Israelis und die heimische Hostel World

B"H

Wenn ich als Israeli ohne einen zweiten (ausländischen) Pass herumreise und in einem der Hunderte von landesweiten Hostels zu übernachten plane, dann muss ich mich zwangsläufig auf Überraschungen gefasst machen. Wer auf Hotels steht und sich das leisten kann, der hat Glück, doch ich reise viel durchs Land und bin teilweise auf preiswerte Unterkünfte angewiesen. Dabei stellte ich fest, dass nicht alle Hostels israelische Staatsbürger aufnehmen und wenn ja, dann nur in die Privatzimmer und nicht ins Dormitory (Mehrbettzimmer). In Letzterem werden ausschliesslich Touristen untergebracht.

Hier eine kleine Einsicht in die israelische Realität:

Tel Aviv: Im "Mougrabi" sowie im "Gordon" Hostel sind Israelis unerwünscht und lediglich Touristen willkommen. Das "Mougrabi" vergibt jedoch Privatzimmer an Israelis. Dagegen können Israelis im "Sky", "Momos" oder "Hayarkon" Hostel unterkommen.

Jerusalem: Arabische Hostels wollen grundsätzlich keine jüdischen Israelis und wenn, dann nur mit ausländischem Zweitpass. Im "Petra Hostel", im "Swedish Hostel" sowie im "Hebron" Hostel sind Israelis unerwünscht. Ins "Jaffa Gate Hostel" dagegen darf man einchecken sowie im jüdischen "Jerusalem Hostel" am Zion Square.

Tiberias: Das grosse "Aviv" Hostel (jetzt nennt es sich HOTEL) checkt Israelis lediglich in Privatzimmer ein und nicht in die Dormitories. Das "Hagalilee" Hostel hingegen nimmt alle auf.

Tzfat (Safed): Juden sowie jüdische Israelis sollten im Chabad Hostel "Ascent" einchecken. Nicht ganz billig und ausschliesslich für Juden, doch mit vielen tollen Nebenangeboten wie relig. Vorträgen oder Hikes in die Natur. Oft wird ein tolles Frühstück serviert und Kaffee + kaltes Trinkwasser gibt es stets kostenlos.

Wer den Schabbat in "Ascent" verbringt: Normalerweise kostet der Schabbat um die 200 Schekel (ca. 40 Euro) und es wird Vollpension geboten. Incl. Synagogen und Familien am Freitag abend. Eine Programmteilnahme diesbezüglich ist für den Gast Pflicht.

Es gibt viele weitere Hostels im nordisraelischen Zfat und eines davon ist das billige "Lifshitz Hostel", welche alle Reisenden aufnimmt. Viele Privatleute bieten Privatzimmer, doch hütet Euch vor den teilweise horrenden Preisen. Zum Beispiel offeriert eine Frau namens Schoschana zwei Zimmer für je 250 Schekel (ca. 50 Euro). Soetwas nennt man dann Wucher !

Ich finde es befremdlich und ziemlich widerlich , wenn israelische Reisende im eigenen Land abgelehnt werden, nur weil diverse Hostel - Eigentümer lediglich die Touristen mit speziellen Mietpreisen abzocken wollen.