Freitag, 26. November 2010

Klatsch aus Israel

B"H

Blättern wir heute in den israelischen Wochenendausgaben der Tageszeitungen, so winkt uns wieder einmal eine weitere Vergewaltigungsaffäre entgegen. Nach Ex - Präsident Moshe Katzav (sein Prozess läuft noch) ist jetzt der hochrangige Polizeioffizier Uri Bar Lev in die Schlagzeilen geraten. Zwei oder drei Frauen erstatteten wegen sexueller Belästigung und Vergewaltigung an. Die erste anklagende Frau ist eine Beamtin aus dem Ministerium für Innere Sicherheit. Bar Lev gab ausserehelichen Sex zu, doch bestreitet die Vergewaltigungen. Das sei alles mit gegenseitigem Einverständnis erfolgt. Nun scheiterte der Polizeioffizier beim Lügendetektortest und die Beamtin gab ihr Gesicht samt Namen preis.

Bar Levs Gattin, eine Holländerin, hält zu ihrem Mann, der da selbst alles als Verschwörungstheorie gegen sich sieht. Seine Kollegen sowie Konkurrenten wollen ihn nicht als zukünftigen obersten Polizeichef sehen, sondern selbst das Ruder übernehmen.
Ich frage mich dagegen, warum die Gattinen solcher Männer immer noch zu ihnen halten. Beim Hausmütterchen Gila Katzav war das allen irgendwie verständlich, doch was ist mit der holländischen Frau von Uri Bar Lev, der nun die Öffentlichkeit ins Gesicht lacht, weil ihr Mann den Ehebetrug eingestand. Allen, nur der Gattin nicht.


Die Tageszeitung "Yediot Acharonot" liess seit Beginn der Woche eine riesen PR Kampagne anrollen. Endlich einmal wieder ein saftiger Skandal eines TV Stars. Nein, nicht das israelische Model Bar Rafaeli, die da mit Leonardo Di Caprio herummacht und beide vor wenigen Tagen noch im Tel Aviver DAN Hotel urlaubten. Die Paparazzi waren gerüstet, doch warum wird solch ein Wirbel betrieben, wenn eine Jüdin mit einem Nichtjuden herummacht. Laut der Thora sind einem Juden derlei Beziehungen untersagt !

Beim Yediot - Skandal ging es jedoch um Eyal Shani, den berühmten TV - Koch der Sendung "Masterchef". Nicht, dass Shani im TV kocht. Vielmehr gehört er zur Masterchef Jury, welche da Kandidaten kochen lässt und danach wird probiert und entschieden, wer von den Hobbyköchen eine Runde weiterkommt. Seit Wochen befindet sich Israel im Masterchef - Fieber und morgen abend steigt das große Finale der restlichen drei Kandidaten Smadar (die marokkanisch - israelische Version der Mutter Beimer), Ina und Elkanan. Im gestrigen Halbfinale flog Aviva hinaus.

"Masterchef" ist momentan das israelische "… sucht den Superstar". Nur halt als Koch und Eyal Shani fungiert als eine Art Dieter Bohlen. Zynisch, nicht immer beleidigend, doch frech aber gleichzeitig versüsst er seine Kommentare mit kulinarischer Poesie. Hinter den Kulissen des zweiten israelischen TV - Senders kracht es zwischen Sheni und dem Jurykollegen Chaim Cohen, doch Shani gilt als Star der Sendung. Oder kann sich jemand "Deutschland sucht den Superstar" ohne einen Bohlen vorstellen ?

Yediot Acharonot jedenfalls deckt heute das geheime Privatleben Shanis auf, welches da lautet: Millionenschulden. Am Ende des mehrseitigen Artikels geht das Massenblatt dann aber doch eher mitfühlend mit Shani um und der Jurykoch rechtfertigt sich, indem er bekannt gibt, er stottere momentan seine Schulden ab.

Was wären wir nicht ohne den heimischen Klatsch und Voyeurismus ?
Bleibt nur noch eines: In den kommenden Tagen startet Israels liebstes Kind mit einer neuen Auflage: BIG BROTHER ist wieder da !  

3 Kommentare:

  1. BIG BROTHER?!?! Israel lieblings TV SHOW???

    *faints...

    Sachen gibts...und ich dachte Big Brother würde endlich eingehen ins Reich der Vergangenheit^^

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  2. B"H

    "BIG BROTHER" ist in Israel voll IN und das nicht erst seit einigen Monaten. Dieser Tage ziehen neue Bewohner in das Haus ein und dann haengen wieder alle vor der Glotze. Meist nimmt die Fernsehanstalt mindestens einen Araber sowie einen Schwulen mit ins Haus, damit die Stimmung steigt.:-))))

    Ich tue mir das nicht an, aber viele im Land fahren halt total auf Reality TV ab.

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  3. B"H

    INA, die Israelin russischer Abstammung gewann das "Masterchef - Finale" !

    Smadar scheiterte als erstes und belegte den dritten Platz. Das erste Gericht, Fisch, sowie den Hauptgang (Fleisch), durchsetzte sie zu sehr mit den gleichen Zutaten a la marokkanischer Kueche "Pilpel Charif - scharfem Pfeffer".

    Der 29 - jaehrige Feuerwehrmann Elkana aus Ashkelon belegte den zweiten Platz. Vielleicht war es gerade das Design des Essen auf dem Teller, welches Ina gewinnen liess.

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