Wohnungen in Tel Aviv
Photo: Miriam Woelke
B”H
Nicht gerade selten erhalte ich Fragen aus der Leserschaft a la “Wie man denn in Jerusalem oder Tel Aviv eine Wohnung findet ?”
Zuerst einmal ist es ganz wichtig vor Ort zu sein und auf Wohnungssuche zu gehen und nicht im Ausland sitzen und englische Sites googlen, welche freie Wohungen in eben diesen Städten anbieten. Derlei englische Sites haben sich auf Ausländer spezialisiert und warten mit dementsprechend hohen Mietpreisen auf. Von daher also immer erst im Land selbst auf Wohnungssuche gehen und sich hier umhören, wie die Preise so liegen und welcher Stadtteil zu einem passt.
Die aktuelle Ausgabe der Tel Aviver Wochenzeitung “Ha’Ir” wartet wieder einmal mit einem Artikel zum Mietwucher in unserer Stadt auf. Mittlerweile kostet ein kleines Zwei – Zimmer – Loch in Tel Aviv – Mitte zwischen 3500 – 4500 Schekel pro Monat. Das entspricht einem Euro - Wert von ca. 700 – 900. Ein Wahnsinnspreis, wenn man sich allein unsere Einkommen betrachtet. Hinzu kommen hohe Nebenkosten und wer ein Gärtchen ums Haus hat, zahlt sogleich umso mehr Va’ad Bait (Hauswartung). Ganz zu schweigen von einem Fahrstuhl.
Ich wohne im dritten Stock und kraxele zufuss die Treppen hinauf. Eine Klimaanlage gibt es auch nicht, was Stromkosten spart. Aber viele Tel Aviver können gerade im Sommer nicht auf eine Klimaanlage verzichten, denn die tropisch – feuchte Hitze kriecht einem unter der Kleidung entlang. Immerhin kann man sich ja noch mit Ventilatoren behalfen.
Der “Ha’Ir” Reporter Yaron Ze’evi machte sich auf den Weg, rief einige Vermieter an und liess sich, ohne preiszugeben, wer er ist, die im Internet angebotenen Wohnungen zeigen. Einmal flog er auf, da die Vermieter regelmässige “Ha’Ir” Leser sind und man beförderte ihn zur Tür.
Allgemein waren die Wohnungen, die er in der Stadtmitte zum Preis von 3800 – 4500 Schekel sah, nicht schlecht. Aber … Altbau und oft viel zu kleine Schlafzimmer. Eine Wohnung war teilmöbliert, wobei die Waschmaschine im Schlafzimmer stand. Trotzdem, die Vermieter werden ihren Ramsch los, und das zu horrenden Preisen. Ze’evi kritisiert, dass die Wohnungssuchenden viel zu schnell JA sagen und den Vertrag festmachen, damit ihnen kein anderer etwas wegschnappt. Die Vermieter von Tel Aviv haben somit allzu leichtes Spiel mit uns allen.
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