Montag, 4. Oktober 2010

Israelisches Arbeitsrecht im Detail

B"H


Arbeitsrechte eines israelischen (Staatsbürger) Arbeitnehmers


Am Monatsende verlasse ich aufgrund meines Umzugs in den Norden die Jerusalemer Bäckerei. Verhältnismässig viele Jahre war ich dort angestellt; angestellt mit allen Arbeitnehmerrechten, was in Israel nicht immer selbstverständlich ist. Immer wieder werden Unterschiede zwischen Teilzeit und einem vollen Arbeitstag gemacht, was sich im Nachhinein auch auf die Arbeitnehmerrechte auswirken kann.

Wer Aliyah macht, der sollte sich eingehend über das israelischen Arbeitsgesetz und ich habe an dieser Stelle ein paar wertvolle Links mit diversen Tipps zusammengestellt. Die Gesetze ändern sich ständig und es lohnt bzw. zahlt sich aus, auf dem laufenden zu bleiben.

Wer im Land als Gastarbeiter jobbt, den erwarten weniger Rechte, doch darüber sollte sich der Betreffende im voraus informieren. Wer auf den von mir gegebenen Links herumschaut, der findet auch etwas in der "Gastarbeiterrichtung".

Nach einem Jahr im Arbeitsverhältnis hat ein Arbeitnehmer normalerweise ein Recht auf "PITZUIM - Ausgleichszahlungen". In keinem anderen Land scheint es der Fall zu sein, dass, wenn ich kündige, ich für jedes abgeleistete Arbeitsjahr EIN Monatsgehalt bekomme. Bedeutet, dass die Buchhaltung oder der Steuerberater des Unternehmens ein bestimmtes "Pitzuim - Programm" der Regierung herunterlädt, meine Daten eingibt und das Programm automatisch die "Pitzuim - Summe" errechnet.

Es heisst, dass man bei den Zahlungen monatlich die 10,000 Schekel - Grenze nicht überschreiten sollte, denn sonst schlägt die Steuer voll in die Ausgleichszahlungen hinein. Eine Freundin vom Fach berichtete mir jedoch, dass dies nicht immer der Fall ist, denn die Steuer kann auf ein Jahr berechnet werden.

Das israelische Arbeitsrecht ist alles andere als einfach zu erklären und die Bedingungen sowie Voraussetzungen sind wesentlich anders als in Deutschland.

Was Ihr weiterhin tun solltet, wenn Ihr den Job kündigt ?
Lasst Euch vom Boss einen "Michtav Piturim" aushändigen. In der Regel ist der Arbeitgeber dazu bereit, denn er verliert dadurch nichts.
"Michtav Piturim" bedeutet, dass Ihr vom Boss eine Kündigung erhaltet, obwohl IHR selbst gekündigt habt und nicht er. Mit dem "Brief / Schreiben" könnt Ihr hinterher in jedem Fall auf dem Arbeitsamt stempeln gehen, falls Ihr nach der Kündigung knapp bei Kasse seit.

In Israel meldet sich ein Arbeitsloser jede Woche auf dem Arbeitsamt und holt sich seinen Stempel ab. Das Arbeitsamt legt diesbezüglich einen festen Tag sowie einen festen Sachbearbeiter fest.



Hier eine sehr detaillierte Auflistung der Gesetzgebung:



Was ein israelischer Arbeitgeber zu leisten hat:




Weitere hilfreiche Jobinfos:



Arbeitsgesetze in hebräischer Sprache:



Das israelische Arbeitsministerium:

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