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Donnerstag, 18. November 2010
Das Chaos mit der israelischen Rentenversicherung
Den gesamten Vormittag widmete ich gezwungenermassen der Bürokratie. Die grösste Schwierigkeit, die sich dabei auftat war, ein Faxgerät in meiner neuen Heimat Tiberias zu finden. In Jerusalem kann jeder gegen wenig Bezahlung Faxe senden und Faxe sind in Israel mit das A und O. Immer noch läuft viel über Fax und es werden sogar Unterschriften per Fax anerkannt. Ob das in Deutschland rechtlich der Fall ist, weiss ich nicht, aber ich bleibe diesbezüglich skeptisch.
In Israel dagegen erkennt sogar das Innenministerium Unterschriften auf Faxen an. So auch das Finanzamt und eine Versicherungsgesellschaft, denn damit befasse ich derweil aktiv. Durch meinen Umzug von Tel Aviv / Jerusalem nach Tiberias ist eine wahre Bürokratieflut entstanden. Auch, weil ich meinen Arbeitsplatz wechselte. Wie ich schon in mehreren Berichten schrieb, sind Versicherungsangelegenheiten in Israel ein Fall für sich und die Gesetzgebung ist eine völlig andere.
Bezüglich der privaten Rentenversicherung lieferte mir eine Freundin jetzt einen hilfreichen Tipp: Eine Bank bietet Sparkonten mit einer guten Rendite und recht guten Konditionen. Man zahle 5000 Schekel auf ein Jahr ein, rühre das Geld in dem Zeitraum nicht an und zahle danach individuelle Summen ein. Das klingt besser als die private Rentenversicherung bei den Versicherunghaien, wo man die ersten Jahre lediglich deren Kommission einzahlt und selber noch gar nichts auf dem "Haben - Konto" stehen hat.
In der nächsten Woche fahre ich nach Jerusalem, denn es stehen viele Bürokratieerledigungen an. Heute aber lieferte ich schon vorab Unterschriften und das per Fax. Und dann finde man einen Faxservice in Tiberias... Bei der Post keuchte das Faxgerät aus dem letzten Loch. Lottoannahmestellen stellten keinen Service bereit (wie in Jerusalem), aber schliesslich fand ich einen arabischen Handyladen, wo ein Fax für gänstige 3 Schekel (ca. 60 Cent) geschickt werden konnte.
Einen Vorteil hat all das:
Ich lernte das Arbeitsrecht und alles damit Verbundene sehr ausführlich kennen. Vom Finanzamt bis hin zum letzten auszufällenden Behördenformular. Wer seine Rechte nicht kennt und die Trumpfkarten zu ziehen versteht, der wird vom vorherigen Arbeitgeber geschröpft ! Mittlerweile habe ich ein ganzes Team von Freunden (Buchhalter sowie Manager in einem Betrieb) engagiert, ansonsten ginge kaum etwas.
Hier ein Links zum israelischen Arbeitsrecht:
http://lebeninjerusalem.blogspot.com/2010/10/israelisches-arbeitsrecht-im-detail.html
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