B”H
Offiziell feiert Israel weder Sylvester noch Weihnachten. Inoffiziell jedoch feiern die Christen im Land ihre Feiertage und, leider muss ich sagen, stellen sich immer mehr säkulere Juden zu Weihnachten einen Weihnachtsbaum ins Haus. Meistens einen Plastikbaum. Nicht unbedingt, um christlichen Feiertagen nachzugehen (das Judentum kennt kein Weihnachten), sondern weil viele Israelis es einfach als gemütlich ansehen, solch einen Baum zu haben und ihn anzustarren. Ein Baum mit all dem Glitzer – und Lichterkitsch kommt halt an.
Als ich Ende der 80iger zum ersten Mal nach Israel kam, da war an 31.12. bzw. 01.01. genauso tote Hose wie am 24.12. Diese Tage sind normale Arbeitstage und absolut nichts Besonderes. Wer dennoch etwas organisieren wollte, wie wir Ulpanisten in einem Kibbutz, der ist auf sich selbst angewiesen. Und so organisierten wir unsere eigene Sylvesterparty, bei der auch noch zu überlegen galt, ob wir nun tatsächlich zum Zeitpunkt der israelischen Mitternacht das neue Jahr begiessen oder wegen der Zeitverschiebung noch eine Stunde warten und uns nach Europa richten. Am Ende feierten wir gemäss israelischer Zeit und vielen danach eh totmüde um. Wer am 01.01. nicht freigenommen hatte, der musste morgens früh raus und arbeiten.
Auch diese Zeiten haben sich verändert, den säkuleren Israelis steht der Sinn nach Assimilation. Man will so sein wie der Rest der Welt und warum sollen wir in Israel auf die “tollen” Feiern an Sylvester verzichten. Das sei doch “cool” das neue bürgerliche Jahr zu feiern. In Jerusalem finden die Sylvesterfeiern verborgener Stadt, doch in Tel Aviv kann der Tourist auf seine Kosten kommen. Ich glaube, am Strand wird ein Feuerwerk gezündet; nur, Eure Hostels in Tel Aviv solltet Ihr zum Sylvester rechtzeitig buchen, den sonst geht gar nichts.
So schaut also die Antwort aus: Offizielle Weihnachtsfeiern finden vorwiegend in den Kirchen statt und man sollte sich dort erkundigen. Sylvester last sich am besten in Tel Aviv feiern. Andernorts wird Euch überwiegend tote Hose und ganz normaler Alltag erwarten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen