Freitag, 10. Dezember 2010

Schabbat Schalom




B"H

Die Politiker zanken untereinander, wer denn nun für die israelische Feuerwehrmisere zuständig ist. Teilweise haben die Feuerwehrautos schon 35 Jahre auf dem Buckel und rumpeln gerade mal so den Berg hinauf. Personalaufstockung, mehr Lohn und eine bessere Ausrüstung werden gefordert, aber vorerst wird gestritten. Ich allerdings bezweifele, dass tatsächlich irgendein Minister seinen Rücktritt ankündigt. Jeder will seinen Stuhl behalten und kämpft wie ein Löwe darum.

Ich bin wieder daheim in Tiberias und der zwei Tage Trip nach Jerusalem kostete Nerven. Vor allem die Verhandlungen mit einem Versicherungsagenten und ich lasse mich mit soetwas nicht mehr ein. Aber den Rat brauche ich keinem weiterzugeben, sondern ein Jeder hat diesbezüglich sicher schon eigene Erfahrungen gemacht.

So richtig Winter soll es werden. Mit Regen, Überschwemmungen, Kält und Schnee auf dem Hermon. In Jerusalem war es des Nachts wahnsinnig kalt, doch in Tiberias sassen wir gestern am späten Abend noch draussen. Heute morgen noch schien die Sonne und es war relativ warm, wenn aus deutlich kühler. Mittlerweile jedoch bezieht es sich und der Regen ist nur noch eine Frage der Zeit.

Ich bin froh, wieder in Tiberias zu sein. Jerusalem ist mir mittlerweile zu stressig geworden. Verpestete Luft, zuviele Leute, Gedränge und Schnelllebigkeit. Irgendwo wird immer gequetscht: Auf dem Machane Yehudah Markt, vor und im Bus, in der Ben Yehudah Mall, am Busbahnhof. Der Raum in der Stadt ist begrenzt und vieles ist eng und man hangelt sich so durch. Vom fehlenden Landschaftsbild innerhalb der Stadt ganz zu schweigen.

In Israel ist für viele nur der Schabbat das Wochenende. Immerhin arbeiten Tausende auch am Freitag nicht mehr und haben somit zwei Tage Wochenende. Innerhalb der Woche arbeiten zahlreiche Israelis so hart, dass sie sich zwar immer wieder für das Wochenende etwas vornehmen, doch es kaum zu etwas bringen. Aus dem einfachen Grund, dass man am Freitag abend schon halb darnieder liegt. Dann ist die Luft raus und es wird schon beim Schabbatessen tief gegähnt. So geht es mit mittlerweile häufig und morgen werde ich nur ausspannen und lesen.

Eine kleine Aufmunterung an alle, die im fortgeschritteneren Alter Aliyah machen:
Wer gute Qualifikationen vorweisen kann, hiermit spreche ich besonders den Hightech - Bereich an, der kann Glück haben und einen super Job finden. Dann, wenn er flexibel ist, lange Arbeitsstunden kein Hindernis sind, Begeisterung für den Computer und eine Ahnung von der Buchhaltung sollten vorhanden sein. Einer Freundin von mir ist dies so ergangen und sie steigt immer höher auf. Und das mit fast sechzig Jahren. Also, nicht immer ist es die Alterzahl, sondern oftmals genauso die persönliche Einsatzbereitschaft. Wer kommt, auf seine acht Stunden Arbeitszeit pocht und dann wieder schnell nach hause abhaut, hat hierbei das Nachsehen.

"Schabbat Schalom" an alle Leser !

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