Sonntag, 19. Dezember 2010

Jeder denkt nur an sich

B”H

Familie Shalit, einige Hinterbliebene der im Feuer auf dem Carmel Umgekommenen und zahlreiche Bürgerinitiativen vermelden einen Rückgang jener Israelis, die bereit sind, sich für andere einzusetzen bzw. zu demonstrieren.
Beispiele: Die Anzahl der Pro – Gilad – Shalit – Demonstranten hält sich in Grenzen genauso wie derer derjenigen, die sich alljährlich zum 4. November auf dem Kikar Rabin in Tel Aviv versammeln und der Ermordung des ehemaligen Premierministers Yitzchak Rabin (am 4. November 1995) gedenken. Jeder Israeli lebe anscheinend sein alltägliches Dasein und momentan hätten Demos eh wenig Chancen, denn allabendlich wird “Big Brother” gesendet und die Nation klebt lieber am Bildschirm. 

Ich denke ganz und gar nicht so. Erstens versammeln sich jedes Jahr am 4. November immer noch Tausende zum Rabin – Gedenken. Obwohl, zugegeben, die Teilnehmerzahl deutlich schwindet. Und zweitens stehen unzählige Israelis hinter der Familie Shalit. Was allerdings wird den von uns Otto Normalverbrauchern erwartet ?
Ich kann nicht ständig auf Demos rennen, sondern ich bin gezwungen, zu arbeiten. Keiner der Shalits zahlt mir meinen Lebensunterhalt ! In Israel wird allgemein hart gearbeitet und meine Arbeitsstunden will ich lieber erst gar nicht zählen. Meine spärliche Privatzeit will ich nicht unbedingt auf einem Demoschlachtfeld. In der Beziehung bin ich dann genauso egoistisch zu nennen, wie alle anderen auch.
Ich will niemandem seine Trauer absprechen und ein Jeder muss mit dem Schmerz fertigwerden; erwarten, das mir alle folgen und jederzeit parat bei Fuss stehen, kann ich jedoch nicht.

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