Montag, 30. April 2007

Jerusalem fuehrt die Tabelle an

B"H

Irgendwie bin ich es leid immer ueber politische Themen zu schreiben, aber die letzten Tage waren wegen der heutigen Veroeffentlichungen recht hektisch bei uns im Land. Es war das, was die Leute beschaeftigt und weiter beschaeftigen wird.
Wir leben nun einmal in einem Land, welches staendigen Bedrohungen ausgesetzt ist und wenn die Hizbollah wieder Raketen auf uns abschiesst, wird Israel wieder gebuehrend antworten. Mit oder ohne Winograd - Bericht. Nur hoffentlich beim naechsten Mal mit einer kompetenten Fuehrung.
Was als demokratisches Land fuer uns spricht ist, dass wir uns mit unseren Fehlern auseinandersetzen. Ganz im Gegensatz zu den arab. Diktaturen um uns herum.

Eine Info, die aber keinesfalls untergehen sollte ist, dass unser lokaler Fussballclub Beitar Yerushalaim kurz vor Saisonschluss die Fuehrung in der Tabelle uebernommen hat. Das ist doch einmal etwas Positives.
Ausserdem beginnt der Sommer und es naht der Jerusalem - Tag (Yom Yerushalaim) Mitte Mai.

Regierung und Oberbefehlshaber auf Fortbildungskurs

B"H

Heute um 17.00 Uhr haben wir in der Baeckerei die Live - Uebertragung der Pressekonferenz des Winograd - Ausschusses im Radio gehoert. Normalerweise ist bei uns High - Live, doch bei der Uebertragung herrschte ausnahmsweise Totenstille unter den Kollegen. Alle lauschten und hinterher wurde ueber die Regierung gelaestert.

Insgesamt ist das Ergebnis des Ausschusses, der das Verhalten Olmerts, Verteidigungsminister Amir Peretz und des ehemaligen Oberbefehlshabers Dan Chalutz waehrend des letzten Libanon - Krieges untersuchen soll, schlimmer ausgefallen als erwartet. Der Ausschuss unter dem Vorsitz des Richters Eliyahu Winograd beschuldigte die drei schwerer Fehler.
Olmert und Peretz haetten nach der Entfuehrung von Eldad Regev und Ehud Goldwasser keine naeheren Erkundigungen eingezogen, ob die Armee fuer einen eventuellen Krieg bereit sei. Die beiden liessen sich einfach vom damaligen Oberbefehlshaber Dan Chalutz einwickeln und glaubten ihm blind.
Chalutz wiederum nutzte das Unwissen und die Unerfahrenheit der beiden aus und gab sich arrogant. Der Ausschuss bezeichnete ihn sogar als impulsiv, weil er einfach in einen Krieg losstuerzte, obwohl ihm bekannt war, dass die Armee unvorbereitet war.
Genauso verhielt es sich mit dem Kabinett, das sich einlullen liess ohne Fragen zu stellen, was jetzt genau passiert und wie man aus der Sache wieder herauskommt.

Mit anderen Worten, unser Verteidigungsminister, der niemals haette Verteidigungsminister haette werden duerfen, und Olmert versagten auf ganzer Linie.
Nach der Verlesung des vorlaeufigen Berichtes (der Hauptbericht folgt im Sommer) riefen alle Parteien Olmert und Peretz zum sofortigen Ruecktritt auf. Die Likud - Abgeordnete und ehemalige Erziehungsministerin Limor Livnat sagte, dass solange Olmert Ministerpraesident ist, er eine oeffentliche Gefahr fuer den Staat Israel darstelle.
Olmert dankte Eliyahu Winograd fuer den offenen Bericht und teilte ihm mit, dass die Regierung daraus lernen werde. Ausserdem soll der derzeitige Oberbefehlshaber Gabriel (Gabi) Ashkenazi auf "Fortbildung", damit er lerne, wie Kriegssituationen bereinigt werden koennen. Heisst im Klartext, er bekomme bessere Berater.

Das 2. israelische TV uebertrug die Pressekonferenz live und sendet noch bis 21.30 Uhr. Im Radio wurden alle Sendungen unterbrochen, um alles live senden zu koennen.

Diesen Donnerstag findet in Tel Aviv auf dem Kikar Rabin (vor dem Rathaus) eine riesen Demo gegen die Regierung statt. Olmert solle Verantwortung uebernehmen und zuruecktreten.
Dabei sein werden Studenten, Eltern gefallener Soldaten und Armeereservisten.
Olmert kaempft um sein Amt, aber es ist nur noch eine Frage der Zeit bis er gehen muss. Hoffentlich.

Der unerwuenschte Ministerpraesident

B"H

Heute nun ist der Tag der Wahrheit fuer Ministerpraesident Ehud Olmert gekommen und seine Feinde koennen sich erst einmal beruhigt zuruecklehnen. Olmert kaempft diese Woche um sein Ueberleben. Nicht nur, dass die Winograd - Kommission heute um 16.00 Uhr ihren ersten Bericht ablegt, nein, Olmert muss diese Woche noch zu einer erneuten Anhoerung bei Micha Lindenstrauss, der ihn wegen eines illegalen Immobiliengeschaeftes verhoeren will.

Olmerts Kadima - Partei will ihn offensichtlich bis zum Sommer loswerden, aber nicht sofort, denn man befuerchtet einen Sturz der ganzen Partei. Inoffiziell schachern Aussenministerin Zipi Livni, Avi Dichter und Shaul Mofaz schon um den Posten des Ministerpraesidenten. Aber nach einem etwaigen Sturz Olmerts gibt es wahrscheinlich eh Neuwahlen, denn die Bevoelkerung kann die Kadima - Leutchen nicht mehr sehen. Fast die ganze Parteifuehrung hat irgendwelche Bestechungsverfahren am Hals.

Grosser Gewinner ist der Likud - Vorsitzende Benjamin Netanyahu und laut Umfragen ist die einzige, die Netanyahu bei Neuwahlen schlagen koennte, ausgerechnet Zipi Livni. Wenn Olmert geht, wird er in der Versenkung verschwinden, wo er schon laengst hingehoert. Dennoch, aufgeben will er vorerst einmal nicht.

Ein anderes Thema, welches gross diskutiert wird, ist ein eventueller Einmarsch in Gaza. Dort schiesst die Hamas taeglich (und das seit Jahren) Kassam - Raketen auf israelisches Gebiet und soweit hatten wir meistens Glueck, dass nichts Schwerwiegendes passiert ist.
Gestern sagte der derzeitige Oberbefehlshaber Gabriel (Gabi) Ashkenazi), dass die einzige Moeglichkeit, die Raketen zu stoppen, ein Einmarsch in Gaza waere. Luftangriffe allein bringen kaum etwas.
Die Hamas andererseits wartet nur auf einen israel. Einmarsch, koennen sie doch so wieder eine weltweite Protestwelle gegen Israel ausloesen. Schnell werden dann wieder Propagandaphotos von Kindern in Gaza presentiert und die Welt zeigt ihr Mitleid. Die militanten Juden kaempfen wieder gegen die friedliebenden Palaestinenser und sie richten einen neuen Holocaust an.

Eines vergisst das Ausland immer wieder oder will es zumindest vergessen. Wieso regt sich eigentlich niemand auf, wenn drei Jahre lang Raketen auf die Stadt Sderot fallen und Leute in den Bunkern sitzen ? Das ist im Ausland keine Schlagzeile wert. Wuerde dagegen Israel taeglich Gaza bombardieren, haette die internationale Presse etwas zu schreiben und die UNO wuerde sofort aktiv werden.
Falls es zu einem Einmarsch in Gaza kommen sollte, so werden israel. Soldaten versuchen, die Raketenabschussrampen der Hamas zu finden und zu zerstoeren.
Aber die Palaestinenser haben eine bessere Propagandamaschinerie, die den Einmarsch ausschlachten wird. Und im Ausland fragt dann wieder niemand, was eigentlich der Grund fuer einen Einmarsch ist, denn diese Frage ist zu unbequem.

Sonntag, 29. April 2007

Das grosse Warten

auf morgen hat begonnen. Unsere Presse nennt heute in den Schlagzeilen Premier Olmert, Verteidigungsminister Amir Peretz und den ehemaligen Oberbefehlshaber der Streitkraefte, Dan Chalutz, ganz einfach Versager.

Wie bekannt, wird morgen der erste Bericht der Winograd - Kommission veroeffentlicht und saemtliche Parteien rufen Olmert heute schon zum Ruecktritt auf. Der aber zeigt sich unbeeindruckt. Keinen Kommentar vor dem morgigen Tag und ausserdem haetten ja alle Parteien, einschliesslich der Likud mit Benjamin Netanyahu, den Krieg unterstuetzt, so Olmert.

Warten wir mal ab…

Freitag, 27. April 2007

"Der Kampf ums Ueberleben"

so lauten heute die Ueberschriften in den israelischen Tageszeitungen. Ministerpraesident Olmert kaempft schon seit Ewigkeiten ums Ueberleben, doch kommende Woche soll alles noch viel schlimmer kommen. Der Endkampf sozusagen.

Diese Woche wurde er eines weiteren Veruntreuungsskandales beschuldigt und naechsten Montag soll der erwartete Bericht der Winograd - Kommission (siehe Beitrag weiter unten) veroeffentlicht werden.

Politiker aus Olmerts eigener Kadima - Partei sagen, dass sie den Premier nur aus dem Grund nicht rausschmeissen, weil sonst die ganze Partei fallen wuerde. Jeder will natuerlich sein Poestchen behalten und sollte Olmert naechste Woche fallen, gehen alle mit ihm.

Die Tageszeitung MAARIV veroeffentlichte schon heute einige Auszuege aus dem Bericht. Eine kleine Anmerkung vorweg: Bei dem Bericht wird es sich vorlaeufig nur um einen Teilbericht handeln. Der endgueltige Abschlussbericht erfolgt spaeter.
Laut Maariv haben Olmert, Verteidigungsminister Amir Peretz und der ehemalige Oberbefehlshaber der Streitkraefte Dan Chalutz im zweiten Libanon - Krieg 2006 voellig versagt. Vor allem die israel. Zivilbevoelkerung war den Raketenangriffen der Hizbollah schutzlos ausgeliefert.

Schon wenige Wochen vor dem Kidnapping der zwei israel. Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev hatte die Armeefuehrung Hinweise auf eine von der liban. Hizbollah geplanten Entfuehrung israel. Soldaten. Ernst genommen wurden diese Hinweise nicht. Auch sah man seit dem Abzug der israel. Armee aus dem Libanon im Fruehsommer 2000 untaetig zu, wie die Hizbollah den Grenzstreifen zwischen dem Libanon und Israel besetzte, Bunker baute und unbesorgt ihre Waffen in Richtung Israel in Schussposition brachten. Der damalige Premier Sharon sowie der ehemalige Oberbefehlshaber Shaul Mofaz wussten davon. Unternehmen tat niemand etwas.

Der vorlaeufige Winograd - Bericht, der sich mit der Zeit des Abzuges 2000 bis zu den ersten Kriegstagen im Juli 2006 beschaeftigt, wird in Israel mit grosser Spannung erwartet.
Am Montag um 16.00 Uhr wird es soweit sein. Es gibt eine Pressekonferenz und der Bericht wird auch ins Internet gestellt. In Hebraeisch und Englisch:
http://www.vaadatwino.org.il/

Yom Yerushalaim

B"H

Ueberall in Israel sind nun die Trauer -bzw. Feiertage erst einmal vorbei. Ueberall, nur nicht in Jerusalem. Eine Woche vor dem relig. Shavuot - Fest feiern wir Mitte Mai Yom Yerushalaim, den Jerusalem - Tag.

An diesem Tag wird die Befreiung Jerusalems durch die israel. Armee im Sechs - Tage - Krieg 1967 gefeiert. Bis zu dem Zeitpunkt hielten die Jordanier viele Teile Jerusalems, darunter auch die Altstadt, besetzt. Seit dem Kriegsgewinn ist es Juden wieder moeglich, ungestoert und zu jeder Zeit zur Klagemauer (Kotel) zu gehen.

Yom Yerushalaim wird in diesem Jahr ganz gross gefeiert, jaehrt sich doch der Sechs - Tage - Krieg zum 40. Mal.

Donnerstag, 26. April 2007

Abgestiegen

B"H

In Deutschland redet man gern von der "Unterschicht" oder HARTZ IV. Mit dem neuen Begriffen von HARTZ kann ich wenig anfangen, denn ich habe die ganzen Gesetzesaenderungen nicht verfolgt. Frueher war es in Deutschland einmal so, dass wenn jemand Sozialhilfe bekam, ihm von der Wohngeldstelle die Miete gezahlt wurde. Ob das in HARTZ IV noch so geregelt ist, weiss ich nicht.
Falls ja, sind das Zustaende, von denen ein Israeli nur traeumen kann. Wer in Israel Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld erhaelt, der muss seine Miete davon aus eigener Tasche zahlen. Es gibt zwar gesetzliche Beihilfen wie einen kleinen Mietzuschuss oder Verguenstigungen bei der Stadtsteuer, doch ansonsten geht das meiste Geld fuer die Miete drauf.
Wohlgemerkt Mieten werden in Israel ueberwiegend in Dollar berechnet. Der Dollar befindet sich derzeit im freien Fall (4.02 Shekel = 1 Dollar), was sich aeusserst guenstig fuer die sozial Schwachen auswirkt, denn die zahlen folglich weniger Miete.
Wie kommen also Dauerarbeitslose und chronische Sozialfaelle ueber die Runden ? Ganz zu schweigen von chronisch Kranken, die auch noch ihre Medikamente teilweise selbst zahlen muessen. Und was ist mit alleinerziehenden Muettern ?

Fuer diejenigen, die sich hohe Mieten nicht leisten koennen, hat der Staat Sozialwohnungen eingerichtet. Shikun heisst das auf Hebraeisch. Wie ueberall muss man sich fuer eine staedtische Sozialwohnung erst qualifizieren. Armut oder Obdachlosigkeit allein reichen nicht aus. Ein Bekannter von mir ging zum Ministerium des sozialen Wohnungsbaus (Misrad HaShikun) und dort bekam er gesagt, dass seine Obdachlossigkeit nicht fuer eine sofortige Hilfe ausreiche. Tja, wenn er Alkoholiker oder drogenabhaengig waere, ja, dann bekaeme er sofort eine Wohnung zur Verfuegung gestellt. Wer krank ist, bekommt auch schnelle Hilfe, aber ansonsten sind die Wartelisten fuer eine Jerusalemer Sozialwohnung lang. Bis zu 10 Jahre kann es dauern, dass einem eine Wohnung vermittelt wird. Es sei denn, jemand erklaert sich bereit, in die Negev zu ziehen. Dimona, Arad oder Mitzpeh Ramon. Dort gibt es haufenweise freie Sozialwohnungen.
Normalerweise will aber derjenige irgendwie raus aus seiner finanziellen Misere und doch noch einen Job ergattern. Wer aber ersteinmal in der Negev sitzt, der bleibt ohne Job, denn es gibt dort keine Arbeit. Um nicht fuer immer als sozial abgestiegen zu gelten, will die Mehrheit der Antragsteller natuerlich Sozialwohnungen in Tel Aviv oder Jerusalem. In den Zentren, wo es noch moeglich ist, Jobs zu finden.
Wer erst einmal eine Sozialwohnung hat, der kann sein Leben lang darin wohnen bleiben und zahlt zwischen 70 und 300 Shekel Miete im Monat (ca. 15 - 60 Euro).

Ob es allerdings immer eine gute Idee ist, in den Shikun zu ziehen, bleibt dahingestellt. In Jerusalem befinden sich die meisten Sozialwohnungen in zwei Stadtteilen, in Katamonim (Katamon 8) und in Kiryat Yovel - Kiryat Menachem. Zwei Strassen sind dafuer besonders beruehmt. Zwei Strassen, die in zwei weit voneinander entfernten Stadtteilen liegen, aber dennoch mit der gleichen Buslinie (18) zu erreichen sind. Zwei Endstationen der Buslinie.
Das eine ist die Rabbi Shimon Bar Yochai - Strasse in Katamonim, nahe dem Einkaufsparadies Canyon Malcha, und die andere Strasse ist die Stern - Strasse im Stadtteil Kiryat Yovel.
Ein kurzer Blick auf die trostlosen heruntergekommenen Wohnbloecke reicht aus um den Besucher zu vergraulen. Freiwillig geht dort keiner hin. Tagsueber ist es moeglich durch die Nachbarschaft zu gehen, am Abend dagegen sieht die Sache anders aus. Wer abends vor allem durch die Bar Yochai geht, der wird schonmal von Jugendgangs angemacht oder es werden ihm Drogen angeboten. In der Bar Yochai wimmelt es von russischen und aethiopischen Neueinwanderern, die einen sozialen Brennpunkt darstellen. Die russische Neueinwandererbevoelkerung hat es aus vielerlei Gruende sehr schwer, von Israelis akzeptiert zu werden. Ihren Frust lassen sie in der Bar Yochai an den Aethiopier aus, die von ihnen als das allerletzte der Gesellschaft betrachtet werden. Aber nicht nur in der Bar Yochai, sondern auch anderswo kommen rassistische Sprueche.
Im entgegengesetzten Kiryat Yovel, in der Stern - Strasse, geht es nicht viel besser zu. Der Unterschied ist aber, dass in der Stern ueberwiegend aeltere Menschen wohnen, wovon auch wieder ein hoher Anteil russische Neueinwanderer sind.

Kein Jerusalemer, der hier nicht wohnt, geschweige denn ein Tourist, verirrt sich in diese Gegenden. Als Normalbuerger liest man in der Zeitung von Armut oder sieht die Bettler in der Innenstadt oder an der Klagemauer. Aber wer weiss schon, wie die Menschen im Shikun leben ?
Einmal fuhr ich in der Buslinie 18 Richtung Kiryat Yovel und verpasste eine Haltestelle. Prompt landete ich an der Endstation in der Stern - Strasse und traute meinen Augen nicht. Wohnbloecke, an denen weisse und graue Farbe abblaetterte und alles strahlte Hoffungslosigkeit aus. Das Wetter war noch trostlos dazu.

Wer die Bar Yochai und die Stern sieht, der erhaelt den oberflaechlichen Eindruck, dass wer sich einmal dort befindet, nicht wieder herauskommt. Es waere interessant zu erfahren, ob das Gegenteil der Fall ist.

Mittwoch, 25. April 2007

Regierungschaos

B"H

Wer heute die israel. Nachrichten verfolgte, der wusste vor chaotischen News gar nicht mehr, ob wir nun eine Regierung haben oder nicht. Wenn ja, warum wir sie noch nicht mit Sack und Pack rausgeschmissen haben. Von wem werden wir hier eigentlich regiert ?

Anstatt sich nach den gestrigen Raketenangriffen der Hamas auf die Negev Wueste Gedanken zu machen wie es weitergeht, dreht sich bei Olmert alles mal wieder nur um ihn selbst. Sein neuer Feind Micha Lindenstrauss (Mevaker HaMedinah, derjenige, der untersucht, was in den Regierungsaemtern falsch laeuft) hat heute einen einen neuen Korruptionsskandal seitens Olmert veroeffentlicht. Olmert habe seinen Regierungsposten unter Ariel Sharon benutzt, Freunden und deren Firma Regierungsfoerdergelder zuzuschanzen.
Alle Parteien haben sofort reagiert und Olmert wieder mal zum Ruecktritt aufgefordert. Der jedoch weist alle Schuld von sich, wie immer. Lindenstrauss haette ganz einfach unprofessionell ermittelt.
Nun soll entschieden werden, ob offiziell Anklage gegen Olmert erhoben wird und ich werde in den kommenden Tagen noch naeher auf den neuen Skandal eingehen.

Naechsten Montag um 16.00 Uhr israel. Ortszeit soll es nun soweit sein. Der Winograd - Bericht wird offiziell an Olmert und Verteidigungsminister Amir Peretz uebergeben.ca. eine Stunde spaeter wird eine Pressekonferenz einberufen, bei der die Oeffentlichkeit die wichtigsten Punkte des Berichtes erfaehrt.
Bei der Winograd - Kommission handelt es sich um einen Untersuchungsausschuss, der die Vorkommnisse kurz vor und waehrend des letzten Libanon - Krieges ermitteln soll. Ranghohe Politiker und Militaers wurden von der Kommission befragt. Zuletzt wollte die Regierung die Veroeffentlichung verhindern, der Oberste Gerichtshof aber entschied fuer eine Veroeffentlichung.
Der freigegegebene Bericht umfasst die Zeit vom Auszug aus dem Libanon im Jahre 2000 bis zum 17. Juli 2006, fuenf Tage nach Ausbruch des Krieges.
Der Bericht wird zum gegebenen Zeitpunkt am Montag auch in hebraeischer und engl. Sprache im Internet veroeffentlicht werden.

Hier kann er ab Montag eingesehen werden: http://www.vaadatwino.org.il/

Nichts als Muell

B"H

Als ich vor Jahren das letzte Mal nach Deutschland flog, holte mich eine Freundin am Muenchener Flughafen ab. Als wir zu ihrem Wagen in der Tiefgarage gingen, stand dort ein Muelleimer mit sage und schreibe fuenf verschiedenfarbigen Plastiktueten darin. Dosen, Gruenglas, Weissglas, Braunglas etc. Ich stand vor dem Muelleimer und konnte es gar nicht fassen, dass solch eine Muellhysterie herrscht.
Aus Israel kommend ist man ganz andere Dinge gewohnt, obwohl sich mittlerweile schon einiges geaendert hat. Israelis lieben es ihren Muell zu jeder Zeit und an jedem Ort zu entsorgen.

In manchen Stadtteilen wurden Container fuer Plastikflaschen und Papier aufgestellt, aber nicht ueberall. Und so sehen wir vor allem in Jerusalem ein taegliches Muellchaos.
Touristen fragten mich, warum die Stadtverwaltung nicht mehr gegen den anwachsenden Muell tue. Das aber ist nicht so einfach. Die Stadtverwaltung kuemmert sich in erster Linie um die Stadtteile, in denen betuchte Steuerzahler leben. Andere Stadtteile, wie die juedisch ultra - orthod. oder arab. Viertel werden vernachlaessigt, da die Leute weniger oder gar keine Steuern zahlen. Von der Stadtsteuer (Arnona) einmal ganz abgesehen.

Heute, einen Tag nach dem Unabhaengigkeitstag, herrscht vor allem im Sacher - Park ein vollkommenes Muellchaos. Die Raeumkraefte waren schon frueh am Morgen im Einsatz, um den tonnenweisen Muell in Plastiksaecke zu verpacken und zu entsorgen. Allein schon das Einsammeln des verstreuten Muell dauert ewig.
Die Israelis waren gestern am kollektiven Grilltag im Park und hinterliessen ihren Muell. Danach war von der Natur nicht mehr viel zu sehen.

Nicht nur im Jerusalemer Sacher Park ist Chaos, nein, auch im Tel Aviver HaYarkon Park, wo gestern ueber 200.000 Menschen zu einem kostenlosen Konzert eintrafen. Am See Genezareth schaut es nicht anders aus. Dort verzweifelte man schon an den Pessach - Feiertagen.
Die Presse veroeffentlicht heute viele Photos mit dem Muell, jeder regt sich auf, aber im Endeffekt schmeissen alle ihren Muell in die Natur.
Bleibt zu fragen, wann kommt der naechste Feiertag ? Ende Mai ist Shavuot. Da wird man sich am See Genezareth wieder auf etwas gefasst machen koennen.

Dienstag, 24. April 2007

Die Ausbeutung aethiopischer Juden

B"H

Fuer aethiopische Einwanderer war es schon immer schwer gesellschaftliche Anerkennung zu bekommen. Das faengt allein schon damit an, dass viele von ihnen keine halachischen Juden (nach dem jued. Religionsgesetz) sind.
Vor Jahren wurden automatisch alle aethiopischen Neueinwanderer von ashkenazischen Rabbinern als NICHTJUEDISCH eingestuft, wenn sie keinen orthodoxen Konversionskurs (Giur) durchlaufen hatten. Nur der damalige sephardische Oberrabbiner Ovadiah Yosef erkannte sie auch ohne Konversion als Juden an. Die seiner Meinung nach halachischen Juden und nicht die Nichtjuden versteht sich. Viele juedische Aethiopier brachten damals ihre nichtjuedischen Ehepartner bzw. Kinder mit, was heute gesetzlich nicht mehr ganz so einfach ist.

Die Aethiopier kommen, im Gegensatz zu anderen Neueinwanderern, oftmals nur mit dem, was sie auf dem Leibe tragen. Wo andere ihre gesamte Habe (PCs, Moebel, Kleidung, Besitz) mitbringen, haben die Aethiopier gar nichts. Vielseits sind sie auch noch Analphabeten und ohne jegliche Schulbildung. Vor allem die Frauen.
Des weiteren ist die aethiopische Gesellschaft an gewisse Verhaltensregeln gebunden. So zaehlt z.B. die Frau kaum etwas und darf vom Ehemann verpruegelt werden (lt. aethiopischem Familienrecht). Die herbeigerufene israel. Polizei hat es da nicht immer leicht, obwohl sich schon einiges innerhalb der aethiop. Gesellschaft geaendert hat und deren Frauen jetzt schon einmal Anzeige gegen den Ehemann erstatten.

Ein anderes grosses Problem ist die Sprache. Englisch ist ihnen gaenzlich unbekannt und bei Hebraeischkursen tun sie sich als Analphabeten schwer. Noch dazu muessen sie auf Anhieb die Spielregeln einer neuen Gesellschaft erlernen.
All das fuehrt nicht selten zur Ausnutzung der Aethiopier. Gleich nach der Einwanderung bekommen sie Geld fuer den Wohnungskauf zur Verfuegung gestellt. Schon in den Unterkuenften fuer Neueinwanderer werden sie mit Unbekannten konfrontiert, die sich als Makler vorstellen, ihnen eine Ruine als vielversprechende Immobilie verkaufen und dann mit dem Geld verschwinden.
So kam kuerzlich der Fall einer aethiopischen Familie ans Tageslicht, die fuer 75.000 Shekel (genau die Summe des Einwanderungsministeriums) eine verrottete und verschimmelte Wohnung angedreht bekam.
Die falschen Makler hinterher zu schnappen ist meistens unmoeglich. Die sind mit dem ergaunerten Geld auf und davon und die Aethiopier ihr Geld los.
Die Regierung hat nun versprochen sich um diese Faelle zu kuemmern. Ausserdem will man den falschen Maklern besser auf die Spuren kommen und durch Aufklaerung die Aethiopier auf die Gefahren der Ausnutzung aufmerksam machen. Bei denen hat es sich mittlerweile schon von selbst herumgesprochen und sie sind vorsichtiger geworden. Auf die Regierung und die Polizei vertraut weiterhin niemand so leicht.

Glueckliche Israelis ?

B"H

Zum heutigen Unabhaengigkeitstag fuehrt die israel. News - Online - Site WALLA eine Umfrage durch, an der sich bisher ueber 26.000 Israelis, einschliesslich mir selbst, beteiligten.
Frage: Bist du gluecklich in Israel zu leben ?

Antworten:

23% Ja, sehr gluecklich (einschliesslich mir selbst)

17% Ja, mehr oder weniger zufrieden

24%, Ja, schon zufrieden, aber nicht genuegend

29% Unzufrieden, aber verlassen werde ich Israel nicht

7% Habe Israel verlassen


Woran wir uns leider schon gewoehnt haben, fand heute morgen wieder einen neuen Hoehepunkt. Die Hamas schoss erneut Raketen auf die Negev - Wueste.
Laut israel. Sicherheitsexperten bezweckt die Hamas mit ihren Angriffen weitere israel. Soldaten zu kidnappen. Wie wir am Fall des im Juni letzten Jahres gekidnappten israel. Soldaten Gilad Shalit sehen, koennte sich ein Gefangenenaustausch fuer die Hamas als lohnend erweisen. Umso mehr Soldaten sie kidnappen, umso mehr pressen sie hinterher ihre Anhaengerschaft aus israel. Gefaengnissen frei.

Lange Zeit schon versuche ich mich in Gedanken in die Lage solch gekidnappter Soldaten zu versetzen. Vermutlich kann sich eh niemand von uns vorstellen, was diese durchmachen. Im TV sah ich Berichte von israel. Kriegsgefangenen aus dem Yom - Kippur - Krieg (1973). Die Rueckkehrer nach Israel berichteten hinterher von den Folterungen, die sie in Syrien ueber sich haben ergehen lassen muessen.

Montag, 23. April 2007

Israeli Life

B"H

Hier ein paar Videos ueber die heutigen und morgigen Ereignisse in Israel und wie Israelis diese beiden bewegenden Tage begehen.

Die Armee und ihre gefallenen Soldaten stehen heute im Mittelpunkt





Heute abend wird es auf dem Jerusalemer Zionsplatz so aussehen (Party zum Unabhaengigkeitstag)





Grillen im Jerusalemer Sacher Park am morgigen Unabhaengigkeitstag

Trauer und Hoffnung

B"H

Gestern Abend, als der Sirenenton zum diesjaehrigen Yom HaZikaron (Gedenken an die gefallenen israel. Soldaten und Terroropfer) ertoente, befand ich mich gerade allein in der Umkleidekabine unserer Baeckerei. Fuer mich ist es angenehmer in dem Moment allein zu sein, anstatt mit Vielen auf einem Fleck zu stehen. Allein kann ich mich besser konzentrieren und konnte ausserdem den Gebeten in der gegenueberliegenden Synagoge lauschen. Dort wurde waehrend des gesamten Sirenentones laut gebetet.

Yom HaZikaron bringt immer eine bewegende Stimmung mit sich. Fast ausnahmslos waren alle Restaurants und Pubs geschlossen waren. Beim Holocaust - Tag letzte Woche war nur die Haelfte dicht.
Gestern Abend war das anders, denn wer kennt keinen gefallenen Soldaten und bei wem schwebt nicht der Gedanke mit, dass es morgen jeden von uns erwischen koennte.

Heute frueh schon geht die bedrueckende Stimmung weiter, denn um 11.00 Uhr gibt es nochmals einen Sirenenton. Vor dem Jerusalemer Rathaus sowie auf dem Friedhof am Herzlberg werden zentrale Gedenkveranstaltungen abgehalten. Fast die gesamte Knesset wird am Herzlberg versammelt sein. Die Innenstadt gleicht einem Militaercamp. Ueberall laufen Soldateneinheiten herum und mancher Tourist sieht sich heute irrtuemlich ich einer War – Zone.
Dennoch werde ich nie ganz das Gefuehl los, dass ich an dem Tag deplaziert bin. Ich habe keine Armeevergangenheit. Bei der Einwanderung war ich zu alt zur Musterung. Man sollte schon mit zwanzig Jahren einwandern und nicht erst mit Dreissig kommen. Natuerlich wissen wir aus den Zeitungen und persoenlichen Erzaehlungen, welche Schicksale sich hinter vielen Soldaten verbergen, dennoch, es fehlt ein richtiger Bezug, naemlich die Armee selbst. Das ist einer der Nachteile, wenn jemand nicht hier im Land geboren wurde. Ein wichtiger Teil des Lebens fehlt. Jedenfalls aus israelischer Sicht.

Heute Abend ist wieder alles vorbei. Von einer Minute auf die andere gibt es Feuerwerk und Party zum nachfolgenden 59. Unabhaengigkeitstag. Die Trauer ist vorbei und Rockmusik droehnt am Zionsplatz in der Innenstadt. Gestern wurde schon eine riesen Buehne aufgebaut.
In der Grossen Synagoge findet ein G-ttesdienst mit dem ashkenazischen Oberrabbiner statt und wer danach vor die Tuer tritt, findet das volle Ramba Zamba vor. Vor allem die mir so verhassten Spraydosen mit dem weissen Schaum darin. Die Teenies lieben es sich damit gegenseitig von oben bis unten vollzuspruehen.
Deshalb werde ich heute Abend nach der Arbeit einen riesen Bogen um die Innenstadt machen und stattdessen durch das ultra - orthod. Ge'ulah fluechten, wo von all dem kaum etwas zu spueren ist. Wenigstens brauche ich dann nicht hinterher alle meine Klamotten in die Waesche zu schmeissen.
Was am Yom Hazikaron noch in allen Hinterkoepfen herumschwebte, ist am Unabhaengigkeitstag wie ausgeloescht. Kriegsgedanken existieren nicht mehr, sondern nur noch Fun und ein Flaggenmeer. So dich liegen Freud und Leid beieinander.

Samstag, 21. April 2007

Sonntag Abend an der Klagemauer

B"H

Morgen Abend um 20.00 Uhr findet an der Klagemauer eine offizielle Gedenkfeier fuer die gefallenen israelischen Soldaten statt. Um 20.00 Uhr erfolgt der zweiminuetige Sirenenton und danach werden der Oberbefehlshaber und andere Persoenlichkeiten Erinnerungsreden halten.
Anwesend sind ausserdem die Vertreterin des Praesidenten Daliah Itzik, Militaers sowie die Eltern gefallener Soldaten.

Die Veranstaltung wird einem Hochsicherheitstrakt gleichen. Wer kommen will, der sollte das recht frueh tun, denn es werden saemtliche Taschen durchsucht. Fuer alle, die sich das nicht antun, aber trotzdem dabei sein wollen, koennen sich ein Plaetzchen gegenueber der Klagemauer suchen. Man sieht von dort oben genug.

Zeit der Statistiken

B"H

Alljaehrlich vor dem Unabhaengigkeitstag (Dienstag) werden die neuesten Statistiken veroeffentlicht. Hier ein kleiner Auszug einer Umfrage der Uni Haifa, welche 1200 Personen befragte:

- Nur 35% der Juden und 28% der Palaestinenser in Israel sind zufrieden mit ihrem Job und nur 16% insgesamt zeigen sich zufrieden mit ihrem Gehalt.

- Nur 37% der Juden und 25% der Palaestinenser sind zufrieden mit ihrem Leben in Israel. In den Jahren 2004 und 2005 dagegen waren es noch 82%.

Die Einwanderung nach Israel (Aliyah) ist so drastisch gesunken, dass derzeit die Zahl der Auswanderungen aus Israel hoeher ist als die der Einwanderer.
82% der juengeren und 64% der aelteren Einwanderer zeigen sich zufrieden mit ihrem neuen Leben in Israel.

Veroeffentlichung von http://news.walla.co.il/

Freitag, 20. April 2007

Trauer & Grillparty

B"H

Kommenden Sonntag Abend sowie Montag frueh stehen wir erneut zu einem zweiminuetigen Sirenenton still. Dann ist Yom HaZikaron, der Tag zum Gedenken an die gefallenen israelischen Soldaten und Terroropfer.
Dieser Gedenktag unterscheidet sich emotional sehr vom Holocaust - Gedenktag. Den Unterschied zu beschreiben ist schwer, doch sagte mir einmal jemand, dass es sich bei den Soldaten um ueberwiegend junge Leute handele, die fuer ihr Land kaempften und auf tragische Weise umkamen.
Natuerlich koennte man dies auch ueber viele Holocaust - Opfer sagen, aber Yom HaZikaron hat einen anderen bitteren Nachgeschmack.

Die israelische Presse ist heute voll mit Stories ueber gefallene Soldaten aus dem letzten Libanon - Krieg und wie ihre Angehoerigen das verarbeiten. Im Judentum ist es immer furchtbar, wenn ein Vater das Kaddish - Gebet am Grab seines Sohnes sagen muss, denn eigentlich sollte es umgekehrt sein. Und wenn naechste Woche zweimal die Sirenentoene erklingen, dann ist es fuer die Angehoerigen besonders schlimm.

Am Abend nach dem Gedenktag beginnt sofort im Abschluss unser Unabhaengigkeitstag. Eine Stunde zuvor wird noch getrauert und danach gibt es High Life auf den Strassen. Viele Touristen fragen sich, wie kann das sein, Trauer und anschliessende Feier.
Betrachtet man die juedische Geschichte, dann war es immer so, dass auf Trauer Erfreuliches folgte oder umgekehrt. Genau das soll uns der Gedenktag mit dem anschliessenden Unabhaengigkeitstag klarmachen. Auch wenn noch Traenen in den Augen sind, gibt es wieder einen Grund zur Freude.

Aber nicht nur die Trauer um die Soldaten geht durch die Artikel. Gleich darauf berichtet die Zeitung MAARIV von ehemaligen Wehrpflichtigen, die nach dem Pflichtdienst ersteinmal ins Ausland verschwinden. Das ist der absolute Trend der israel. Soldaten. Pflichtdienst beenden und dann erstmal weg. Keinen Terrorimus mehr sehen und einfach nur irgendwo am Strand abhaengen.
Die beliebtesten Ziele sind nach wie vor Suedamerika, Neuseeland und vor allem Indien. Indien schon allein der Preise wegen. Alles ist billig und man kann dort monatelang von ein paar Dollar leben. Sechs Monate Indien oder durch Suedamerika trampen und nicht an explodierende Busse denken muessen.

Und wie feiern Israelis nun den Yom HaAzma'ut (Unabhaengigkeitstag) ?
Mit riesen Grillparties natuerlich. Wer sich am Dienstag nicht ganz frueh am Morgen in irgendeinem Park oder am Strand einfindet, um sich sein Plaetzchen zu sichern, der wird leer dastehen. Israelis lieben Al HaEsch (das Grillen).
Wo man dieser Tage auch hinschaut, ueberall werden kleine Grillgeraete und Holzkohle verkauft. Der Fleischverbrauch wird auf den hoechsten Wert im Jahr ansteigen und die Wuerstchenfirma Soklobek faehrt im Radio Werbespots rund um die Uhr.
Grillen und auf dem Rasen liegen, so feiert man den Tag. Die meisten haben einen Tag frei, ausser Busfahrer und vielen Verkaeufer, wenn deren Laeden geoeffnet sind.

Wer dennoch etwas Kulturelles will, der kann Museen (Israel - Museum oder das britische Gefaengnis fuer israel. Widerstandkaempfer hinter dem Rathaus) aufsuchen, denn die sind an dem Tag umsonst.

Tod einer Legende

B"H

Das beruehmte Jerusalemer Cafe Atara steht vor dem Aus und noch in diesen Tagen soll es ganz geschlossen werden.

Der deutsche Einwanderer Bernhard Grinspan eroeffnete im Jahre 1938 das Cafe Atara in der Yaffa Street, gegenueber der Hauptpost. Spaeter zog man in groessere Lokalitaeten in die nahe gelegene Ben Yehudah um.
Schnell entwickelte sich das Cafe zum Treff aller Jerusalemer. Ob Etzel und Haganah - Widerstandskaempfer, Politiker und Autoren, alles traf sich im Atara.

Vor ein paar Jahren zog das Atara erneut um. Dieses Mal in die Gaza Street in Rehavia. Dort verlor man etwas von seinem internationalen Flair, doch die alten Jerusalemer Stammkunden blieben und es kamen viele neue hinzu. Vor allem Neueinwanderer aus englischsprachigen Laendern.

Was viele nicht wussten: Seit 2003 streitet der jetzige 62 - jaehrige Inhaber Uri Grinspan mit der Stadtverwaltung. Die Behoerden wollen Teile des Gebaeudes, in dem sich das Atara befindet, einreissen und neu aufbauen. Aus Sicherheitsgruenden. Uri Grinspan haelt dagegen, dass er es sich finanziell nicht leisten koenne, das Cafe fuer laengere Zeit einfach zu schliessen. Die Sache ging vors Gericht und der Richter zeigte dem Atara keine Gnade. Das Gebaeude muesse aus Sicherheitsgruenden vollkommen neu renoviert werden und die Terrasse vor dem Cafe duerfe das Atara nicht mehr als solche nutzen.
Uri Grinspan sagte, dass er die Schnauze voll hat und das Cafe ganz schliesst. Er hat die ewigen Streiterein gruendlich satt. Somit schliesst die Legende Atara in diesen Tagen ihre Pforten.

Mittwoch, 18. April 2007

Die Vergessenen

B"H

Es faellt mir auf, dass im TV oft nur dieselben Leute zum Thema Holocaust zu Wort kommen. Eli Wiesel ist ganz gross dabei, genauso wie andere Ueberlebende, die Buecher verfasst haben.
Natuerlich kommen auch ganz "normale" Leute zu Wort, um von ihren Erlebnissen in den Konzentrationslager zu berichten und Stephen Spielberg sammelt nach wie vor Interviews.
Wie aber schaut es mit denjenigen aus, die, aus welchen Gruenden auch immer, keine Interviews geben oder mehr geben koennen ?
Von drei solchen Faellen aus meinem eigenen Leben moechte ich berichten. Drei Frauen aus zwei unterschiedlichen Kibbutzim, von denen zwei schon laenger verstorben sind. Bei der dritten Frau habe ich keine Infos darueber, ob sie noch am Leben ist.

Im Jahre 1988 war ich als Ulpan - Schueler (hebrae. Sprachkurs) im Kibbutz Revivim in der Negev.
Jeden Abend sassen wir zusammen mit den anderen Ulpanteilnehmern und Voluntaeren auf an unseren festen Tischen im Speisesaal und assen. Dabei fiel uns eine aeltere Frau auf, die sich jeden Abend mitten in unsere Gruppe setzte. Die Frau sass immer allein und musste mindestens 75 Jahre alt sein. Ihr Tablett war ueberladen mit vollen Essenstellern. Die Mengen konnte kein Mensch auf einmal essen und so stopfte sie jeden Abend alles in mitgebrachte Plastikdosen.
Von schweizer Voluntaeren, die im Speisesaal arbeiteten, hoerte ich, dass jeden Morgen der Enkelsohn kam und das wieder Essen zurueckbrachte.

Eines Abends hortete sie wieder ihr Essen und diesmal kam der Enkel dazu. Er nahm ihr das Essen weg und sie stand auf und ging. Ich weiss nicht mehr wer von uns den Enkel fragte, warum seine Grossmutter das macht. Seine Antwort war so schockierend, dass ich total vergessen habe, wer fragte. Vielleicht war ich es.
Er erzaehlte uns, dass seine Grossmutter, gebuertig aus Polen, von den Nazis im Warschauer Ghetto eingesperrt wurde. Damals hatte sie ein Baby, welches verhungerte, weil sie ihrem Kind keine Nahrung verschaffen konnte. Bis heute mache sie sich Vorwuerfe und horte Essen fuer ihr Kind.


Im Sommer 1995 nahm ich an meinem zweiten Ulpan (Kita Gimmel) im Kibbutz Givat Brenner bei Rehovot teil.
Unser Stundenplan sah so aus, dass wir immer abwechselnd einen Tag lernten und einen Tag arbeiteten. Mein erster Arbeitstag war in der Kibbutzkueche. Alle Leute, die nicht kochen koennen, arbeiten immer in der Kueche, so auch ich.
Als ich morgens ganz frueh eintraf, sah ich eine aeltere Frau Kuchen backen. Sie fiel mir sofort auf, denn der Anblick war voellig obskur. Sie war recht schlank, gross von Statur, hatte dicke Wanderstiefel an und eine Zigarette im Mund. Die Asche der Zigarette hing schon ziemlich schief und jeden Moment, so glaubte ich, wuerde sie in den Kuchenteig fallen.
Kurz danach, ohne das die Asche fiel, blickte die Frau mich an und fragte, wo ich herkomme. Ah, Deutschland sagte sie, da komme ich auch her.
Rina kam gebuertig aus dem Ruhrgebiet, war aber noch vor Hitlers Endloesung nach Israel gefluechtet. Seitdem war sie im Kibbutz.
Vor einigen Jahren sei sie einmal mit ihrer Familie in ihrem deutschen Heimatort gewesen. Einladung der Ueberlebenden von der oertlichen Stadtverwaltung incl. Treffen mit dem Buergermeister und der Presse.
Rina erzaehlte mir, dass sie in einem Kaufhaus von einer Verkaeuferin angesprochen worden war und diese fragte, wo sie denn herkomme. Israel, sagte Rina. Daraufhin erwiderte die Verkaeuferin, dass Rina wieder dahin gehen solle, wo sie herkommt. Man wolle sie hier nicht.
Diesen Vorfall erwaehnte Rina spaeter beim Buergermeister, der sich wenig interessiert zeigte. Es ging ihm mehr darum der Presse darzustellen, dass die juedischen Besucher den Bewohnern der Stadt vergeben haetten.
Rina und Familie packten ihre Sachen und reisten noch vor dem geplanten Abreisetermin ab.
Leider verstarb Rina im Juni 2000. Was mir immer in Erinnerung bleiben wird, ist die Zigarette, der tolle Schokoladenkuchen (hoffentlich ohne Asche) und ihr toller grosser Garten.

Im Speisesaal von Givat Brenner lernte ich Hilde kennen. Ueber 80 und Kuenstlerin, was ich sofort sah. Trotz ihre Alters war sie flippig. In Berlin habe sie Theater gespielt. Solange, bis Hitler das den Juden verbot. Hilde ging nach Israel und kam sofort in den Kibbutz, dessen Leben sie hasste. Aus Berlin mitten in die Einoede von Givat Brenner, wo seiner Zeit die Mitglieder noch in Zelten lebten. Vom bluehenden Theaterleben zum Kuehemelken.
Fast taeglich sassen wir morgens beim Fruehstueck zusammen. Sie kam immer mit dem Tablett auf ihrer Gehhilfe an den Tisch. Weisst du, sagte sie mir, Hitler hin oder her. Die schoenste Zeit meines Lebens verbrachte ich in Berlin, vor Hitler.

Nach sechs Monaten verliess ich den Kibbutz und zog nach Ramat Gan. Da ich derzeit noch viele Freunde in Givat Brenner hatte, fuhr ich haeufig auf Besuch. Ich hoerte, dass Hilde an Alzheimer litt. Einmal sah ich sie im kibbutzeigenen Pflegeheim. Sie kam sofort auf mich zu und begann zu weinen. Sie koenne sich meistens an nichts mehr erinnern. Ich stand nur da und wusste keine Antwort. Wir wechselten einige Saetze und ploetzlich hatte sie einen Blackout. Wenige Monate spaeter verstarb Hilde.

Dienstag, 17. April 2007

Staubwind & Flaggen

B"H

Kurz vor meinem Feierabend hoerte ich im Radio die Nachricht, dass ein aus Aegypten kommender mysterioeser Staubwind ueber Teile Israels hinwegzieht. Anstrengungen im Freien sollen vermieden werden.
So ein Quatsch, dachte ich mir. Als ich wenige Minuten spaeter aus der Baeckerei kam, wehte mir sogleich eine volle Brise Staubwind entgegen. Widerlich. Ein trockener staubiger Wind, der die Lippen eintrocknen laesst. Werde gleich einmal meine Waesche von der Leine nehmen.

Ausserdem kam im Radio die Nachricht, dass nun doch bezueglich der Armut vieler Holocaust - Ueberlebender schnelle Hilfe geleistet werden soll. Ueberlebende sollen z.B. bei Arztbesuchen bis zu 70% Preisnachlass bekommen, genauso wie fuer Medikamente (in Israel muss man fuer Medikamentenkosten ueberwiegend selbst aufkommen).

Auf der Arbeit warten wie gewoehnlich alle auf den naechsten Feiertag, an dem nicht gearbeitet wird. Naechste Woche Dienstag ist es soweit. Israel feiert Unabhaengigkeitstag. Der Tag kuendigt sich immer durch das Aushaengen der israel. Landesfahne an. Aber nicht nur an Gebaeuden, sondern auch an Autos.
Viele Strassenkreuzungen im Land sind voll mit Jugendlichen, die dort kleine Flaggen mit Plastikanhaenger fuer 10 Shekel (2 Euro) an die Autofahrer verkaufen.
Diese israelische Mentalitaet ist mir voellig suspekt und in Deutschland wuerden die Gesetzeshueter sicher ausrasten; da stehen Leute an Kreuzungen mitten auf der Strasse und sobald die Ampeln fuer die Fahrer auf rot springen, gehen die Verkaeufer zu den Fahrzeugen und bieten den Fahrern die Flaggen an. Bezahlt wird am Autofenster.

Nicht nur Flaggen werden auf diese Weise verkauft. Auch wird so gebettelt oder zu Wahlzeiten werden Sticker verschiedener Parteien verteilt. Wohlgemerkt alles an einer roten Ampel und mitten auf der Strasse. Heute sah ich am Jerusalemer Sacher Park einen palaestinensischen Jugendlichen israel. Flaggen verkaufen.

Ich lebe mehr als 10 Jahre in Israel, doch an diese Sitte kann ich mich nicht gewoehnen. Vielleicht sollte ich einmal einen Tag Flaggen verkaufen. Ob ich dann richtiger Israeli bin ?

Montag, 16. April 2007

Bedrueckende Stimmung

B"H

Heute ist Yom HaShoah (Holocaust - Tag) und in Israel bedeutet das jedesmal bedrueckende Stimmung ueberall. Um 10.00 Uhr hatten wir den landesweiten zweiminuetigen Sirenenton, der auch im Radio erklang (vor den 10.00 Uhr Nachrichten).

Die Presse ist voll Holocaust - Stories. Zwei Themen nehmen dabei einen sehr weiten Raum ein. Zum einen, dass 80.000 israelische Holocaust - Ueberlebende unterhalb der Armutsgrenze leben und an die wohl offensichtlich keiner denken wuerde. Mittlerweile aber hiess es aus dem Sozialministerium, dass man in den kommenden Tagen zusammen mit dem Finanzministerium einen Plan ausarbeitet, um den Betroffenen Gelder zukommen zu lassen.
Ein weiteres Thema, welches ausgiebig diskutiert wird ist, wie man den jetzigen und folgenden Generationen das Thema Holocaust weitervermittelt. Dadurch das die Shoah - Ueberlebenden teilweise ueber 80 Jahre alt sind und es in 10 Jahren fast niemanden davon mehr geben wird, ist es manchmal schwer, das Wissen zu vermitteln. Hier sei das Erziehungsminsterium gefordert.

Aus meiner persoenlichen Erfahrungen kann ich bisher sagen, dass israelische Jugendliche sehr wohl an dem Thema interessiert sind. Auch gehoert fuer Schulen und Armee ein Besuch im Yad Vashem zum Pflichtprogramm. Buecher ueber den Holocaust finden nach wie vor sehr guten Absatz. Einer der Gruende mag der weltweite Antisemitismus sein, von dem in Israel viel berichtet wird. u.a. gerade ueber den neuen Bundeswehrskandal, in dem dt. Soldaten Schuesse auf Schwarze simulieren.
Allgemein heisst es, dass aufgrund des letzten Libanon - Krieges der Antisemitismus weltweit gestiegen sei. Sogar in Australien, wie ich gestern im Radio hoerte.

Ein ganz anderes Pressethema heute und ebenso bedrueckend ist die Entscheidung unserer Regierung, den Abschlussbericht der Winograd - Kommission noch nicht zu veroeffentlichen. Aufgabe dieser Kommission war es, ranghohe Politiker und Militaers nach dem Libanon - Krieg zu befragen. Dabei kamen nicht wenige brisante Aussagen zustande, welche nach einer Veroeffentlichung die jetzige Regierung zu Fall bringen koennten. Gestern kam die Sache vor den Obersten Gerichtshof, aber die Regierung will dennoch bis auf weiteres keine Veroeffentlichung erlauben.

Sonntag, 15. April 2007

Geht es Ariel Sharon besser ?

B"H

Ende letzter Woche behauptete Omri Sharon, einer der Soehne des Ex - Premier Ariel Sharon, dass es seinem Vater in der Reha - Klinik besser gehe. Er wuerde seine Augen oeffnen und koenne Handzeichen per Haendedruck geben.
Von den Aerzten wurde diese Aussage nicht bestaetigt. Auf Anfragen an das Jerusalemer Hadassah - Krankenhaus, wo er mehrfach am Kopf operiert worden war, gab man zu bedenken, dass Sharon niemals wieder ein normales Leben fuehren kann, sollte er ueberleben. Ausserdem gab es sofort finanzielle Forderungen an die Regierung. Beim Hadassah - Krankenhaus wuerden noch mehrere Hunderttausend Shekel fuer Sharons Pflege ausstehen, die bisher keiner bezahlte. Anscheinend will die Rechnungen niemand begleichen, so das Krankenhaus.

Obwohl ich seit der Raeumung Gush Katifs und bekanntgewordenen Bestechungsskandalen garantiert nicht mehr zu den Freunden Sharons gehoere, finde ich es erstaunlich, wie schnell man ihn vergessen hat. Ohne ihn waere Ehud Olmert jetzt nicht Premier. Haette Sharon ihn damals nicht in die Knesset geholt, waere Olmert als Jerusalemer Buergermeister bei den naechsten Kommunalwahlen sang und klanglos untergegangen. Die Jerusalemer hatten mehr als genug von ihm, fuehrte er doch die Stadt in die Pleite und war mehr auf Shopping - Tour in New York als in der Ben Yehudah.
Olmert hat sich schnell mit seinem Opportunismus bei Sharon eingeschmeichelt und Regierungsposten erhalten.
Seitdem Sharon im Krankenhaus liegt hat Olmert es noch nie geschafft, ihn zu besuchen. Dieses Verhalten sagt mir viel ueber E. Olmerts Charakter.

Samstag, 14. April 2007

Morgen Abend Yom HaShoah

B"H

Morgen Abend (Sonntag) beginnt in Israel der alljaehrliche Yom HaShoah (Holocaust - Gedenktag). Ab spaetestens 20.00 Uhr werden daher alle Kinos, Restaurants, Discos, Theater etc. geschlossen sein. Die Busse fahren ganz normal.
Im Yad Vahem findet eine zentrale Gedenkveranstaltung statt.

Montag Morgen um 10.00 Uhr erfolgt ein 2 - minuetiger landesweiter Sirenenton. Den ganzen Tag ueber laufen im TV und im Radio Berichte ueber den Holocaust. Der Tag selbst ist immer aeusserst bedrueckend und es herrscht eine kaum zu beschreibende Atmosphaere.

Freitag, 13. April 2007

Die Schande

B"H

Die israelische Tageszeitung MAARIV veroeffentlichte heute einen laengeren Artikel zum Thema Holocaust - Ueberlebende in Israel. Laut dem Artikel gibt es heute in Israel 250.000 Holocaust - Ueberlebende, von denen 80.000 unterhalb der Armutsgrenze leben.

Leider ist es wirklich so, dass erst immer zum nationalen Holocaust Gedenktag (kommende Woche) auf die Probleme der Ueberlebenden eingegangen wird. Tage vorher und am Gedenktag selbst. Gleich danach ist Schluss mit Holocaust und es wird sich auf den nachfolgenden Gedenktag vorbereitet: Der der gefallenen israel. Soldaten und Terroropfer. Dieser Gedenktag findet uebernaechste Woche statt, einen Tag vor dem Unabhaengigkeitstag.

Es ist eine Schande fuer Israel, dass soviele Holocaust - Ueberlebende in ihrem Alter ein Leben in Armut fuehren muessen. Offiziell heisst es, dass der Staat kein Geld hat, um die Organisationen der Ueberlebenden zu unterstuetzen.

Donnerstag, 12. April 2007

Good News

B"H

Zur Abwechslung schreibe ich einmal ueber etwas Positives und lasse die Politik beiseite. Vielleicht nicht ganz, denn Bank Israel koennte einschreiten. Der Dollar ist naemlich gegenueber dem Shekel drastisch gesunken. Gestern stand der Dollar bei 4.10 Shekel und heute bei 4.06 Shekel.
Fuer Israelis ist das eine gute Nachricht, denn wer zur Miete wohnt, der zahlt in Dollar. Heisst, man weiss nie genau, wieviel Miete man im naechsten Monat zahlen wird, denn der Dollar koennte steigen oder sinken. Gerade ist die Miete am sinken.
Auch Rechtsanwaelte werden in Dollar bezahlt genauso wie Urlaubsreisen und Elektrogeraete. Solch einen niedrigen Dollarstand hatten wir seit sechs Jahren nicht mehr und es ist schon erstaunlich wie sehr Israel trotz eigener Waehrung am Dollar haengt.

Die zweite gute und abwechslungsreiche Nachricht ist, dass der israel. Popsaenger Shlomo Artzi vor wenigen Wochen sein neues Album veroeffentlicht hat. Hier ein Ausschnitt mit dem Song "Island".

Mittwoch, 11. April 2007

Holocaust - Gedenktag in Israel

B"H

Kommende Woche wird in Israel den Opfern der Shoah (des Holocausts) gedacht. Fuer einen Tag gibt es dann ueberall nur dieses eine Thema. Sei es in der Presse, im TV, im Radio und vielmals auch im Privatleben.
Morgens stehen der Verkehr und das gesamte oeffentliche Leben fuer zwei Minuten still. Wenn landesweit die Sirenen losgehen, dann halten sogar Autos und Busse an, wie hier auf dem Video zu sehen ist.
Einen Tag vor dem Yom HaShoah werde ich noch naeher darauf eingehen, wie Israelis diesen Tag begehen.

Dienstag, 10. April 2007

Mimuna

B"H

Heute, einen Tag nach dem Pessach - Ende, ging es noch relativ ruhig zu in Jerusalem. Nur keine Eile mit dem Ende des Feiertages. Die Haredim (Ultra - Orthod.) waren auch heute, am 8. Tag von Pessach der nur ausserhalb Israels noch gefeiert wird, weiterhin in Festtagskleidung. Heute abend ist aber wirklich alles vorbei.

Nicht nur die Nichtisraelis feiern den 8. Tag, sondern auch die marrokanischen Juden in Israel. Mimuna nennen sie diesen 8. Tag und feiern ihn ganz gross. Wie ? Mit Barbecue und eingeladenen Politikern.
Gerne lassen sich auch ashkenazische Politiker auf Mimuna - Feiern von der Presse ablichten. Das gibt Pluspunkte bei den Waehlern marrokanischer Herkunft. Ausserdem ist das Essen auf der Mimuna gewiss nicht zu verachten. Alles ist reichlich vorhanden und man knausert nicht wie die ashkenazischen Juden, wo der Teller immer nur halbvoll serviert wird. Zum Spott der Sepharadim.

Die Presse wusste denn auch nach insgesamt sieben Feiertagen noch nichts Rechtes zu berichten. Den Grossteil der Zeitungsseiten fuellte ein eventueller Gefangenenaustausch mit dem gekidnappten israelischen Soldaten Gilad Shalit. Die Hamas will Shalit nur freilassen, wenn Israel bereit ist, in israel. Gefaengnissen einsitzende palaest. Moerder freizulassen. Auf der Hamas - Austauschliste stehen u.a. der Terrorist Marwan Bargouthi und der Moerder des ermordeten israel. Ministers Rechavam Zeevi. Fuer die israel. Seite sind diese Bedingungen fast unerfuellbar. Seitens der Verteidigung und seitens der Bevoelkerung. Olmert zeigte sich enttaeuscht ueber die viel zu hohen Forderungen.
Ein Nachgeben haette fuer Israel fatale Folgen: Die Einladung auch weiterhin israel. Soldaten zu kidnappen um palaest. Terroristen freizupressen.

Die Veroeffentlichung des beruehmten Berichtes der Winograd - Kommission wurde wieder einmal verschoben. Naechsten Sonntag soll es angeblich soweit sein. Dann werden wir alle die Secrets unserer Politiker waehrend des Libanon - Krieges erfahren.

Montag, 9. April 2007

Back to Normal

B"H

Zumindest in Israel ist Pessach gerade zuende gegangen. Endlich koennen wir wieder ganz normal essen, vor allem wir ashkenazischen Juden. Sieben Tage lang waren wir in unseren Essensgewohnheiten sehr eingeschraenkt und bei mir verursacht Pessach jaehrlich eine super Diaet.
In etwas mehr als einer Stunde werden die Leute Schlange vor den Baeckereien stehen. Vor allem vor der groessten Baeckerei - Kette des Landes "ANGEL". Deren Fabrik befindet sich im Jerusalemer Stadtteil Kiryat Moshe und ich moechte nicht wissen, wie dort gerade geschuftet wird, um den Brotbedarf zu decken. Die Mazzot verschwinden ersteinmal und jetzt warten alle auf frisches Brot.

Pessach ist in Israel recht ruhig verlaufen und ab morgen werden wir wieder mit allen weltlichen Nachrichten bombardiert. Auch Olmert wird wieder in seinem Office sitzen. Noch, denn gleich nach Pessach sollen brisante Infos der sogenannten WINOGRAD - Kommission veroeffentlicht werden. Wie verhielt sich die Regierung waehrend des Libanon - Krieges ? Shimon Peres schockte vor Pessach mit seiner Aussage die Oeffentlichkeit, indem er bekanntgab, dass er ja eh gegen den Krieg war, weil unsere Armee voellig unvorbereitet und muede gewesen sei.
Peres' Spielchen sind allgemein bekannt, denn er will neuer Praesident werden und geht Olmert solange auf den Wecker, bis der auch dafuer sorgt, dass der unbeliebte Ego - Shimon Praesident wird. Allgemein erwarten die Israelis aber den Fall Olmerts nach der Veroeffentlichung des Abschlussberichtes der Winograd - Kommission.

Fuer die auslaendischen Touristen in Israel: Ab morgen frueh ist wieder Alltag und alle Ministerien, Verwaltungen, Banken und Post sind wieder ganztags geoeffnet.

Samstag, 7. April 2007

Chaos in der Altstadt

B"H

Obwohl ich mich im Christentum nicht so gut auskenne, dachte ich, dass morgen (Sonntag) der hoechste Osterfeiertag sei. Heute nachmittag aber wurde ich eines Besseren belehrt. Ich hoerte, dass morgens schon saemtliche Tore in die Jerusalemer Altstadt von Polizei und Armee gesperrt waren. Was mich incl. Freunde nicht davon abhielt, nachmittags doch noch zur Kotel (Klagemauer) zu gehen.
Unser Mittagessen verbrachten wir heute mit Bobover Chassidim, die extra aus New York - Boro Park eingeflogen waren. Nach dem Essen entschlossen wir uns gemeinsam zum Besuch an der Kotel.

Als wir am Yaffa - Tor ankamen, herrschte das volle Chaos. Auch hier war immer noch alles abgesperrt und einige Hundert, offensichtlich christl. Pilger, standen vor den Absperrungen.
Wir dachten, dass wir als Juden und ich mit israel. Personalausweis sicher eingelassen werden wuerden, doch nichts war es. Man sagte mir, dass wir aussen um die Stadtmauer gehen und dann ins Zions Tor gehen sollen. Hier am Yaffa - Tor waere kein Einlass.
Innerhalb des Bereiches am Yaffa - Tor standen Tausende christl. Pilger und sahen sich den Marsch der Armenier an. Die spielten wie wild auf ihren Trommeln.
Ein Polizist sagte mir, dass sich Zehntausende Pilger im arab. bzw. christl. Teil der Altstadt befaenden und um eine Massenpanik zu verhindern, waeren die Tore gesperrt worden.
Als wir schliesslich den Umweg zum Zions Tor machten, war auch dort alles abgesperrt. Dennoch, im selben Moment bekam die Armee den Befehl alle Tore freizugeben. Der Armenier - Marsch sei vorbei.
Wir sahen dann weiter entfernt die Armenier zu ihrer Kirche ziehen. Mit wildem Trommelgedroehne und Geschrei.

Seit Jahren finden regelmaessig Schlaegereien zwischen Moenchen der verschiedenen Religionen in der Grabeskirche statt. Es scheint um irgendwelche Vorherrschaften zu gehen. Armenier auf die russ. Orthodoxen, die griech. Orthodoxen auf die Syrer. Das reinste Chaos.
Ein weiterer Hintergrund ist der Verkauf von einigen Gebaeuden vor ca. zwei Jahren. Die griech. - orthod. Kirche brauchte damals dringend Cash, da einer ihrer Buchfuehrer mit Barem auf und davon war. So entschloss sich die Kirche, das PETRA - Hostel, das Imperial - Hotel und viele kleine arab. Shops rund um das Yaffa - Tor an amerik. orthod. Juden zu verkaufen. Die Araber flippten total aus und drohten an, den griech. Patriarchen zu ermorden. Der wurde schleunigst durch einen anderen Patriarchen ersetzt, aber die Gemueter habe sich seither nicht beruhigt. Die Palis hassen nach wie vor die griechisch - orthod. Kirche und es kann immer zu Krawallen kommen.

Ein Bekannter erzaehlte mir, dass heute Nacht irgendeine heilige Kerze in der Grabeskirche gezuendet wird. Alle Leute werden dann zu dieser einen Kerze rennen und ihre eigenen Osterkerzen anzuenden wollen. Dabei wird es erneut zu Chaos kommen. Na, ich liege da im Bett und mir ist das egal.
Morgen werden die christl. Pilger alle abreisen und es herrscht wieder Ruhe.
Ein Polizist versicherte mir heute, dass morgen die Altstadttore nicht mehr gesperrt werden. Na, dann.....

Freitag, 6. April 2007

Delikate Infos

B"H

Diese militaerischen Infos machen vor allem in Israel die Runde. Soldaten nahmen heimlich Filme auf und veroeffentlichten sie auf einer israelischen Video - Site Nun will Zahal das unerlaubte Filmmaterial aus dem Verkehr ziehen, denn auf einigen Videos wuerde man Militaergeheimnisse sehen.
Hier dennoch einige Filme ueber den Einmarsch in den Libanon:








Is no news good news ?

B"H

Schade um das Geld, welches ich heute in den Kauf der israel. Tageszeitung MAARIV investierte. Die Zeitung versucht vergeblich irgendwelche News ans Tageslicht zu zerren.
Die Shabbat - Beilage KOL HAZMAN (die woechentl. kostenlose Jerusalemer Lokalzeitung) ist noch schlimmer. Mindestens 40 Seiten ueber das Thema FALAFEL. Zutaten, die besten Falafel - Staende und Salate. Kol HaZman fliegt also samt Falafel gleich in den Muell.

In Maariv werden Reisetips fuer Pessach gegeben und wir werden informiert, dass auch Ehud Olmert im Norden ein Zimmer gemietet hat und gestern auf Jeep - Tour war. Fuer seine Jeep - Tour musste der israel. Otto Normalverbraucher weichen, denn Olmert ist wichtiger als Moshe Cohen (Otto Normalverbraucher im israel. Slang).
Die einzige News, die wahrscheinlich keine News ist ist, dass die beiden von der Hizbollah gekidnappten Soldaten lt. Hizbollah am Leben sein sollen. Sie wuerden genauso gut behandelt werden, wie der einstmalige Gefangene Elchanan Tennenbaum.
Die Familien von Ehud Goldwasser und Eldad Regev dagegen glauben der Hizbollah kein einziges Wort. Sie verlangen ein Video oder einen Besuch des Roten Kreuzes bei den Gefangenen.
Unsere Regierung scheint sich eh schon lange mit dem Tod der beiden Soldaten abgefunden zu haben und fuehrt offensichtlich keine Verhandlungen mit der Hizbollah.

Ich weiss nicht, wie die Leute zu der Meinung kommen, aber irgendwie scheinen viele, incl. Touristen, einen neuen Krieg fuer diesen Sommer vorherzusehen. Syrien werde sicher angreifen oder die israel. Armee marschiert in Gaza ein, um die staendigen Raketenangriffe auf israel. Negev - Staedte zu beenden. Vor dem letzteren warnte die in Gaza ansaessige Hamas schon; sie haetten neue Abwehrraketen gegen israel. Panzer und weiteres Material, mit dem sie Tel Aviv erreichen koennen.
Aber ich will keinen Pessimismus verbreiten. Am 24. April feiern wir schliesslich unseren Unabhaengigkeitstag. Doch zuvor muessen wir noch einen Trauertag ueberstehen: Den Yom HaShoah - Holocaust - Tag am 16. April.

Donnerstag, 5. April 2007

Flucht aus der Altstadt

B"H

Wenn man schon einmal Urlaub hat, dann kommt automatisch das Gefuehl auf, dass man jetzt auch etwas unternehmen muss. Nicht nur daheim auf dem Balkon sitzen und lesen, sondern etwas Action. Wozu hat man schliesslich frei.
Also machte ich mich aller Warnungen zum Trotz auf in die Altstadt. Schon am Yaffa - Tor, am Eingang zur Altstadt, ging das Gedraenge los, was mir eine erste Warnung haette sein muessen. Ab dem armenischen Teil der Altstadt ging dann nichts mehr. Alle Wege waren voellig verstopft und wer irgendwie weiter kam, der wurde von der Kinderschar der Haredim gestoppt. Kinderwagen ueberall und nichts ging vorwaerts oder rueckwaerts.
Am Cardo, im jued. Teil, angekommen, waren die kleinen Cafes gerammelt voll. Die Religioesen bringen sich meistens ihr Essen von daheim mit und sassen im Cardo auf den Steinenruinen der Roemer. Also waren auch dort die Sitzplaetze vergeben.

Am Square war immer noch der ehemalige sephardische Oberrabbiner, Rabbi Mordechai Eliyahu, mitten in seiner Ansprache. Auch dort Gedraengel. Weiter unten bei Bonkers Bagels und den Souvenir - Shops, vor den Treppen hinunter zur Klagemauer, war dann alles vorbei. Die Leute schubsten sich durch die enge Gasse. In dem kleinen Tante - Emma - Laden (hebrae. Makolet) wollte ich mir ein Eis kaufen, sah aber die lange Warteschlange an der Kasse, und wenn ich mich da mit einem Eis angestellt haette, waere mir nach 3 Minuten alles weggeschmolzen. Kein Eis also.

Das einzige, was ich unternahm war, den Archaeologischen Ausgrabungspark neben der Klagemauer zu besuchen. Dort war es fast leer und man hatte ploetzlich viel Platz zum laufen. Eine tolle Band spielte klassische Musik und die Zuhoerer machten es sich vor der Buehne auf ausgelegten Matratzen bequem. Der Eintrittspreis ist waehrend der Feiertage auf 16 Shekel (ohne Fuehrung und Film) herabgesetzt.
Was mich ueberraschte, waren die Ausgrabungen neben der Klagemauer, an der Stelle der beruehmten Bruecke. Wider Erwarten gab es dort vor dem endgueltigen Bau der neuen Bruecke zum Tempelberg sehr viel auszugraben. Es wurden einige historische Waende sowie Treppen freigelegt.

Nach zwei Stunden Aufenthalt bin ich ziemlich schnell aus der Altstadt gefluechtet. Wer etwas ausserhalb der Altstadt unternehmen will:
Im Israel Museum ist morgen und am Sonntag der Eintritt frei. An beiden Tagen ist aber nur halbtags geoeffnet !!!
Auch das Yad Vashem zu besuchen, waere sicher eine gute Gelegenheit.

Mittwoch, 4. April 2007

Kein Essen aus Mea Shearim

B"H

Enttaeuscht kommen wir gerade aus Mea Shearim (dem ultra - orthod. Stadtteil) zurueck. Wir hatten vor, Wurst einzukaufen, mussten aber leider feststellen, dass alle Geschaefte ueber die Feiertage geschlossen sind. Jetzt muessen wir doch wieder auf den Machane Yehudah Markt zurueck und nach Wurst ohne Kidniot - Zutaten suchen, was nicht einfach ist.

Wer die perfekten Ausflugsziele bei strahlendem Sonnenschein sucht, der sollte in Richtung Altstadt gehen. Dort laufen viele Events und fuer jeden ist etwas dabei. Wird zwar Gedraengel geben, was derzeit nicht zu verhindern ist.
An den Kassen in der City of King David herrscht immer das volle Chaos. Nur nicht einschuechtern lassen vom ueblichen israel. Gebruell.
Israelis sind nun einmal unfaehig, eine Warteschlange zu bilden und es kommt jedesmal aufs Neue zu chaotischen Zustaenden. Wer einmal Israeli - Life pur erleben will, der stelle sich irgendwo an.

Ganz wichtig: Wer in die Altstadt geht, sollte vorher gut essen oder sich selbst etwas mitbringen. Die Preise sind naemlich unverschaemt hoch und alles ist ueberfuellt. Auf dem Square im Juedischen Viertel kann man sich setzen und sein Mitgebrachtes essen.

Montag, 2. April 2007

Countdown

B"H

Heute und morgen soll es regnen, doch ab Mittwoch steigen die Temperaturen an. Sonne bei 21 Grad und am Donnerstag werden wir ganze 27 Grad haben. Das ideale Pessach - Ausflugswetter. Heute muessen wir noch durch das teilweise heiter / bewoelkte Wetter bei 16 Grad leiden.

Der letzte Countdown vor dem heute Abend beginnenden Pessach laeuft. Wie zu erwarten war, sind die Supermaerkte komplett ueberlaufen. So auch der Machane Yehudah Markt und saemtlich Cafes, die an Pessach geoeffnet haben.

Hier einige Kaffeehausadressen in der Innenstadt, wo es koscher fuer Pessach ist:

Rehov Yaffo - Yaffa Road:

1. Cafe Hillel
2. The Coffee Bean
3. Cafe Ne'eman, nur die Filiale Ecke King George / Yaffo ist geoeffnet. Es gibt dort Kekse, Kuchen, Pommes und tolle Pizza. Alles koscher fuer Pessach, doch nach Kidniot (Huelsenfruechten) Produkten fragen, denn manche Pizzas sind mit Mais belegt.
Ich habe gerade zwei Stuecke Champignon - Oliven Pizza gekauft und den horrenden Preis von 14,90 Shekel pro Stueck gezahlt. Eine kleine Portion Pommes kostet um die 10 Shekel.

Da uns Pessach soviel Geld kostet, hat die Verbraucherzentrale bekannt gegeben, dass im naechsten Monat die Verbraucherausgaben wesentlich zurueckgehen werden. Der Grund ist, dass wir alle pleite sein werden.

Unterdessen bereitet sich Jerusalem auf zwei Ereignisse vor. Der arab. und christl. Teil der Altstadt ist voll mit christl. Touristen. Dort wird es zu einem riesen Gedraenge an Ostern kommen. Ich kenne mich mit dem Thema nicht so aus und beruehmt sind immer nur die jaehrlichen Schlaegereien zwischen den russi. - orthod. und griech. - orthod. Moenchen in der Grabeskirche an Ostern. Ich habe keine Ahnung, worum es dabei geht, doch die israel. Polizei muss die Streithaehne immer auseinanderbringen.
Die Armenier laufen an Ostern in einer grossen Prozession durch die Altstadt. Gekleidet in schottischer Nationalkleidung, mit Trommeln und Dudelsaecken.

Wie schon erwaehnt, wird der jued. Teil der Altstadt ab Mittwoch vollkommen ueberlaufen sein. Museen und Shows sind geoeffnet und es ist eine der Mitzwot, an Pessach nach Jerusalem zu kommen. Zu Tempelzeiten kamen alle Juden nach Jerusalem, um das Pessachopfer zu bringen und bei der Seder zu essen.
Donnerstag frueh nach dem Morgengebet findet an der Klagemauer der Segen der Cohanim statt. Weiter unten findet ihr ein Video darueber. Leider gibt es nicht die tolle Atmosphaere wieder, aber naja.