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Das libanesische Staatsoberhaupt Saad Hariri hängt fest und es bleibt fraglich, ob er in den Libanon zurückkehren kann. Abgekanzelt von der libanesischen Hizbollah und deren Anführer Hassan Nasrallah (Beruf: Terrorist) sitzt Hariri ohne Amt da.
Photo: Saad Hariri
Vor wenigen Tagen noch bei Obama in Washington, zog er sich jetzt zur kurzen Beratung mit Sarkozy nach Paris zurück. Die Regierung Hariri existiert nicht mehr und die Hizbollah selbst sucht sich eine neue aus.
“Du bist fertig und im Libanon unerwünscht !” so Nasrallah zum im Ausland festsitzenden Hariri. Für den Libanon bedeutet dies ein weiterer Schritt in den islamischen Gottesstaat a la Iran, wenn sich die Hizbollah der Welt gegenüber auch noch so demokratisch gibt.
International verlautet es, dass die Untersuchungskommission, welche den Mord an Saads Vater Rafik (2005) untersucht, weitergeht. Nasrallah kann die Ermittler nicht aufhalten, sondern eventuell nur das Endergebnis vor der Veröffentlichung einfrieren. Kommt tatsächlich heraus, dass die Hizbollah samt Iran und Syrien hinter dem Mord an Präsident Rafik Hariri stecken, könnte es im Libanon zu einer Explosion kommen. Dabei bin ich mir sicher, dass die Libanesen all das längst wissen.
Auch vom von der Hamas gekidnappten israelischen Soldaten Gilad Shalit gibt es Neues. Der deutsche Unterhändler Gerhard Konrad ist wieder unterwegs zwischen Israel und Gaza. In Israel jedoch tun sich so einige Stimmen auf, dass Shalit vielleicht gar nicht mehr lebt. Seit Ewigkeiten kam kein Lebenszeichen mehr und was wenn Israel doch hochgradige Terroristen freilässt und die Gegenseite lediglich einen Sarg herüber rollt ?
In Kürze mache ich mich auf zum Bus, denn ich fahre über den Schabbat nach Jerusalem. Knappe 24 Stunden werde ich dort verbringen, bevor ich Samstag abend in den Norden zurückkehre. Freuen tue ich mich nicht besonders, denn im dicht besiedelten Jerusalem, wo quasi die Bewohner auseinanderhocken, grasiert die Grippewelle. Einschliesslich der Schweinegrippe und wer will da schon hin. Keine frische Luft, keine Landschaft, sondern graue Häuser und Menschenmassen. Außerdem soll es an diesem Wochenende bis zum Montag winterlich werden. Eiskalt und Regen.
In der Jerusalemer Fussgängerzone Ben Yehudah.
Photo: Miriam Woelke
Während im Norden in dieser Woche soweit durchweg die Sonne schien, hörte ich aus Jerusalem nur graue Wolken. Also begebe ich mich in einen grauen Schabbat und versuche, das Beste draus zu machen.
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