margarine links liegen und frassen nur an der Butter. Das beweist, dass sogar Tiere mehr Verstand besitzen als Menschen, denn die lassen sich nicht auf ein künstlich herbeigeführtes Produkt wie Margarine ein.

Es ist vollkommen richtig, dass israelische Hersteller wir Kfir oder Willi Food ihre Milchprodukte gar nicht aus Milch herstellen, sondern lediglich aus Chemikalien, Pflanzenölen sowie einigen wenigen Milchresten. Ohne Milchreste wird der Mozzarella sogar parve (nicht milchig und nicht fleischig). In der jüdischen Kaschrut ist PARVE besonders wichtig, denn wer fleischig ißt und hinterher für einige Stunden keine Milchprodukte essen darf, der will oft nicht auf sein Eis oder Sonstiges verzichten. Somit bieten Eis ohne Milchzusätze oder ähnlich hergestellte Lebensmittel einen Ausgleich.

Ginat gab den großen Supermarktketten wie "Chetzi Chinam", "Supersal" oder "Mega" die Schuld, denn sie stellen die nachgeahmten Käsesorten, die gar kein Käse sind, mitten in die regulären Käseprodukte im Kühlregal und das verwirrt den Kunden, der da meint, Käse zu kaufen. Auch die Hersteller betrügen mit ihren verwirrenden Etiketten. Welcher Kunde schaut schon auf das Etikett, wenn der gelbe Käse wirklich nach 
Käse aussieht ?

Als Kunde muss man unbedingt auf den Milchanteil, angegeben auf dem Etikett, achten. Milchanteil, Calcium oder Proteine. Ist davon kaum etwas vorhanden, sondern lediglich von Fetten die Rede, dann handelt es sich um ein künstlich herbeigeführtes Produkt, was zwar wie Käse aussieht und vielleicht auch schmeckt, doch es aber nicht ist. Oder in anderen Worten: Das Lebensmittel ist ein Klotz hergestellt aus Chemikalien.





Kolbotek Moderator
Rafi Ginat


Das Einzige, worauf der Kunde genauer schaut, ist der Preis. Israelischer Käse ist teuer. Selbst wenn es sich nur um 100g Schnittkäse handelt. Die nachgeahmten Produkte liegen weit unter dem Preis, sind daher billig und der Kunde meint, einen tollen Deal gemacht zu haben. Dass es sich bei dem erstandenen Käse um gar kein Milchprodukt handelt, fällt niemandem auf.

Nur die Supermarktkette "Rami Levi" erklärte sich, laut Kolbotek, bereit, derlei "falsche" Produkte separat ins Kühlregal zu stellen. Alle anderen Ketten sowie die Hersteller meinten, dass sie ihre Produkte so auszeichnen, dass der Kunde allein drauf kommen muss, dass in der Verpackung kein richtiger Käse enthalten ist, sondern nur ein billiger Käseersatz.

Die Sendung wurde heute in vielen Tageszeitungen kritisiert und es ist verständlich, dass die Hersteller an die Decke gehen, bei all der realen Kolbotek - Aufklärung. Ich jedenfalls schaute heute beim Einkauf genauer hin und kaufte richtigen Käse, der ein paar Schekel teurer war als die Kopien.

Am nächsten Dienstag geht es in der Kolbotek um Fleisch und Eier !

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