Dienstag, 18. Januar 2011

Ehud Barak und seine politische Irrelevanz


Netanyahu und Ehud Barak pfeiffen auf die Arbeiterpartei. 
Diesen Cartoon entnahm ich der heutigen Tageszeitung "Yediot Acharonot". 
Ehud Barak schiesst
in eine Filiale seiner "Arbeiterpartei".

Photo: Miriam Woelke

B”H

Verteidigungsminister Ehud Barak ist so etwas von irrelevant und unbeliebt, dass sich eigentlich alle weiteren Erklärungen erübrigen. Seine eigene Arbeiterpartei “Avodah” hasst ihn wie die Pest. Für Netanyahu ist Barak in der Koalition leichtes Spiel, denn man werfe Ehud einen finanziellen Köder hin und schon schwärmt er aus. Die Bevölkerung sieht in Ehud Barak ein kleines hinterhältiges arrogantes Etwas (um nicht zu sagen “Arschloch”).

Gestern gab Barak seinen Austritt aus der Arbeiterpartei bekannt und verkündete sogleich die Gründung seiner neuen eigenen Ehud – Partei, die da “Azma’ut – Unabhängigkeit” heissen soll. Hinter dem Rücken seiner Avodah – Parteigenossen, doch mit dem Wissen von Netanyahu, seilte Barak sich ab, bevor ihn die Avodah abschoss. Barak ahnte, dass er als Parteivorsitzender der Arbeiterpartei keine Chance mehr haben wird und seine Abwahl nur noch eine Zeitfrage ist. Flugs machte er sich da selbständig und nahm vier Gesinnungsgenossen mit. Netanyahu fädelte dem Fünfergespann einen Verbleib in der Regierungskoalition ein, doch die auf den Sitzen der Arbeiterpartei verbliebenen Abgeordneten werden frei. Barak mit seinen neuen Azma’ut – Leuten bleibt und die Avodah – Abgeordneten der Koalition (wie Yitzchak Herzog oder Benjamin Ben Eliezer) waren gezwungen, abzudanken. Israels Presse aber bestimmt den eigentlichen Gewinner dieser Aktion: Außenminister Avigdor Liebermann.

Der intrigante Ehud Barak machte Liebermanns Partei unbewusst zum Sieger, denn durch die abgedankten Minister Herzog und Ben Eliezer werden Positionen frei, die nun von “Rechtsparteien” beansprucht werden.

Die Arbeiterpartei im freien Fall ?
Alle sagen JA, denn Zipi Livnis “Kadima” machte die “Avodah” überflüssig. Für mich aber starb die Arbeiterpartei schon vor langer Zeit; nämlich mit dem Mord am damaligen Parteivorsitzenden und Premier Yitzchak Rabin (im November 1995).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen