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Sonntag, 10. Oktober 2010
Wie israelische Teenager Geld verdienen
B"H
In Israel liegt das Geld nicht förmlich auf der Strasse und fast alle müssen sich ihr Einkommen hart erarbeiten. Arbeitslosengeld sowie die Sozialhilfe fliessen eher spärlich und so stottert ein jeder vor sich hin und sieht zu, irgendwie über die Runden zu kommen.
Die Reichen lasse ich einmal aus, doch eine israelische Tatsache ist, dass kaum ein Haushalt des normalen Mittelstandes, geschweige denn der "Unterschicht" mit dem zur Verfügung stehenden Einkommen durch den gesamten Monat kommt.
Die Bewohner der Küstengegenden finden eher Jobs als die Jerusalemer. Ganz schlecht sieht es im Norden des Landes sowie im Süden aus. Israels Industrie beschränkt sich überwiegend auf die Küstengegenden und der Rest kann sozusagen sehen, wo er bleibt.
Jugendlich aller Schichten versuchen ständig, ihr Taschengeld aufzubessern. Selbst gut betuchtere Jugendliche kellnern neben der Schule oder jobben in Shops. Die Mehrheit des so erworbenen Geldes wird in Markenklamotten gesteckt oder man geht mit Freunden aus. Das ist die eine Seite der Medaille. Die zweite Seite ist, dass immer mehr Jugendliche ihren Nebenverdienst nicht nur in Klamotten investieren, sondern vielmehr arbeiten gehen, um ihre arbeitslosen Eltern finanziell zu unterstützen. Mit dieser Aussage beziehe ich mich auf jüdische Jugendliche, denn bei arabischen Jugendlichen ist es absolut keine Seltenheit, wenn die Kinder selbst im frühen Alter arbeiten gehen, um so den Haushalt mitzuernähren.
Leider hat in den vergangenen Jahren bei vielen Jugendlichen die "Arbeitswut" abgenommen. Anstatt richtig zu klotzen, suchen viele das schnelle Geld. Richtiges Geld und nicht nur 20 Schekel (ca. 4 Euro) pro Stunde. Wer will gross schuften, wenn andere den schnellen Schekel einfahren ?
Bei jungen Mädchen, besonders aus sozial schwachen Familien stammend, ist es längst keine Seltenheit mehr, wenn diese sogenannte "Escort - Dienste" anbieten. "Begleitdienste" oder realistisch ausgedrückt: Prostitution.
Die Mädchen sehen sich nicht unbedingt als Prostituierte und rechtfertigen sich sich mit dem Argument, dass heutzutage viele Teenies gleich miteinander ins Bett steigen, ohne sich voher ausreichend kennen zu lernen. Wo sei da der Unterschied, wenn man in eine Disco geht, sich einen Typen angele und nebenbei zum Ausdruck bringt, dass ALLES möglich sei, wenn nur eine Bezahlung stimme. So versprechen sich die Mädchen ein Ende der Armut und aufhören könne man ja immer noch.
Schnelles bequemes Geld ist bei vielen israelischen Teenies IN und auf die Nebenwirkungen wird gepfiffen. Schuld daran sind, unter anderem, auch die Massenmedien mit ihrer Werbung. Ferner TV und Internet, denn es wird den Jugendlichen der Schein einer Kosumwelt vermittelt, bei welcher heute niemand aussen vorstehen will.
Ob spezielle Sozialarbeiter das Gesamtproblem angehen, ist mir nicht bekannt.
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Einige Israeli machen mit "Sportwetten-Arbitragen" das schnelle Geld und gewinnen damit jede Sportwette. Diese Minderheit kann sich natürlich jeden Luxus leisten.
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