Mittwoch, 8. Dezember 2010

Die Abschiebung Illegaler aus Israel

Photo: Forward.Com


B"H

Vor wenigen Tagen erhielt ich einen Anruf und eine Bekannte berichtete mir, sie sei selber gerade angerufen worden. Ein gemeinsamer Bekannter werde seit fünf Tagen vermisst. Spurlos verschwunden sei er und niemand könne ihn finden. Ob ich etwas wisse ?
Nein, wie, wenn ich in Tiberias lebe ? Ich bin bezüglich Jerusalem nicht auf dem letzten Update und heute, wo ich ein paar Tage in Jerusalem weile, erscheint mir eh vieles fremd.

Der gemeinsame Bekannte, ein ca. 64 - jähriger Brite blieb verschwunden und ein Rabbiner fand schliesslich heraus, dass D. verhaftet worden sei.
Eine Überraschung ?
Gewiss nicht, denn wir alle wussten, dass D. sich seit mindestens 6 - 7 Jahren illegal in Israel aufhielt. Er kam vor Jahren an und erneute nicht ein einziges Mal sein Visum. Vor einer Woche dann flog er offensichtlich in einem Hostel der Jerusalemer Altstadt auf und mittlerweile soll er bereits nach England deportiert worden sein.

Einige Freunde von D. regen sich nun furchtbar auf. Zwar sei D. kein Jude gewesen und war damit nicht zur Aliya berechtigt, doch der Staat Israel hätte D. in Israel belassen sollen, denn schliesslich ist er ein feiner Mensch. Als ich auf die bestehenden Gesetze aufmerksam machte und andeutete, dass D. sich genauestens darüber im Klaren war, worauf er sich einliess und stets Gefahr lief, entdeckt zu werden, setzte ich mich gewaltig in die Nesseln. Man ist auf der Seite von D. und sieht die Polizei als den Bösewicht in der Situation. Ich dagegen kann nur sagen, dass jeder, der sich in Israel oder anderswo illegal aufhält irgendwann immer auffliegt und die Konsequenzen tragen muss. Für D. wird es nicht einfach, denn er war seit etwa zehn Jahren nicht mehr in England gewesen, hat dort keine richtigen Verwandten mehr, das Land hat sich verändert und dann auch noch der kalte Winter. Aber vielleicht ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende.

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