Mittwoch, 31. Dezember 2008

Sylvester in Israel

B"H

Der Artikel zu diesem Thema fällt recht kurz aus, denn es gibt nichts zu schreiben. Zumindest kann man das Thema in wenigen Sätzen abhaken.

Sylvester in Israel findet nur beschränkt statt. Das jüdische Neujahr Rosh HaShana feiern wir ca. im September und es ist keineswegs zu vergleichen mit Sylvesterknallerei etc. Vielmehr ist es ein höchst relig. Fest mit ernstem Hintergrund.

Der bürgerliche Jahreswechsel wurde bis vor einigen Jahren nur kalendarisch wahrgenommen. Seit einigen Jahren jedoch wünschen sich leider auch viele Sekuläre Israelis ein Gutes Neues Jahr (2009). In relig. Kreisen wird weiterhin dieses Datum nicht gefeiert. Wozu auch ? Steht doch gerade der "Heilige Sylvester" für den Antisemitismus, den er zu seiner Zeit stolz verbreitete.

Sekuläre Israelis lassen es teilweise auf den privaten Sylvesterparties richtig krachen; Religiöse wie ich ignorieren das Datum. Und so finden dann auch an der Küste um Tel Aviv wilde Parties statt und in Jerusalem bleibt es verhältnismäßig ruhig.

Damit wäre das Thema auch schon abgehakt.

Diesen Beitrag übernahm ich einfach aus dem vergangenen Jahr und viel verändert hat sich nicht. Nur, dass man gerade in Tel Aviv mehr und mehr Sylvesterparties erwartet. Die Stimmung jedoch scheint durch den erst wenige Tage alten Krieg eh getrübt. Steht nun eine Bodenoffensive kurz bevor oder nicht ? Und wenn ja, wie werden wir die ersten etwaigen Todesfälle von Soldaten aufnehmen ?

In der HAARETZ ist heute ein passender Cartoon erschienen; jedoch leider nicht in der Online - Ausgabe.
Ein paar junge Tel Aviver Typen sitzen um eine Schickimicki - Bar herum und machen sich einzig und allein darüber Gedanken, dass "Depeche Mode" bloss ihr hiesiges Konzert nicht absagen werden.

Der Cartoon war so real und treffend, dass man sogar die Tel Avivier Baratmosphäre gespürt hat. So richtig typisch halt.
Und es heisst nicht umsonst, dass gerade diese Stadt die Stadt der Kurzgeschichten sei.

Allen, die Sylvester feiern, wünsche ich aber dennoch einen guten Rutsch !!!

Die "Eichmann - Akten" sind Online


Adolf Eichmann während seines Jerusalemer Prozesses


B"H

Zum ersten Male überhaupt erhält nun die breite Öffentlichkeit Einblicke in die Gerichtsakten des im Jahre 1962 hingerichteten NS - Verbrechers Adolf Eichmann. Sämtlich Prozeßakten sowie Aussagen des Angeklagten sind frei einzusehen.

Bisher jedoch sind die online ausgestellten Akten nur in hebräischer Sprache auf der Site des israelischen Justizministeriums einzusehen:

http://www.justice.gov.il/MOJHeb/ReshimatEichman/perek1/

Palestinian Media Watch



B"H

Sämtliche Beitrage bezüglich des aktuellen Krieges gegen die Hamas in Gaza habe ich unter der Rubrik "Chanukkah - Krieg" abgelegt.
______________

Eine äusserst informative Site:

Palestinian Media Watch

Langstreckenraketen auf Yavneh


Photo: YNET


B"H

Sind wir in Tel Aviv als nächstes dran ? So unberechtigt ist die Frage nicht und wir gehen einfach einmal davon aus, dass dem so sein wird.

Und was ist mit Jerusalem ?
Viele sagen, dass dies weder die Hamas noch irgendwelche anderen Araber wagen werden, denn dann könnten sie ja aus Versehen ihren Felsendom in Schutt und Asche legen.

Zumindest hätten wir dann einen Grund zum Feiern, wenn dem so wäre.

Die Militaerzensur wurde für folgende Mitteilung aufgehoben:
Zum ersten Mal setzte die Hamas am Montag bei der Beschiessung von Ashdod und Yavneh Langstreckenraketen ein. Die Stadt Yavneh liegt 40km vom Gazastreifen entfernt und nur 20km südlich von Tel Aviv.

Die "Jerusalem Post" veröffentlichte vor einigen Tagen schon die Mitteilung, dass die israelische Armee bei ihren Luftangriffen Spezialraketen zur Zerstörung der Hamas - Bunker einsetze.

Katyusha - Raketen nun auch in Beersheva

B"H

Heute früh wurde die die 250.000 Einwohnerstadt in der Negev von mindestens zwei Katyusha - Raketen getroffen. Die Katyushas schlugen im Norden der Stadt in eine leere Schule ein. Verletzt gab es keine.

Wir haben uns gestern gefragt, warum die Hamas sich jahrelang damit begnügte, "nur" Sderot und Umgebung zu bombardieren und nicht auch all die anderen Orte wie gerade eben. Eine Antwort auf die Frage fanden wir nicht. Kann sein, dass man sich das "Beste" bis zum bitteren Ende aufheben wollte.

Pro - israelische Demo


LIKUD - Aktivisten vor dem Verteidigungsministerium


B"H

Vor dem Verteidigungsministerium in Tel Aviv fand eine pro - israelische Demo statt. Unsere Soldaten sollen so einen Rückhalt für ihre Aktionen bekommen und nicht meinen, sie seien überflüssig oder werden abgelehnt.

Die Welt scheint verrückt geworden zu sein, wenn sie den wahren Sinn dieses Krieges übersehen will und meint, damit alle Terrorprobleme beiseite zu ignorieren.

Dienstag, 30. Dezember 2008

Life goes on

B"H

Und was machen wir, welche nicht von Kassam - Raketen bedroht sind ? Jedenfalls NOCH nicht bedroht.

Ganz einfach: Wir leben unser normales Leben weiter ohne zu übersehen, dass wir einmal wieder mehr im Kriegszustand sind. Aber wann sind wir schon einmal ohne jeglichen äusseren und inneren Druck. Das dumme flaue Magengefühl, welches uns während des zweiten Libanonkrieges begleitete, kommt halt wieder öfters herauf.

Der Grossteil der Welt ist gegen uns und scheint offen den Terrorismus vorzuziehen. Und diejenigen Länder, welche uns soweit freundlich gesinnt sind, könnten in den nächsten Tagen umkippen und ebenso gegen uns sein. Alles zum Schein des Friedens und damit keine Attentaten in den jeweiligen Ländern selber geschehen.

Die israelische Tourismus - Industrie befürchtet schon einen Einbruch. Nach den erfolgreichen letzten Jahren und vor allem nach diesem Jahr, stieg der Tourismus unaufhörlich an und es gab riesen Gewinne zu vermelden. Jetzt könnte wieder alles auf dem Spiel stehen, denn der Tourist will ja nicht im Kassam - Hagel stehen.
Bisher jedoch gab es noch keine vorzeitigen Abreisen, denn wer will, der reise halt in den Norden, nach Tel Aviv oder Jerusalem.

Die Hamas jedoch weitet die Raketenreichweite immer mehr aus und heute flogen weitere Raketen sogar bis nach Kiryat Malachi (17 km nordöstlich von Ashkelon).

Ich kann mir nicht vorstellen, was sich so manch ein Leser dieses Blogs denken mag, wenn er das alles berichtet bekommt. Kann sich jemand in Remscheid, Chemnitz, Nürnberg, Bergheim, Aargau, Salzburg, Luxemburg oder anderswo ein Bild von derlei Zuständen wie der fliegenden Kassam - Raketen machen ? Man mag das lesen und sagen: "Naja, sollen halt die da unten endlich Frieden geben".

Leider ist es uns allen unmöglich, die Gefuehle zu vermitteln, die gerade jetzt eine wichtige Rolle spielen. Kein Youtube und keine Website / Blog ist dazu in der Lage.

Raketen gucken

B"H

Klingt unglaublich, aber sowas gibt es auch: Der Pikud HaOref (israel. Zivilschutz) warnt vor Schaulust. Anscheinend fahren einige Israelis in die von Kassam - Raketen betroffenen Gebiete, um sich die fliegenden Raketen einmal live anzuschauen. Der Pikud HaOref fordert die Leute auf, daheim zu bleiben, um ihr Leben nicht auch noch aufs Spiel zu setzen. Die Lage sei eh schon ernst genug.

In der vergangenen Nacht schoß die Hamas aus Gaza zum ersten Mal Raketen auf die Städte Yavne, Ofakim und Ashdod. In Ashdod kam die 39 – jährige Irit Shitrit ums Leben und mindestens 14 Leute wurden verletzt. Ebenso kam ein israelischer Soldat ums Leben. Die Krankenhäuser Barzilai in Ashkelon und Kaplan in Rechovot nahmen die Verletzten auf, unter denen sich auch ein 12 - jähriges Mädchen befindet. Weitere Angriffe der Hamas stehen an und wer nun behauptet, dass dies alles nur geschieht, weil die israelische Armee Gaza bombardiert, der träumt. Die Hamas hatte so oder so vor, diese Gebiete zu attackieren, nur bietet der israel. Verteidigungsangriff nun eine perfekte Tarnung gegenüber der ganzen Welt.

Und schon gibt es die üblichen internationalen Forderungen, Israel solle sofort das Feuer einstellen, selbst dann, wenn die Hamas weiter israel. Städte bombardiert. Warum kommt eigentlich niemand dieser Forderer hierher und stellt sich selber einmal in Sderot auf die Straße um sich bombardieren zu lassen ?
Derlei Forderungen sind einfach nur dumm und es wird klar, was ein Großteil der Welt von uns hält. Wo waren denn alle als Sderot und andere Negevorte all die vergangenen Jahre lang bombardiert worden ist ? Gab es da große Demos gegen die Hamas ? Die traurige Antwort lautet, dass es niemanden scherte als Juden bombardiert wurden. Sobald Israel sich wehrt und zurückschlägt, lassen die weltweiten Aufschreie nicht lange auf sich warten. Anti - israelische Demos sind dann, wie gestern in Südafrika und Spanien, an der Tagesordnung. Wer redet dabei noch von den Kassam - Raketen der Hamas ?



Die Kinder - Armee der Hamas
Photo: Rotter.net


Der Pikud HaOref forderte die Bewohner jener an Gaza grenzenden Orte auf, in den Bunkern oder extra geschützten Räumen zu verbleiben. Derzeit herrscht ebenso in den betroffenen Gebieten schulfrei. Die Wettersituation ist auch nicht die beste. Kalt und regnerisch. Offiziell läßt die Regierung Olmert & Livni verkünden, dass die "Operation Gaza" weiterlaufen und es derweil keine Feuerpause geben wird. Ziel sei es, die Hamas völlig auszuschalten. Zum ersten Mal setzt die Luftwaffe spezielle Missiles gegen Bunker ein, welche es den Terroristen erschweren, sich zu verstecken.

Gestern liess die ägyptische Presse verlauten, dass der gekidnappte israelische Soldat Gilad Shalit bei den Luftangriffen über dem Gazastreifen verletzt worden sei. In Israel betrachtet man diese Mitteilung jedoch als unwahr und Teil eines Psychokrieges der Hamas.

Bei der israel. Bevölkerung findet die Regierung Olmert & Livni ausnahmsweise einmal vollste Unterstützung, denn wir haben den Terror der Hamas einfach satt. Und wer etwas anderes behaupten will, der ziehe einige Zeit in die von Raketen betroffenen Gebiete und jammere der Hamas etwas von Frieden vor.


Links:

Pali - Studenten in Israel demonstrieren für Gaza

Naomi Ragen: The Chanukkah War

FACEBOOK GROUP: I support israel Defense Forces in preventing terror attacks from Gaza

Was ist eine Kassam - Rakete ?

Angela Merkel zur Hamas

Montag, 29. Dezember 2008

Spektakulär: Ein ehemaliger Neonazi wird beschnitten

B"H

Eine etwas aussergewöhnliche doch aktuelle Begebenheit fand ich auf einer haredischen (ultra - orthod.) Site. Alex, ein ehemaliger, aber sich noch im Knast befindender russischer Neonazi aus Petach Tikwa (nahe Tel Aviv), hat sich auf seinen jüdischen Glauben besonnen und sich jetzt rituell beschneiden lassen (jüd. Beschneidung = Brit Milah). Die Brit fand im Krankenhaus und halachischer Aufsicht des aschkenzasischen israelischen Oberrabbiners Jonah Metzger statt.

Vor eineinhalb Jahren war eine Jugendgang russischer Neonazis (im Alter von 16 - 21 Jahren) in Petach Tikwa aufgeflogen. Bei den Russen handelte es sich um reguläre Neueinwanderer nach Israel, obwohl einige der Elternteile keine halachischen Juden waren.

Hier könnt Ihr einen kleinen Filmbericht von Alex Beschneidung sowie seiner braunen Vergangenheit sehen:

http://bhol.co.il/news_read.asp?id=7802&cat_id=1

Sderot Media - Zum Kassam - Raketenbeschuß israelischer Orte


Kassam - Raketen Einschuß in Sderot


B"H

Sderot Media

Sderot Info

Was ist eine "Kassam - Rakete" ?




Heute warnte der israel. Zivilschutz (Pikud HaOref) die Städte Beersheva, Gedera und Yavne davor, neben Sderot, Ashkelon, Ashdod oder Netivot das nächste Ziel der Kassam - Raketen zu sein.

Sonntag, 28. Dezember 2008

Der Kampf hat begonnen


Hamas Terrorist


B"H

Wer diesen Blog mehr oder weniger aufmerksam mitverfolgt, wer wird schon lange festgestellt haben, dass ich mich nicht in lange Ergüsse auslasse und mit Zitaten der Weltpresse daherkomme.
Viele Blogs tun dies und es kann sein, dass dem Leser dadurch ein besseres Gesamtbild vermittelt wird. Ich dagegen bin der Meinung, dass ein jeder selber die Nachrichten mitlesen kann und komme deswegen auf den Punkt.

Israel hat zur Hasbara - Erklärung dem Ausland gegenüber aufgerufen und dabei fasse ich mich auch nur kurz: Seit Jahren wird die Negevstadt Sderot mit Kassam - Raketen aus Gaza traktiert. Scherte sich das Ausland besonders viel darum ? Hm, manchmal gab es halt den kurzen Kommentar an die Hamas, dass man doch aufhören solle; zwecks Frieden und so.

Realistisch betrachtet, kam meist gar nichts. Die Newswelle setzte immer erst dann ein, sobald Israel eine Vergeltungsaktion in Gaza startete. Wow, dann konnten sich die Weltmedien nicht mehr halten und gerne wird immer das Elend der palästinensischen Kinder dokumentiert. Mit Bild und in Farbe, damit es auch richtig schön rüberkommt irgendwo zwischen "Wetten dass" und dem dem "Aktuellen Sportstudio". Da bewegt sich der deutsche Zuschauer an den Rand der Trauer und gleichzeitig geht es besser, denn siehe da, "die Juden sind auch nicht besser als wir".

Die Hamas schoss weiter und seit Jahren gilt in Sderot regelmässig "Zewa Adom - die Farbe Rot". Ein Bekannter, der in der Stadt lebt, berichtete mir auf meine Frage hin, warum denn bei einer Raketenwarnung keine Sirene ertönt, dass man die Leute hat nicht ganz nervlich ruinieren will. "Zewa Adom, Zewa Adom …" statt einer Sirene erklingt eine Frauenstimme, die immer wieder "Zewa Adom" sagt. Dann haben die Leute ganze 15 Sekunden Zeit, um in den Luftschutzbunker zu rennen und den Knall abzuwarten. Wenn es knallt, denn manchmal gehen die Raketen "nur" ziellos in der Negev nieder. Knallt es dann doch, fragt sich jeder, wo es wohl eingeschlagen haben mag. In einem Wohnhaus, in meinem Garten, was wurde zerstört.





Sderot darf sich noch glücklich schätzen über dieses Frühwarnsystem. Andere Städte wie Netivot, Ashkelon oder Ashdod haben weniger oder gar nichts. Dann sitzt man halt gemütlich beim Kaffee und plötzlich schlägt eine Rakete ein. Ganz unverhofft und doch immer irgendwie erwartet.
Genauso erging es heute jemandem in Netivot, wo es ein Todesopfer gab.

Wo leben wir denn ? Da schiessen so ein paar Palis mickrige manchmal selbstentwickelte Kassam - Raketen ab und wir sollen leiden ? Wo ist die Regierung, wo unsere starke Armee ?
Genau das fragen sich seit Jahren die Bewohner Sderots. Politiker lassen sich gerne im Wahlkampf blicken und danach herrscht in Sderot wieder das unbeachtete "Zewa Adom". Während wir in Tel Aviv sorglos im Cafe sitzen, knallt es in Sderot unaufhörlich.
Aber was sagt uns die Stadt schon groß ?
Klar, ist das alles furchtbar und tauschen will keiner. Wer aber lebt noch in Sderot und zog nicht schon lange fort ? Überwiegend sephardische Juden. Proletariat und überhaupt Leute ohne Lobby. Der Süden mit seiner Unterschicht kennt kaum eine Lobby und Städte wie Ofakim, Sderot, Netivot schon gar nicht. Kiryat Gat ? Vielleicht eher, aber dann auch nur wegen dem Hauptarbeitgeber INTEL. Ansonsten herrscht tote Hose.

Dann gab es eine ausgehandelte Feuerpause, denn die Sderoter nervten das Jerusalemer Regierungsviertel.
Sderot atmete auf und die Leute konnten wieder auf die Straße, ohne jeden Moment auf "Zewa Adom" und den Weg in den Bunker gefasst zu sein. Alles ging mehr oder weniger gut und wenn ab und an "nur" zwei Kassam pro Tag herunterrieselten, dann feierte das die BBC als palästinensische Einhaltung der Feuerpause.

Nun lief der Zeitraum der Feuerpause aus und die Hamas war alles, nur nicht an einer Verlängerung der Feuerpause interessiert. Stattdessen gab es Provokationen. Mal 60 Kassam Raketen pro Tag auf die Negevstädte, dann wieder 40, dann wieder die Drohung, man ziele demnächst auch auf Beerscheva. Die weibliche Tonbandstimme "Zewa Adom" wurde wieder reaktiviert und seither hagelt es Raketen.

"Wo bleibt die Regierung ?" So dachte sich Ashkelon und all die anderen betroffenen Städte. Heute verkündet die BBC, Israel greife Gaza nur aus Wahlkampfgründen an. Ein wenig Wahrheit mag in dem üblen Sarkasmus liegen. Zipi Livni braucht Stimmen für ihre linke Kadima. Andererseits geht Israel mit dem Angriff das allergrößte Risiko ein, welches da Gilad Shalit heißt. Der gekidnappte israelische Soldat sitzt nach wie vor bei der Hamas und was passiert, wenn einer der Bewacher - Terroristen durchknallt und Shalit einfach so umbringt ? Der unübersehbare Hauptgrund jedoch ist, dass wir es alle gründlich satt haben. So satt, dass schon wieder fast alles egal ist, nur raus aus der Situation und Ruhe für die Negev.

Wir sollen mit der Hamas reden ! Israels Linke protestierte in Tel Aviv und mehrere Demonstranten wurden festgenommen. Wieso demonstrierte eigentlich niemand als die Kassam auf Sderot herabgingen ?

Die Hamas rief die Palis auf, landesweit gegen Israel zu kämpfen. In Jerusalem gab es gestern schon zehn Verhaftungen, da israel. Grenzpolizisten (Mischmar HaGvul) mit Steinen beschmissen worden sind. Überhaupt ist die Jerusalemer Altstadt wieder zum Brennpunkt geworden, und gestern am Schabbat war es Juden untersagt, das moslemische oder christliche Viertel gar zu betreten. Die Armee hatte alle Zugänge abgeriegelt, um so die lokalen Palis vor Auswüchsen zu warnen.

Ganz aktuell will Israel eine Bodenoffensive starten, wobei hier die Fehler aus dem zweiten Libanonkrieg verhindert werden sollen. Was auch immer das heißen mag.
6700 Reservisten sollen eingezogen werden und falls es zur Offensive kommt, dann erwartet die Bevölkerung einen Sieg. Und wehe Olmert & Co. kuschen wieder vor dem Ausland und ziehen sich zurück. Die UN will schon einschreiten und Ruhe haben. Ruhe in Gaza, doch "Zewa Adom" in Sderot. Letzteres ist allen egal, denn wen kümmert schon das Kleinstadtnest ?

Hoffentlich hält Israel einmal durch und schaltet die Kassam - Terroristen aus. Die Negevbewohner jedenfalls täten sich freuen und die "Zewa Adom - Dame" kann in Rente gehen.

Dies sind die Fakten und einer Hasbara bedarf es dabei nicht.



Volltreffer einer Kassam - Rakete


Hamas - Trainingscamp in Gaza







Diese und weitere Photos: Rotter.net

Neueste Polit - Umfrage

B"H

Am letzten Donnerstag veröffentlichte der staatliche Radiosender KOL ISRAEL eine neue Umfrage bezüglich der Knessetwahlen im Februar.

Wenn heute Wahl wäre, dann bekäme Zipi Livnis "Kadima" 23 Sitze, die Arbeiterpartei unter dem derzeitigen Verteidigungsminister Ehud Barak 14 Sitze, die sephardisch - haredische SHASS - Partei 12 Sitze, die haredische "Yahadut HaTorah" 7 Sitze und der LIKUD unter Benjamin Netanyahu 32 Sitze.

Freitag, 26. Dezember 2008

Immer noch Chanukkah



B"H

Heute abend, kurz vor den Schabbatkerzen, zünden wir die sechste Chanukkah - Kerze.

Schabbat Schalom, Chanukkah Saemach und einen guten und gesunden Monat Tevet.


Anmerkung:
Am Schabbat sowie am Sonntag feiern wir Rosh Chodesh, den Beginn des jüdischen Monat Tevet.


Link:

Chanukkah in Jerusalem

Wo ist die Arbeit ?

B"H

Kürzlich erzählte mir eine russische Neueinwanderin etwas sehr Realistisches und nur zu Alltägliches.
Wie viele viele Neueinwanderer, so versuchte auch diese Russin in der Übersetzerbranche Fuß zu fassen. Man kommt neu in Israel an, Jobs sind rar, denn nicht jeder ist dafür geschaffen, sich im vielseits angepriesenen Telefonmarketing zu verdingen. Falls ja, dann nennt man dies "Ich arbeite in der Hightech Branche". Allerdings handelt es sich dabei eher entweder um den Servicebereich oder halt den Verkauf. Und wer nicht verkauft und spurt, der fliegt. In Israel genauso wie auch anderswo auf der Welt.

Wer es etwas weniger stressig sucht, der probiert es als Übersetzer. Vor Jahren zog auch ich diese Laufbahn kurz in Erwägung, nur wurde mir allzu schnell alleine klar, das ich eigentlich überflüssig war. Die Angebote, die ich bekam, bezogen sich kaum auf die deutsche Sprache, dafür jedoch auf Englisch und Hebräisch. Und wer braucht mich eine Deutschstämmige für das Englische, wenn hier Tausende Anglos durchs Land laufen ? Noch dazu, wo das Übersetzen eh nicht besonders bezahlt wird.
Das war mir dann doch alles zu blöd und ich tat es lieber der zweiten Gruppe nach. Privathäuser putzen für ein relativ gutes Gehalt. Außerdem ist das weniger nervenaufreibend und man hat danach frei und kann machen, was man will. So richtig schön proletarisch, aber gut bezahlt.

Das war die Vergangenheit, aber dennoch braucht es einige Zeit, um sich zu etablieren. Auch besagte Russin machte diese Erfahrung. Angeblich spricht sie fünf Sprachen, doch trotzdem will sie niemand haben. Die Übersetzerbüros schreiben Stellen aus, die am Ende gar nicht existieren,. Man gehe zu einem Vorstellungsgespräch, absolviere ggf, erfolgreich einen Übersetzertext und das wars. Man bekommt gesagt, dass sich die Firma halt wieder meldet. Nur tut sie das in den seltensten Fällen.

Die Russin sucht nun dringend Job, da sie sich auf die Anrufe verlassen hatte. Anrufe, die nie kamen und sie in die roten Zahlen bei der Bank gleiten liess. Auf meine Bemerkung hin, dass doch hier in Tel Aviv allgemein mehr Arbeit sei als in Jerusalem gab sie zurück, dass dies vielleicht auf dem Papier so sei. Dreckjobs wie Möbel herumschleppen oder putzen gebe es fast immer. Richtige qualifizierte Jobs dagegen nur wenige und die teilen sich fast immer diejenigen, welche Freunde oder Verwandte haben, die da wissen, wo es Jobs gibt und privat vermitteln. Wo also soll man da anfangen, wenn man doch relativ neu im Land ist ? Diverse Jobsites im Internet sind überlaufen und ehe man sich bewirbt, ist der Job schon vergeben und gar nicht mehr aktuell.

Nichts Ungewöhnliches, sich in Israel von Job zu Job zu hangeln und bei mir ist es im Prinzip oft genauso. Ich unterrichte Judentum bei mehreren Institutionen und wie andere Referenten oder Lehrer bin auch ich jedesmal neu an einen Vertrag gebunden. Bei Lehrern schaut es noch schlimmer aus, denn in Israel besteht für diesen Berufszweig weder eine Jobgarantie noch ein Beamtentum. Fast jeder Lehrer an einer Schule bekommt alljährlich einen neuen Vertrag und muss halt abwarten, ob seine Dienste noch gebraucht werden. Nichts ist sicher und man läuft halt herum und kämpft sich durch. Eine Patentlösung hat sich bisher noch nicht gefunden.

Unsere Identität

B"H

Im und nach dem Sechs - Tage - Krieg (1967) waren wir die großen Helden. Gegen sämtliche militärisch weit überlegenen arabischen Nachbarstaaten setzte Israel sich durch. G - tt war mit uns, so wird heute noch erzählt.

Nicht, dass G - tt dies heue nicht mehr ist, sondern wir selber haben aufgehört mit uns zu sein. Und das ist das Schlimmste, was passieren kann. Wir Juden fragen nicht mehr G - tt, sondern stattdessen lieber die Welt (z.B. UN oder EU), ob wir den Terroristen - Aggressor aus Gaza angreifen dürfen. Zipi Livni sucht internationale Zustimmung für einen israelischen Gegenschlag. Und das, obwohl die Hamas seit Jahren Sderot und nun auch andere Negevstädte mit Kassam - Raketen traktiert.

Oppositionsführer Benjamin Netanyahu vom LIKUD propagadiert nun, dass er, sollte er im Februar der neue Premier werden, Israel seinen Nationalstolz zurückgeben wird. Ich stehe nicht unbedingt auf Netanyahus Seite, doch in dem Punkt hat er recht. Was wir dringend benötigen, ist ein "starkes Israel".
Nicht, das dieser Ausdruck wieder missverstanden und ins Kriegerische gezogen wird. Ein "starkes Israel" hingegen bedeutet keine feindliche Attacken ohne Gegenschalg hinzunehmen, denn derzeit stehen wir eher da wie der sanfte trottelige Suppenkasper.

Und gerade jetzt an Chanukkah ist es an der Zeit, sich auf unsere Stärken zu konzentrieren. Was wir brauchen, sind ein paar Makkabäer, die auf den Tisch schlagen und keine schleimende Zipi Livni, die sich bei anderen Völkern Zustimmung holt. So gewinnen wir keine Kriege und G - tt wird nicht auf unserer Seite sein. Selbstvertrauen ist gefragt, genau wie im Sechs - Tage - Krieg und wenn dem so ist, steht Israel wieder auf der Siegerseite und macht den Makkabäer alle Ehre.

Höchste Zeit zum Gegenschlag

B"H

Allein vorgestern schossen die Hamas - Terroristen 60 Kassam - Raketen auf israelisches Gebiet. Ganz aktuell werden auch die Städte Ashdod sowie Netivot beschossen. Dort sind die Bürger im Schockzustand, denn erstens haben sie nicht unbedingt erwartet, neben Sderot auch einmal auf der Liste zu stehen und zweitens ist besonders die Kleinstadt Netivot auf gar keine Angriffe vorbereitet. Was in Sderot schon zum Alltag gehört, löst andernorts Panik aus. Insbesondere bei Kindern.

Freitag öffnet Israel den Grenzübergang nach Gaza um humanitäre Hilfe zuzulassen. Hilfsgüter gelangen so nach Gaza und dieser Akt wird im Ausland sicher nicht unbedingt Erwähnung finden. Kurz gesagt, Israel wird fast ununterbrochen beschossen und läßt auch noch humanitäre Hilfe für die Aggressoren zu. Wo auf der Welt findet man das noch ?

Außenministerin Zipi Livni traf heute auf den ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak und der erwartet einen israel. Angriff auf die Hamas - Terroristen. Helfen will er seinen Glaubensbrüdern aber nicht, sondern vielmehr ist er sauer auf sie, weil sie einen Frieden mit Israel verzögern.

Währenddessen bereitet Israel eine neue Hasbara - Welle vor. Die hiesigen Medien incl. der Blogs sollen dem Ausland klarmachen, warum Israel so und nicht anders handeln wird. Generell können wir uns die Finger wundschreiben, doch ob das Ausland groß darauf reagieren wird ? Die Palis besitzen ein besseres PR - Netz und sobald die Welt ein paar Bilder von den armen Kindern aus Gaza sieht, sind die israel. Kinder in Sderot vergessen und zu Aggressoren abgestempelt.

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Welch eine Schande

B"H

Es ist mehr als eine Schande, was die Palästinenser mit dem Grab des biblischen Josephs in Shechem (Nablus) angestellt haben. In der dieswöchigen Thoralesung kommt Joseph, der Sohn Yaakovs, ausgiebig vor.

Hunderte von Siedlern kamen, von der israelischen Polizei beschützt, Mittwoch nacht an das Grab von Joseph.





Josephs Grab vor der gewalttätigen Übernahme der Palästinenser.




Link:

http://www.shechem.org/kyos/engkyos.html

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Geschem - Regen

B"H

Erst liess sich der Winter kaum blicken und nun hat er uns voll erwischt. Es stürmt und regnet im ganzen Land. In Tel Aviv goss es die ganze Nacht hindurch und wer sich hier Sonne und Strand erhofft, der landet am Ende nur in seinem Hotelzimmer oder in einem warmen Kaffeehaus. Nichts läuft mehr und ein jeder ist froh, irgendwo in einem einigermassen warmen Raum zu sitzen.

Ich fahre heute noch nach Jerusalem zur Nachtschicht in der Bäckerei und gerade in Jerusalem ist es eh kalt. Es erwartet mich also wettermässig nichts Gutes. Obwohl Israel den Regen dringend benötigt, ziehe ich das warme Wetter vor.

Starke Windböen im ganzen Land entwurzelten schon einige Bäume wie in Beit Shemesh. Ein Regenschirm hilft auch nicht viel, denn der fliegt gleich auf und davon. Hinzu kommt, dass gerade das sonst so warme Tel Aviv gewiss nicht für winterliche Verhältnisse erbaut worden ist. Es regnet durch die Fenster und nicht selten sind die Wände feucht. Überhaupt ist Feuchtigkeit in den Wohnungen in Israel besonders im Winter ein Thema. Selbst bei Neubauwohnungen, denn professionell gehandwerkelt wird in den seltensten Fällen. Man baut oder kauft sich eine Wohnung und hinterher stellt sich heraus, dass es sich eigentlich nur um handwerklichen Schrott handelt.

Aber irgendwie werden wir auch diesen Winter wieder einmal überleben. Das Wetter hat sich halt der allgemeinen Stimmung angepasst. Ständiger Raketenbeschuß auf die Negevorte durch die Hamas und das Ausland verurteilt Israel wegen eines etwaigen Einmarsches nach Gaza. Manchmal kommt es mit wirklich so vor als ob die Journalisten von "Spiegel" und all den anderen Medien ein Brett vor dem Kopf haben. Ehrlich seriöser Journalismus gehört heute leider zur absoluten Mangelware.

Kibbutz Programme in Israel

B"H

Ganz aktuell:

Ich hörte von einigen Touristen in Tel Aviv, dass die Kibbutz Office in Tel Aviv derzeit nur Freiwillige vermitteln, die sich vor ihrer Ankunft in Israel auf den Sites der Kibbutz Programme online angemeldet haben. Wer also gerade einfach so nach Israel kommt und hofft, er bekomme spontan einen Volontärsplatz in einem Kibbutz zugewiesen, kann leicht auf die Nase fallen.

Ich habe ein paar Sites zusammengesucht, die Euch sicher weiterhelfen und bei denen man sich auch im voraus anmelden kann. Allerdings berichtete mir ein Engländer, dass es derzeit auch Wartephasen für angemeldete Volontäre geben kann. Erkundigt Euch also lieber im voraus bevor Ihr den Flug nach Israel bucht.


Links:

Kibbutz Site


http://www.hagshama.org.il/en/programs/expand_organization.asp?id=783


http://www.wzo.org.il/en/programs/expand_category.asp?id=9


http://www.jewishtraveladvisor.com/kibbutz-stays.php


http://www.jewishagency.org/JewishAgency/English/Aliyah/Absorpton+Options/Kibbutz+Programs/Kibbutz.htm

Dienstag, 23. Dezember 2008

Für Touristen

B"H

Weltweit wird morgen das christliche Xmas begangen. Leider gibt es insbesondere in Tel Aviv zu dem Fest mehr Dekorationen als zum wichtigeren jüdischen Chanukkah. In Jerusalem darf sich das niemand erlauben, denn sonst fliegen die Fensterscheiben ein. Fast überall außer im arabischen und christlichen Teil der Altstadt.

Und wie alle Jahre wieder kommen viele (nicht alle sind damit über einen Kamm geschert) fanatische Christen und feiern. Wer es nicht nach Bethlehem schafft, der bleibt in Jerusalem und läßt sich ggf. in einem Altstadtpub volllaufen oder schreit "Merry Xmas" durch die Altstadtgassen. Ganz um Ärger der Palis, denn die haben die Angewohnheit früh schlafen zu gehen, da sie morgens wieder früh zum Beten antreten müssen. Mehr läuft nicht in Jerusalem.

Wer unbedingt nach Bethlehem hinausfahren will, der sollte Folgendes beachten:
Nehmt kein Pali - Taxi, sondern den Kleinbus vom Damaskustor für ca. 4 Schekel. Die arabischen Taxen zocken Euch besonders an Xmas gnadenlos ab und verlangen Hunderte von Schekeln.

Unterkunft in einem billigen Hostel: Vielleicht ist alles ausgebucht, doch falls Ihr noch sucht - Checkt ins Petra - Hostel am Jaffa Tor ein. In dem Hostel herrschen zwar oft chaotische Zustände, denn viele Touristen meinen, ein Prophet oder gleich der Meschiach zu sein, doch sind die Preise auf einer festen Liste abzulesen. Die Abzocke bleibt also unter Kontrolle.
Im Jaffa Gate Hostel und woanders zahlt Ihr ansonsten horrende Preise. Noch dazu für muffige Zimmer ohne Fenster. Und keine Sorge, die allseits bekannten Bettwanzen des Petra - Hostels sind derzeit eingefroren, denn das Wetter ist winterlich.

In der Altstadt selbst warten die moslemischen Händler mit allem möglichen Kitsch auf. Teuer und "Made in Taiwan oder China". Lasst Euch nicht auf zu krumme und teure Deals ein. Auch wenn ihr noch so toll zu einer Tasse Tee und einem kleinen Schwätzchen eingeladen werdet.

Und dann sind da auch noch die Fanatiker, die an jeder Ecke den Meschiach sehen. Was wäre Jerusalem ohne seine irren Touristen und ihrem Syndrom. Wobei die meisten eh schon in geistig abwesenden Zuständen anreisen.

Die Armenier und griech. Orthodoxen feiern Xmas erst am 6. Januar oder so. Demnach herrscht ein reges Kommen und Gehen. Die einen feiern noch, die anderen beginnen erst und wieder andere fahren schon heim.

Wer sich dem ganzen Zirkus entsagen will, der gehe in die Neustadt und relaxe, obwohl das bei dem kalten Wetter auch nicht gerade einfach ist. Normalerweise setzen sich die Jerusalem bei solch Wetter in die Cafes oder essen irgendwo eine heisse Suppe. Die Finanzkrise läßt so manchen Kaffeehausbesuch ausfallen, aber wer es dennoch günstig wagen will, der gehe zu Cafe Ne'eman in der Jaffa Road. Vor der Coffee Bean und gegenüber von der überteuerten Vegetarierklitsche Village Green.

Nach den christlichen Feiertagen purzeln in der Altstadt bei den Palis die Hostelpreise. Wer es also billig sucht, der fahre dann nach Jerusalem und nicht in diesen Tagen. Der Januar ist gewöhnlich touristenleer und man hat die Sehenswürdigkeiten fast für sich allein.

Montag, 22. Dezember 2008

Chanukkah in Jerusalem

B"H

Chanukkah in Jerusalem ist nach wie vor etwas ganz Besonderes. Schon allein die überall in den Fenstern stehenden Chanukkiot (Chanukkah - Leuchter) sind toll anzuschauen.
Mit einer Freundin war ich gestern abend zum Zünden der ersten Kerze etwas unterwegs und unser Weg führte uns zum Zion Square in der Innenstadt. Direkt vor der Fußgängerzone Ben Yehudah. Später liefen wir noch durch das ultra - orthodoxe Mea Shearim und kauften Lattkes, die traditionellen fettigen Kartoffelpuffer an Chanukkah.

Es war kalt, denn gerade am Zion Square zieht es von allen Seiten wie Hechtsuppe. Die chassidische Gruppe Chabad (Lubawitsch) wollte, wie in jedem Jahr, öffentlich Kerzen anzünden und zu dem Zweck stellten sie vor dem Kaufhaus "HaMashbir" in der King George, am Sacher Park in Bezalel und am Zion Square riesige Chanukkiot auf, welche teilweise einer Leiter bedürfen, um die Lichter zu zünden.

Pünktlich zum Zünden trafen wir am Zion Square ein, doch Chabad liess sich eine Menge Zeit. Zum Unmut der Besucher, doch als Trost wurde verkündet, dass der stellvertretende Premierminister Eli Yishai (von der sephardisch - haredischen SHASS - Partei) als Ehrengast im Anmarsch sei und wir halt auf den Herrn Minister warten müssen. Irgendwann trabte Eli Yishai dann zusammen mit Bodyguard an. Applaus gab es keinen, sondern nur grimmige durchgefrorene Gesichter. Als Entschuldigung meinte Herr Minister, er sei in Sderot gewesen und habe die von Kassam - Raketen geplagten dortigen Bewohner besucht.

Wieso kann kein Politiker einmal normal reden ? Ohne Politik, ohne alles; einfach nur ganz normal.
Nach seiner Sderot - Entschuldigung, die alle Umherstehenden annahmen, ging es gleich politisch weiter. Zum Glück hatte Yishai nicht viel Zeit und war eh nicht besonders gelaunt. Beifall kam nicht auf, nur der Chabad - Rabbiner kroch dem Minister fast sonstwohin. So fuhr man dann mit einer elektronischer "Leiter" zur Chanukkiah hinauf und zündete. Danach gab es kostenlose Sufganiot (Krapfen) mit Marmeladenfüllung, die jedoch unerreichbar blieben, wenn man sich nicht fast darum kloppte.

Wer Lust hat, sich so richtig durchzufrieren, der kann allabendlich zum Zion Square gehen und Chabad beim Kerzenzünden zuschauen. Ehrengäste sind auch immer mit von der Partie. Hoffentlich besser gelaunt als Eli Yishai, denn ein spirituelles Zünden war es gestern abend sicher nicht.



Chanukkah - Dekoration in der Ben Yehudah Mall




Elektronischer Aufstieg zum Kerzenzünden




Eli Yishai (links) zündet die Kerze an.




Chabad - Chanukkiah am Zion Square




Der Rebbe wird "aufgehängt".




Chabad - Chanukkiah im Machane Yehudah Markt / Jerusalem.

Der Strand in Tel Aviv

B"H

Am letzten Freitag hatte ich eine Freundin aus Jerusalem zu Besuch in Tel Aviv und ich zeigte ihr die Stadt einschliesslich des Strandes. Hier einige ihrer Photos:



Blick auf Yaffo






Zahl der Rückkehrer drastisch angestiegen

B"H

Die Zahl der Israelis, welche aus dem Ausland zurück nach Israel ziehen, ist laut Berichten der hebräischen Ausgabe der "Jerusalem Post" um ganze 94% angestiegen. Leider wurden keine Gründe angegeben, warum ausgerechnet jetzt soviele Israelis es vorziehen, wieder in der Heimat zu leben.

Jahrelang herrschte ein regelrechter Boom das Land zu verlassen. Terroranschläge, Arbeitslosigkeit und schlecht bezahlte Jobs waren die Hauptgründe für die "Yeridah" (dem Gegenteil von Aliyah - Einwanderung). Man wollte ganz einfach weg und ein bequemeres Leben haben. Endlich das Gehalt beziehen, was einem zusteht und nicht irgendeine mickrige Summe mit miesen Arbeitsbedingungen.

Aber wie gesagt täten mich die Gründe der Heimkehrer interessieren.

Kalt & Regnerisch

B"H

Der Regen ist in Israel fast immer ein Thema. Jedoch eigentlich nur deswegen, weil er so selten geworden ist und mittlerweile finden schon regelmässige öffentliche Gebet für ihn statt.
Wenn es in diesem Winter kaum mehr regnet, dann sitzen wir spätestens im Frühjahr auf dem Trockenen. Kein Wasser mehr, denn die Vorräte aus dem See Genezareth (Kinneret) und dem Jordan gehen in absehbarer Zeit zuende. Dann soll Wasser aus der Türkei herangeschafft werden und man male sich jetzt noch nicht die Kosten aus.

Privathaushalten ist das Rasensprengen eh schon verboten, aber viele Israelis haben die chaotische Angewohnheit, den Wasserhahn bis in alle Ewigkeiten laufen zu lassen. Da sind jene, die tatsächlich bereit sind, Wasser zu sparen; doch dann kommen wieder andere, die alles zunichte machen, indem sie den Wasserhahn aufdrehen und nebenher in der Wohnung herumlaufen.

In Tel Aviv regnete es heute schon und nun ist es kühl und windig nach all den sonnigen Tagen. Es scheint als werde Wasser demnächst zum wahren Luxusartikel.

Sonntag, 21. Dezember 2008

Chanukkah Sameach !!! Fröhliche Chanukkah !!!




B"H

Mit einer Freundin ziehe ich nach dem Anzünden der ersten Chanukkah - Kerze heute abend noch los. Wir planen einige Chanukkah - Photos in Jerusalem zu schiessen. Während der acht Tage an Chanukkah gibt es keinen besseren Ort auf der Welt als Jerusalem.

Die Regierung in der Warteschleife

B"H

Man stelle sich vor, deutsche, englische oder amerikanische Städte täten unaufhörlich von einer islamischen Terrorvereinigung mit Raketen beschossen werden. Die Stadtbewohner müssen stets mit Raketenalarm rechnen und in die Bunker flüchten. Immer mit dem Gedanken daran, wo die Raketen landen werden ? Mitten auf dem Bunker, auf ihrem Haus, in einer Schule, wo ? Wie würde da eine deutsche, englische oder amerikanische Regierung handel ?

Ich bin mir sicher, dass in dem Fall mit einem Gegenschlag gehandelt wird und die Terroristen so schnell wie möglich dingfest gemacht werden. In Israel hingegen ist alles anders.
Der Waffenstillstand mit der Hamas ist vorüber und diese denkt gar nicht an eine Verlängerung. Eher im Gegenteil, denn nun sollen die Bombenanschläge in israelischen Städten wieder aufgenommen werden. Und was tut unsere Regierung ?
Die Minister wollen Vergeltungsschläge sehen, doch Olmert und Verteidigungsminister Ehud Barak machen auf die sanfte Tour. Amerikanischer Druck, europ. Druck, wer kann das noch unterscheiden ? Es scheint als sei Israel in seinem eigenen Land nicht mehr der Herr und irgendwelche Obamas und europ. sowie UN – Abgeordnete entscheiden über unser Leben. Aber was wissen sie von den Bewohnern unseres Landes ? Juden genauso wie Moslems ?
Politiker, die keine Ahnung von israel. Verhältnissen haben, wollen uns alle den Frieden aufdrängen. Ihren Frieden und nicht den unseren. Ihren Frieden, den niemand will und schon gar nicht einhalten wird.

Und wenn die Regierung nicht bald wechselt, wird der Judenstaat so ziemlich leer dastehen, denn was bleibt noch an Land nach diversen Abkommen mit den Palis ? Da hilft kein Schönreden mehr, sondern wir alle sind gefordert. Die erste Entscheidung fällt bei der Knessetwahl im Februar, bei welcher die Linksparteien hoffentlich saftige Niederlagen einfahren werden. Ansonsten können wir unser Land so langsam vergessen, wenn nicht vorher der Meschiach eintrifft.

Arkadi Gaydamak seilt sich ab

B"H

Seit Freitag ist der obskure russisch - israelische Milliardär Arkadi Gaydamak außer Landes. Ganz legal reiste er aus und nun besagen Gerüchte, er halte sich irgendwo in seinem Heimatland Rußland auf. Gaydamak, der nach seiner Aliyah nie Hebräisch lernte, sondern sich entweder mit gebrochenem Englisch oder Französisch verständigte oder seine Muttersprache Russisch zur Geltung kommen liess, haute ab.

Viel hatte er in den letzten Jahren in Israel investiert. Was wollte er nicht alles erreichen ? Er schmiss nur so mit dem Geld um sich und meinte, auf diese Art und Weise die Israelis hinter sich zu bringen. Die wiederum nahmen sein Cash gerne an, doch so richtig haben wollte man den Russen nie. Zu sehr schwebte sein Mafioso - Image um ihn herum. Die israeli. Polizei schwirrte sowieso stets um ihn herum, denn Arkadi Gaydamka wird illegaler Waffenschiebereien mit Angola sowie der Geldwäsche und des Steuerhinterzuges bezichtigt.



Hat er sich abgesetzt ? Arkadi Gaydamak bei einer Pressekonferenz


Zu seinem Schutz vor der Justiz kaufte er soviel auf wie es nur ging. Das marode Jerusalemer "Bikur Cholim Krankenhaus", ebenso den lokalen Fussballerstligisten "Beitar Yerushalaim" oder die nicht - koschere Lebensmittelkette "Tiv Ta'am". In Frankreich läuft ein Haftbefehl gegen ihn und in Israel erging es Gaydamak nicht viel besser. Nun ist er weg und seine Villen / Unternehmen stehen zum Verkauf.

Tut das jemanden groß überraschen ?
Nein.

Jetzt kann zumindest der deutsche Förderverein des Bikur Cholim Krankenhauses wieder sorglos den Kiritker Marcel Reich - Ranicki als Spendensammler einspannen, denn das Krankenhaus braucht jetzt tatsächlich Geld. In den letzten Jahren hingegen waren deutsche Spendengelder etwas fehl am Platze, denn Gaydamak liess genug eigene Gelder in das Krankenhaus einfliessen. Und schon vor einem Jahr kritisierte ich den Spendenaufruf unter dem Namen Reich - Ranickis in der "Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung".

Chanukkah

B"H

Heute abend begehen die Juden auf aller Welt das Lichterfest "Chanukkah".

Samstag, 20. Dezember 2008

Verkehrschaos

B"H

Seit vielen Monaten geht es nun schon so: Die Jerusalemer Hauptstraße Jaffa Road gleicht einer einzigen Verkehrskatastrophe. Für den allgemeinen Verkehr war sie eh teilweise schon seit Ewigkeiten gesperrt und ausschließlich für Busse und Taxen zugänglich. Seit dem Baubeginn der Straßenbahn jedoch ist alles aus. Zwischen Machane Yehudah Markt und Shlomzion HaMalka geht kaum noch etwas. Die Busse fahren einspurig, was wiederum Staus verursacht. Besonders im Berufsverkehr. Wer es sich leisten kann, der verzichtet auf den Bus und geht gleich zufuss.

Im unteren Teil der Jaffa Road, vor der Shlomzion HaMalka, wird derzeit die gesamte Straße bis zu den Eingängen der umliegenden Geschäfte aufgerissen. Die Ladeninhaber werden sich morgen freuen, denn alles ist unzugänglich und die Kundschaft wird über rumpelige Holzbrücken umgeleitet. Wer von uns will da noch in einen Laden balancieren ?

Ein Ende des Bauchaos ist nicht abzusehen und die nächste Katastrophe folgt schon. Der neue Bürgermeister Nir Barkat will Bilanz ziehen. Ist eine Straßenbahn in Jerusalem überhaupt rentabel ? Sind die Brücke und all das Drumherum nicht viel zu teuer für die zweitärmste Stadt Israels ? Falls die Wartungskosten die Einnahmen übersteigen sollten, werde sogar an einen Abbruch der Bauarbeiten gedacht.

Der ehemalige Bürgermeister Ehud Olmert (vor Bürgermeister Uri Lupolianski) wollte Jerusalem auf Hochglanz und Weltstadt trimmen, ohne zu bedenken, dass sich die Stadt nicht so einfach ummodeln läßt. Die Bewohner denken nicht wie New Yorker oder Pariser und anstatt Millionen in eine nutzlose Straßenbahn und deren Brücke zu investieren, hätte das Geld lieber an den armen Teil der Bevölkerung ausgegeben werden sollen.

Mit oder ohne Straßenbahn, Jerusalem bleibt weiterhin die "Provinz" Jerusalem und das ist es, was die Stadt so einzigartig macht. Jedenfalls für

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Die israelische Arbeitswelt: Geheuert und Gefeuert

B"H

Vor ca. sechs Wochen traf ich in Tel Aviv an einem bestimmten Ort auf einen deutschen Neueinwanderer. Ich glaube er ist aus Frankfurt und er wusste noch nicht einmal, dass ich Deutsch spreche. Normalerweise gehe ich damit nicht hausieren und renne nicht sofort auf jeden Deutschsprachigen los.

Der Deutsche arbeitete in einer gewissen Einrichtung, wo er sich nie so ganz heimisch fühlte. Irgendwie hatte er den Aliyah - Ballast ständig auf seinen Schultern. Er rief die Mama daheim an, las deutsche Websites und schaute deutsches TV. Kam auch nur ein offenbar Deutscher in seine Nähe, so war er hin und weg.

Dann war ich eine kurze Zeit einmal nicht im Geschäft und als ich wieder vorbeischaute, eröffnete man mir auf Nachfrage, der Deutsche sei gefeuert worden. Er tat mir leid, denn der Engländer, der da nun als Nachfolger saß, hatte ein verschmitztes Grinsen im Gesicht. Wohl rausgeekelt, oder was ?

Jetzt war ich wieder eine kurze Zeit nicht in dem Geschäft gewesen und als ich wiederkam, da war auch der Engländer weg.
"Weg", sagte man mir ohne jeglichen weiteren Kommentar.

Soll das irgendjemanden wundern ?
In Israel ist es Alltag geheuert und gefeuert zu werden. Ein Einser - Abschlußzeugnis reicht nicht aus, wenn ich während der Probezeit am Arbeitsplatz sitze und nicht zurechtkomme. Bei vielen Jobs muss es oft schnell schnell gehen. Hier den Telefonhörer in der Hand, da die Kaffeetasse und zwischendurch noch mit dem Kunden, der vor einem steht, gesprochen. Für mich ist das nichts und ich gebe zu, altmodisch zu sein. Wenn ich mit einer Angestellten spreche, dann will ich keinen Mitkonkurrenten am Telefon haben.

Sendet man seine Bewerbung per kurzem Fax oder e - mail ab und wird dann zu einem Vorstellungstermin gebeten, dann bedeutet das schon etwas. Nur ernsthafte Kandidaten bekommen überhaupt einen Rückruf. Neben den obligatorischen Fragen, wo man sich denn in zehn Jahren sehe und was die eigenen Schwächen sind, sollte man sich darauf gefasst machen, gleich mithelfen zu müssen. Mal schauen, wie sich der Bewerber so anstellt. Probezeiten werden groß geschrieben und wenn es nicht klappt, dann packt derjenige seine sieben Sachen und der nächste Bewerber steht meist schon parat. Manchmal ist das nervig und frustrierend. Gerade als Neueinwanderer denkt man sich, dass im neuen Zuhause anscheinend nichts funktioniere. Die Kollegen kennen die Mentalitäten, wurschteln sich durch und sind auch so besser auf Draht. Andererseits kann man oft froh sein, diverse, so ersehnte Jobs nicht bekommen zu haben.

Wer neu ist, der untersteht keinem klaren Kündigungsschutz und Arbeitsverträge, Betriebsrat oder so ? Was ist den das ? In den Genuß kommt man später oder eh nur bei gewissen Firmen. Das Einzige, was immer hilft ist der Wille, sich durchzubeissen und sich nicht zu schämen, auch einmal durchzufallen.

Übrigens lernt besagtes Geschäft gerade einen jungen Amerikaner aus. Ob er wohl bleibt ?

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Die Tage vor Chanukkah

B"H

Am kommenden Sonntag abend ist es soweit - dann beginnt das achttägige Lichterfest "Chanukkah". Und wie alle Jahre wieder, hat der Kaufrausch schon begonnen. Die Kinder wollen und sollen Geschenke bekommen.

Bei vielen säkuleren Kinder unterscheidet sich sicher die Art der Geschenke von relig. Kindern. Auch kenne ich einige nationalrelig. Kinder, die nicht jeden abend auf ein Geschenk warten, sondern sich mit ein paar Süßigkeiten begnügen. Bei Kindern aus wohlhabenden Elternhäusern steht etwas Teures auf der Wunschliste.
Auch mir wurde solch eine Liste von den kleinen Töchtern eines befreundeten haredischen (ultra - orthod.) Ehepaares unter die Nase gehalten. Gleich ein ganzer Kinderkatalog und die Eltern taten mir unheimlich leid. Ihre älteste Tochter heiratet im März und die Eltern sind derweil damit beschäftigt, erst einmal das Geld für die Hochzeit aufzutreiben, denn in haredischen Kreisen zahlen die Eltern der Braut den Hochzeitsspaß. Und jetzt warten die Kleinen auf die Chanukkah - Geschenke. Oh je.

Nachdem ich gegen Mittag mit einstündiger Verspätung wegen des Staus auf der Autobahn Tel Aviv - Jerusalem endlich in Jerusalem ankam, führte mich mein Weg gleich neben dem Busbahnhof ins "Center One". Kaum ein Tourist kennt das "Center One" und seine Angebote, von denen eigentlich nicht mehr viele da sind. Eine kleine Einkaufsmall mit ein paar Cafes. Alles fast in haredischer Hand, aber nicht das mir Klagen kommen: Jeder darf ins "Center One" und wird garantiert nicht angemacht.

Ich wollte Schreibwaren kaufen und wo geht man da in Jerusalem am besten hin ? Ins "Kfar HaSha'a'shuim - Ins Vergnügungsdorf". Kein Dorf, sondern eine Ladenkette auf die gesamte Stadt (so auch im "Center One") verteilt. Dort gibt es Billigware. Schreibwaren genauso wie Spielzeug. Hier kauft der relig. und säkulere Jerusalemer Otto Normalverbraucher seine kleinen Geschenke sowie die Schreibwaren für den Schulbeginn nach den Sommerferien, denn die teure Variante "Kravitz" neben der Ben Yehudah kann sich heutzutage kaum mehr jemand leisten.

Als ich ins "Sha'a'shuim" trat, war der Laden gerammelt voll haredischer Frauen. Chanukkah - Geschenke waren angesagt und meines Erachtens nach werden insbesondere haredische Kinder mit den Wünschen knapper gehalten als andere. Vor mir an der Kasse kaufte eine junge Frau für die Kinder von Freunden oder Verwandten einen kleinen an Chanukkah üblichen Plastikkreisel, der beim Drehen rot aufleuchtete sowie eine Plastikfigur zum spielen. Die Frau zahlte nur acht Schekel (1,50 Euro); eine Sensation, wenn man bedenkt, dass sie anderswo mindestens 20 Schekel (4 Euro) oder so gezahlt hätte. Haredim achten auf den Cent der hier Agorah heißt. Vor allem, weil sie meist mehr als fünf oder sechs Kinder daheim warten haben.

Derlei Läden sind In Jerusalem beliebt, da man für wenig Geld noch etwas bekommt; und nicht immer nur Ramsch, sondern vielfach einigermassen an Qualität. Man steigt halt vom Karstadt auf die Kaufhalle um und niemand denkt sich etwas dabei oder schämt sich. Und ganz besonders nicht vor den Feiertagen, denn da geht es wieder einmal ans Portemonnaie.

Kassam - Raketen auf Ashkelon

B"H

Die Hamas in Gaza ist seit heute morgen wieder ganz besonders aktiv und feuert Kassam - Raketen auf die israelische Stadt Ashkelon.



Ashkelon Skyline

Dienstag, 16. Dezember 2008

Der österreichische Präsident auf Israel - Besuch

B"H

Staatsbesuch in Israel ?
Kein leichtes Unterfangen für einen österreichischen Politiker. Präsident Heinz Fischer wagte es dennoch und schrieb auch gleich eine Kolumne in einer hiesigen Tageszeitung. Das Originelle war, dass jemand eine Gegenkolumne darunter veröffentlichte. Und die Gegenseite beschrieb das israelische Unverständnis über die Behauptung Fischers sowie auch des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde von Wien, Ariel Muzikant, es gäbe in Österreich keinen bedeutenden Anstieg des Rechtsradikalismus. Haider und sein Nachfolger, Freiheitspartei und so, was soll's ? Aber es sei doch toll, dass die österreichische Mehrheit keine Freiheitspartei wähle. Ein Sieg für die österreichische Demokratie und darauf sei er, Heinz Fischer, stolz.

Wie schön für ihn in seinem Land, in dem viele Bewohner nach wie vor die Mitschuld am Zweiten Weltkrieg sowie dem Holocaust abstreiten und alles auf die Deutschen schieben.

Aber Moment, war da nicht einmal das gemeinsame Reich, auf das man ebenso stolz war

"HaGmar - Das Finale"

B"H

Heute abend (Dienstag) sollten unbedingt unnötige Störungen vermieden werden. Keine nervigen Anrufe nach Israel und dann auch noch erwarten, dass der Hörer abgenommen wird.

Fast alle sind heute abend nur mit einem beschäftigt; nämlich vor der Glotze zu hocken und das BIG BOTHER Finale anzuschauen. Ich hörte, dass einige Leute sogar ihre Flugreisen umbuchten, nur um die Show nicht zu verpassen.

Allgemein wird erwartet, dass Yossi Bublil, der israelische Zlatko, siegen wird.

Hier ein kleiner Vorgeschmack auf Bublil:

Yossi's Kampf mit der richtigen Tür

"Wie in Beverly Hills" - Palästinenser in israelischer Sicherheitsverwahrung

B"H

Ein hoher Beamter der Gefängnisaufsicht wandte sich frustriert an die Tageszeitung MAARIV. Er könne die Zustände einfach nicht mehr mit ansehen. Seitdem der Soldat Gilad Schalit von der Hamas nach Gaza verschleppt worden ist, tummeln sich die palästinensischen Sicherheitsverwahrten wie die Made im Speck. Hofgang für mindestens drei Stunden, Kabel - TV (12 Kanäle) in jeder Zelle. Selbst der israel. Feindessender "Al Jazeera" ist dabei.
Alles auf Kosten des israelischen Steuerzahlers. Die Gefangenen nehmen an akademischen Kursen teil, bekommen besseres Essen serviert als unsere Soldaten und lachen sich eins ins Fäustchen ohne auch nur ihre Taten im Geringsten zu bedauern.

Andererseits hält die Hamas in Gaza Gilad Schalit unter harten Bedingungen und in einem Versteck unter der Erde gefangen.
In welchem Staat leben wir eigentlich ?
Kein US - Gefangener bekommt solche Rechte eingeräumt wie ein Pali - Terrorist in Israel und auch die Baader - Meinhof - Gang konnte von soetwas nur träumen.

Bilder aus Tel Aviv

B"H





Tel Aviv wie es wirklich ist

Montag, 15. Dezember 2008

Palis zeigen Nazi - Flagge

B"H

Entweder wird behauptet, der Holocaust sei nichts weiter als zionistische Propaganda oder es wird bedauert, dass die Nazis unfähig waren, alle Juden umzubringen.
Nun haben sich die Palästinenser etwas Neues ausgedacht, um ihre Nazi - Sympathien zur Schau zu stellen. Eine eigens aufgehängte Hakenkreuzflagge. Richtig vom Hocker hauen tut dies allerdings niemanden mehr.




Zum ARUTZ 7 - Artikel:

http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/128851

Wer kennt "Yossi Bublil" ?

B"H

Yossi Bublil - noch nie gehört den Namen ?

Wer erinnert sich noch an Zlatko aus der ersten deutschen BIG BOTHER Version im Frühjahr 2000 ?
Damals stand ich kurz vor meiner Aliyah nach Israel und meine Kollegen wetterten heftig gegen BIG BROTHER. Das war vor dem Beginn der Show und kurz darauf waren alle süchtig nach Zladdi, Jürgen und der "Zicke" Manu.

Auch in Israel läuft gerade BIG BROTHER und diesesmal gab ich mich keiner Sucht hin. Insgesamt sah ich die Show nur ein einziges Mal und das reichte mir. Der hiesige Superstar der Show ist nach neun Nominierungen immer noch im Haus und heißt Yossi Bublil. Zusammen mit seiner Tochter Einav hockt der 54 - jährige aus Aschkelon wie eine Spinne auf seiner Favoritenrolle. Er spielt den Boss im Haus und doch fasziniert er die Zuschauer. Vielleicht liebt man ihn nicht gerade, aber irgendwie wäre es ohne Yossis Sexstories und sephardischem Machogehabe im Haus anscheinend zu langweilig.

In dieser Woche geht BIG BROTHER zuende und wehe Yossi wird Sieger. Dann blüht uns allen ein riesen Medienzirkus und vielleicht noch eine aufgenommene CD. Der neue Zladdi der Nation.

Die Hamas "On Stage"

B"H

Mehrere Tausend Palästinenser machten sich gestern in Gaza wieder einmal zu einer Machtdemonstration der Hamas auf. Man versammelte sich, schwenkte grüne Hamas - Flaggen und wollte Stärke beweisen. Die Hamas plante ihren Anhängern eine ganz besondere Spezialität zu bieten und machte auf Theatervorstellung. Eine Vorstellung, von der viele zuerst dachten, es handele sich um eine Live - Demonstration.

Ein israelischer Soldat war auf der Bühne zu sehen. Gilad Schalit, der gekidnappte Soldat.
Nein, er war es nicht wirklich, sondern ein Schauspieler stellte ihn nach, wie er weinerlich aus seinem Hamas - Knast insgeheim mit seinen Eltern spricht und Schalit fragt Olmert ihn nicht endlich aus der Gefangenschaft befreie. Im Hintergrund stehen mehrere schwerbewaffnete Hamas - Leute und lachen über den schwachen Schalit.

Mit diesem Theaterstück zog die Hamas den Zorn der Israelis auf sich. Die Terrorgruppe schrecke vor keiner Verspottung zurück. Gilad Schalits Eltern gaben keinen Kommentar ab.

Dennoch zeigten die Reaktionen einmal wieder mehr die gespaltenen Meinungen in Israel. Da sind die einen, die Schalit um jeden Preis befreit wissen wollen. Sie sind bereit, auch Pali - Mörder aus dem Knast zu lassen. Und da sind die andere, die sagen, dass Schalit nicht um jeden Preis ausgelöst werden kann. In der letzten Woche löste Zipi Livni eine heftige Kontroverse aus als sie zugab, dass nicht jeder gefangene Soldat freikommen kann.

Ein Quentchen Wahrheit steckt in ihren Worten, auch wenn man es nicht gerne zugeben will. Erstens muss gerade ein Soldat auf alles gefasst sein und zweitens ist es unmöglich, Mörder freizulassen, die geschworen haben, weiterzumorden. Das ist deftig für Schalits Eltern, doch darf sich Israel nicht erpressbarer machen als wir es eh schon ist.

Eines jedoch bedachte Zipi Livni wieder einmal nicht:
Mit welcher Moral geht ein Soldat an seinen Dienst, wenn er weiss, dass ihm bei einem Kidnapping das "Blaue Wunder" drohe.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Zu aufgebläht und satt

B"H

Die weltweite Wirtschaftskrise sei an allem schuld.
Auch in Israel kommt es zu immer mehr Entlassungen. Als kleines Beispiel dient da nur die geplante Entlassung von 300 Angestellten der TNUVA - Milchwerke. Bei TNUVA allerdings läßt die Belegschaft verkünden, dass falls auch nur ein einziger Angestellter entlassen wird, ein landesweiter Streik die Folge sein ist.

Das Verteidigungsministerium einigte sich immerhin mit 235 Angestellten auf einen Entlassungsplan samt Abfindung.

Aber auch die Tel Aviver Schicki Micki Szenerie geht den Bach hinunter. Besonders junge Medien - sowie Werbeleute sind betroffen. Presse - u. Werbeagenturen specken ab. Zeitungen werden schon längst fast nur noch im Internet gelesen und die Tageszeitung MAARIV plant 150 Entlassungen im kommenden Jahr 2009. Bei der größeren Konkurrenz von YEDIOT ACHARONOT schaut es nicht viel besser aus. Auch hier sind Budgetkürzungen zu erwarten.
Aber nicht nur die Presse und Werbung feuern Teile der Belegschaft; auch den Finanzsektor (z.B. Bank Discount) sowie die High Tech Branche (ComVerse, Amdocs, VisAir, u.a.) hat es erwischt. Offiziell heißt es stets, dass halt nun einmal die Wirtschaftslage schuld sei und alle leiden. Bei diesen Behauptungen bin ich mir nie sicher, denn wer weiß, ob nicht viele Unternehmen einfach die Lage ausnutzen und Angestellte schmeissen, die sie schon lange loswerden wollten. Man speckt ab und damit niemand dumm daherfragt, wird alles auf die Wirtschaftslage geschoben. Vielleicht aber stimmen ja die Angaben vieler Betriebe sogar.

Tel Aviv ist teuer und viele junge Karrieristen erwischt es nun voll. Nach der Armee fanden sie überaus gutbezahlte Jobs und konnten sich Anfang / Mitte Zwanzig teure Wohnungen samt Einrichtung leisten. Dazu kommen Restaurantbesuche und halt alles was IN ist. Tel Aviv ist eine IN - Stadt und viele wollen mehr gesehen werden als sehen. Und da das Sehen zu kurz kam, erfolgte das bittere Erwachen. Plötzlich standen Yuppies auf der Straße und jetzt tut man sich schwer, die Miete aufzubringen. Ins Restaurant wird schon lange nicht mehr gegangen und nicht wenige davon schliessen in wenigen Wochen oder Monaten.

Ein Umdenken sollte nun erfolgen, aber wer aus der jüngern und soweit hypersatten Szene kann das schon. Seit Monaten laufe ich durch Tel Aviv und höre nicht auf, mich zu wundern, wie Leute um die 25 so teure Mieten zahlen können. Einige meiner Bekannten rätselten, dass halt die Eltern derjenigen so einiges vorstrecken. Aber welche Eltern tun dies schon allmonatlich ? Also vielleicht Erbschaften ? Kann sein, aber demnach müssten Tausende Verwandte auf einmal verstorben sein, denn CHIC liegt im Trend. Dem wird sich speziell derjenige bewusst, der da eben mal durch die IN – Gasse Shenkin Street schlendert. Ins Schaufenster schauen ? Okay, aber gleich ein paar Winterstiefel für einige Hundert bzw. 1200 Schekel (230 Euro) einsacken, wer kann das schon ?
Vielleicht aber gibt einem ja auch das Bummeln mit einer "Shenkin – Plastiktüte in der Hand mehr Selbstbewusstsein. Egal, ob das Konto überzogen ist oder nicht.

Jetzt ist eine Generation gezwungen, aufzuwachen. Ein paar flippige Zeilen für ein trendiges Magazin zu schreiben, bringt es nicht mehr. Nicht, dass gleich alle zu Beginn der Shenkin draußen auf einer Matratze campieren, doch Gedanken macht sich so mancher.

Es ist halt schwer im "IN" Tel Aviv "OUT" zu sein.

Netanyahu hat alles im Griff

B"H

Den am vergangenen Montag bei den LIKUD Primaries auf Platz 20 gewählten Rechtspopulisten Moshe Feiglin (Aussprache: Fejglin) verschlug es am Donnerstag auf Platz 36 der Knessetliste. Falls kein Wahlwunder geschieht und der LIKUD bei der anstehenden Knessetwahl im Februar 2009 auf weniger als 36 Mandate kommt, ist Moshe Feiglin wieder einmal abgeschrieben. Und das vom Parteivorsitzenden Benjamin Netanyahu höchstpersönlich, denn dieser liess seine Macht walten und schmiss Feiglin von Platz 20 auf Platz 36.

Eigentlich ein Betrug an den Wählern Feiglins. Andererseits machte sich Feiglin mit seinen letzten Interviews nicht gerade viele Freunde, denn seine Politpläne klangen nicht gerade plausibel; um nicht gar zu sagen, etwas wirr.

Warten wir auf die kommenden Primaries, wenn Moshe Feiglin wieder von sich reden macht ...

"Facing Jihad" - Conference

B"H

Etwas spät,doch wer heute (Sonntag, 14. Dezember 2008) dennoch Zeit hat, der kan ab 10.00 Uhr früh an der Konferenz "Facing Jihad" teilnehmen. Wer erst am Nachmittag Zeit hat, um 14.15 Uhr wird auf der Konferenz der Geert Wolders - Film "FITNA" gezeigt. Wilders wird ebenso life präsent sein.

Die Veranstaltung findet im Jerusalemer Begin Center statt.

Nähere Details unter:
http://facingjihad.com/

Freitag, 12. Dezember 2008

"Unsympathisch !" "Unglaubwürdig !" "Nicht im Trend !"


Cartoon: Arutz 7


B"H

Mit einer Wahlkampagne der besonderen Art versucht die Arbeiterpartei (Avodah) derzeit das Image ihres Spitzenkandidaten für die kommenden Knessetwahlen auszupolieren. Kein leichtes Unterfangen, denn Verteidigungsminister Ehud Barak ist alles andere als beliebt. Und das nicht nur wegen seiner Politik, sondern vielmehr wegen seiner Persönlichkeit, die den meisten Israelis nichtssagen ist. Arrogant und irgendwie abgehoben. Wie anders soll man ihn weiter definieren ?

Derzeit läuft in Tel Aviv eine negative Kampagne gegen ihn. Alle nur edenklichen negativen Charaktereigenschaften auf Poster gedruckt und an Hauswände und Busse geklebt. Die Sprüche hingegen scheinen eher Baraks wahres Wesen zu beschreiben als eine Kampagne in die Wege zu rollen.

Israelische Spitzenpolitiker machen sich allgemein rar bei der Bevölkerung. Olmert läßt sich fast gar nicht mehr blicken, aber die ehemalige Volksnähe ist nicht nur bei ihm "out".
Und was sollen uns von daher diese Plakate sagen ?
"Okay, Ehud Barak ist unsympathisch !"
Als ob wir das nicht schon längst selber wüssten.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Der Weihnachtsmann in Tel Aviv

B"H

Sobald ich durch das Untergeschoß des Zentralen Busbahnhofes in Tel Aviv gehe, fühle ich mich wie im Ausland. Nicht, dass das Untergeschoß überhaupt noch einen allzu israelischen Eindruck macht. Die vorhandenen Läden begrenzen sich überwiegend auf Thai - Food oder anderweitige asiatische bzw. russische Produkte. Und falls jemand abends vorbeischaut, wird er ausschließlich von thai -, philippinischer - oder russischer Musik berieselt, welche aus den hauseigenen Lautsprechern des Busbahnhofes kommt. Dazu vorwiegend Werbespots in russischer Sprache.

Und gerade jetzt findet, wie alle Jahre wieder, im Untergeschoß der Weihnachtsmarkt statt. Viele, von offensichtlich russischen Händlern geführte Stände, verkaufen Weihnachtsbäume aus Plastik (von grüner Farbe bis gold oder blau ist alles dabei). Weiterhin gibt es Weihnachtsschmuck, Santa Claus und alles, was das Weihnachtsherz halt so begehrt.

An all dem gehe ich vorbei, ohne mich in großer Beachtung zu verlieren. Trotzdem, Israel ist ein jüdisches Land und öffentlich zur Schau gestellte christliche Symbole stören mich nun mal. Als ob wir nicht schon genug Probleme mit Missionaren etc. haben.

Natürlich kann man argumentieren, dass die ausländischen Gastarbeiter schließlich das Recht haben, ihre Feiertage zu feiern. Die negative Folge besteht nur darin, dass immer mehr säkulere Israelis ebenso das Weihnachtsfest feiern wollen. Nicht aus relig. Gründen, sondern weil so ein Baum eben eine gewisse Gemütlichkeit ausdrückt. Der Baum, das Essen, die Musikberieselung und ggf. ein paar Geschenke.

Aber all diese Weihnachtsartikel öffentlich zur Schau zu stellen und zu vertreiben könnte schlimmstenfalls noch weitere Juden dazu animieren, ein Weihnachten zu begehen. Und sei es auch nur aus Fun.

Keine Besetzer, sondern Besitzer !

B"H

Immer wieder wurde / wird insbesondere von der ausländischen Presse die Behauptung aufgestellt, dass "Friedenshaus - בית המריבה" in Hebron sei von radikalen jüdischen Siedlern einfach so besetzt worden.

Tatsache jedoch ist, dass sich das Haus in rechtmässigem jüdischen Besitz befindet und aus diesem Grund der ganze Siedlerprotest stattfand. Ein rechtmässiges von Juden erworbenes Haus sollte geräumt werden.


Link:

Videos der Räumung des Hauses durch die israelische Armee

Hebron

Rezept für Chanukkah - Sufganiot


Photo: Kumah


B"H

Am Abend des 21. Dezember beginnt das jüdische Chanukkahfest.
In Israel sind sie schon seit wenigen Wochen im Handel, die traditionellen Sufganiot (Krapfen, Berliner).

Hier erst einmal ein Rezept aus unserer Bäckerei:

1 kg Mehl (Vollkornmehl)

Eine dreiviertel Tasse Zucker

1 Teelöffel Salz

2 Eier

2 Eßlöffel Cognak

Eine halbe Tasse Olivenöl

60 g Hefe

Das ist alles. Man kann die Sufganiot ganz normal im Backofen backen. 20 Minuten lang bei 160 Grad.

Meistens aber werden die Sufganiot in einer Pfanne oder einem Topf voll Olivenöl gedünstet. Heisst, sie müssen darin schwimmen.

Die Füllung wird hinterher reingespritzt. In der Bäckerei verwenden wir überwiegend Dattel - Apfel - Füllung.
Je nachdem kann man die Sufganiot noch mit Olivenöl, Puderzucker, Honig, etc. bestreichen.

Der Cognak verursacht übrigens, dass das Olivenöl vom Teig besser aufgesaugt wird.

Viel Spaß beim Backen und gutes Gelingen !!!


Mittwoch, 10. Dezember 2008

Schutzgeld - Mafia an der Klagemauer

B"H

Egal, ob Israeli oder Tourist, wer hat es noch nicht erlebt ?
Schon die Treppen hinunter zum Kotel Plaza (Klagemauer) sind gespickt mit nervigen Bettlern. Ständig wird einem eine Hand oder ein Plastikbecher vorgehalten, in den man gefälligst ein paar harte EURO stopfen soll.

Schon vor den Treppen sitzt Levana, die ihr "Business" seit Ewigkeiten betreibt. Sie verteilt die typischen sephardischen roten Wollbänder, die man sich, wenn man abergläubisch genug ist, an den "Bösen Blick" zu glauben, um das Handgelenk binden kann. Gerüchte besagen, Levana habe sich so mehrere Häuser erwirtschaftet. Sie selber bestreitet das energisch.

Am unteren Ende der Treppen warten stets zwei oder drei als Breslover Chassidim verkleidete Bettler. Zwischen ihnen und Levana herrscht Krieg, denn jeder sieht sein "Einkommen" durch den anderen gefährdet.

Vor der Kotel (Klagemauer) dann geht es erst richtig los. Vor allem als Tourist wird man angefahren, dass man spenden solle. Auf der Männerseite gibt es Yishai, der sich neben der Sozialhilfe so mehrere Essenseinladungen ins Luxushotel "King David" erwirtschaftete. Die Bettelei zahlt sich also aus.



Bettelei im Klagemauer - Bereich


Jetzt flog einen ganze Bande auf. Mindestens vier Leutchen sollen die regulären Bettler geschröpft haben. Die Schutzgeld - Mafia an der Klagemauer sozusagen.

Was es nicht alles gibt ...

Wer kennt H&M ?

B"H

Ich meine es in Deutschland gesehen zu haben, machte mir jedoch nie die Mühe, in diese Läden zu gehen; in die von H&M.

Was in Europa oder anderswo selbstverständlich ist, gilt in Israel teilweise nach wie vor als Ausnahme. Ich erinnere mich noch als ich das erste Mal ins Land kam und eine Mac Donald's Filiale suchte. Alles was ich in Jerusalem oder Tel Aviv fand war die israelische Variation des "Burger Ranch". Arabische Staaten hatte Mac Donald's gedroht, dass sollte der Fast Food Riese auch in Israel Filialen eröffnen, man die Burger aus den arabischen Laendern schmeisse. Dieses Risiko wollte Mac Donald's dann doch nicht eingehen. Erst in den 90iger Jahren wurden die ersten Filialen in Israel eröffnet und seitdem ging es mit "Burger Ranch" bergab. Alles rannte lieber zum Markenprodukt. Schade eigentlich, denn die Fritten waren bei "Burger Ranch" viel dicker und saftiger. Die Sauberkeit des Wischlappens habe ich a la Günter Wallraff (Ganz Unten) jedoch nie getestet.

Nach dem Original Mac kamen die "Dunkin Donuts", die sich schon bald wieder verabschiedeten. Pleite.

Dann war IKEA Zeit und der Möbelriese schlug voll ein. Bisher mit nur einer Filiale bei Netanya macht er Rekordumsätze.

Und nun ist es auch für H&M soweit. Und das Dank einer FACEBOOK Group. Wer hätte das gedacht ?
Die 30 - jährige Sandy Livak - Furmanski aus Givatayim bei Tel Aviv eröffnete besagte Gruppe und fand 11.000 Mitglieder. Das Ergebnis war, dass H&M nachgab und nun verkündete, auch nach Israel zu ziehen.

Die Frage ist nur, wo H&M eröffnet. Sicher an der Küste und Jerusalem geht leer aus.

Be right - wing, be Feiglin !


Moshe Feiglin vom LIKUD


B"H

Kaum erfolgt einmal etwas Positives, da folgen auch schon die Dämpfer.

Der Rechtspopulist Moshe Feiglin (Aussprache: Fejglin) brachte es bei den Primaries des LIKUD auf Platz 20 der Abgeordnetensitze nach den kommenden Knessetwahlen im Februar 2009. Eigentlich war ihm Platz 12 vorausgesagt worden, doch dann klappte es doch nicht so recht.

Moshe Feiglin ist eines der Symbole der rechten Siedlerbewegung und wirkt wie ein kleiner "Kahane - Ersatz". Seit seinem LIKUD - Beitritt im Jahre 2001 versucht er emsig, die Partei wieder auf ihre eigentliche rechte Spur zu bringen, nachdem nach den einstigen Premiers Menachem Begin und Yitzchak Shamir die Ideologie in eine gemäßigtere Richtung lief. So gemäßigt, dass man sich kaum mehr von der Arbeiterpartei unterschied. Mit seinem Rückzug aus Gush Katif in Gaza rückte Ariel Sharon den LIKUD endgültig in die linke Schieflage.

Um die Partei wieder fit zu bekommen und mehr Wählerschaft anzuziehen, beschloß der jetzige Vorsitzende und Oppositionsführer Benjamin Netanyahu einige rechte Kandidaten auf die Liste zu setzen. Die Plätze der neuen Abgeordneten der zukünftigen neuen Knesset sollten gewählt werden. Netanyahu steht auf Platz 1 und der Überraschungszweite heißt Gidon Sa'ar. Benny Begin, der Sohn des verstorbenen Menachem Begin, landete auf Platz 5 und der Hardliner Moshe Feiglin auf Platz 20.

Kein Zweifel, die Parteimitglieder wollen einen stabilen LIKUD mit seiner ursprünglichen Ideologie. Kein Mitglied regt sich auf , dass Moshe Feiglin mit seinem 20. Platz in die neue Knesset einziehen könnte. Niemand wettert außer den anderen Parteien und Netanyahu selbst, der sich durch das erstärkte rechte Lager bedroht sieht. Derzeit versucht er juristisch alle Möglichkeiten auszuschöpfen, Feiglin doch noch loszuwerden. Aber Letzterer lacht sich ins Fäustchen und gab heute schon fleißig ein Interview,in welchem seine rechten Ansichten dennoch schon etwas abgeklungen sind. Auch auf seiner Website schiebt Feiglin eine ruhigere Kugel und es wurde allzu rechte Ansichten herausgestrichen.

Die relig. Rechtsparteien befürchten nun ein Überlaufen ihrer Wählerschaft zum LIKUD. Ehrlich gesagt, nach der Spaltung und Umbenennung der nationalrelig. Partei MAVDAL steigt kaum noch ein Mensch durch, wer da eigentlich für was kandidiert. Die perfekte Verwirrung des Wählers.

Nun dachte ich mir auch, dass der LIKUD keine schlechte Alternative sei, wenn man nur das Kreuzchen bei Feiglin und nicht unter dem Namen Netanyahu macht. Pustekuchen !
Eine Bekannte von mir veröffentlichte auf ihrem Blog diesen Artikel

http://thekeytoredemption.blogspot.com/2008/12/vote-for-likud-is-vote-for-xian-aliyah.html

Der LIKUD wird mit christlichen Spendengeldern vollgepumpt und macht sich dadurch immer mehr abhängig.

Jetzt darf ich mir wieder eine andere Partei suchen.