Mittwoch, 20. Oktober 2010

Tamy Arad und die Eltern Shalit

B"H

Tamy Arad, die Frau des vor 24 Jahren gekidnappten israelischen Luftwaffenpilot Ron Arad, gab dieser Tage zu, keinen Ärger auf die jeweiligen israelischen Regierungen zu verspüren, sondern sie sei traurig und enttäuscht.

Der israelische Journalist Ronen Bergmann schreibt in einem seinen Bücher, dass es zu Zeiten des vor 15 Jahren ermordeten Politikers Yitzchak Rabin eine Chance gab, Ron Arad aus den Händen einer militanten libanesischen Gruppe zu befreien. Rabin jedoch habe gezögert, eingesperrte palästinensische Terroristen freizulassen. Jahre zuvor fand solch ein Austausch statt und es kam teilweise zu erheblichen Protesten innerhlab der israelischen Gesellschaft. Rabin scheute eine eventuelle erneute Kritik und so wurde Ron Arad kurz darauf vom Libanon in den Iran gebracht.

Vorgestern abend ging ich mit Freunden am Protestzelt der Familie Shalit vorbei. Es war schon dunkel, doch Gilad Shalits Eltern, Noam und Avivah sowie Bruder Joel, sassen noch im Zelt. Es war das erste Mal, dass ich Noam Shalit sah, denn seiner Frau Avivah war ich schon einmal begegnet.
Noam Shalit sah konzentriert auf sein Handy und wartete anscheinend auf gute Nachrichten. Avivah hingegen gab sich gelassener und strickte.

Beim Vorbeigehen stellten wir uns die Frage, ob wir nicht ins Zelt gehen und den Shalits alles Gute wünschen sollen. Ich könnte einen Photo für meine Blogs machen und eventuell mit Noam reden. Stattdessen aber gingen wir nur stumm am Zelt vorbei. Nach einigen Metern warf ich in die Runde, ob wir nicht zurückkehren und den Shalits wenigstens ein freundliches Wort geben sollen. Meine Freunde aber gaben mir zur Antwort: "Was sollen wir denn sagen ? Es ist schrecklich genug das mit anzusehen wie sie da sitzen und auf eine Lösung warten".

Das Protestzelt wurde vor wenigen winterdicht gemacht und erhielt einen wasserdichten Fussboden. Trotz heutiger 36 Grad Celsius, der Jerusalemer Winter kommt bestimmt und die Shalits haben nicht vor aufzugeben und in ihr Haus nach Mitzpe Hila (Nordisrael) zurückzukehren. Jedenfalls nicht ohne Gilad.


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