Sonntag, 31. Oktober 2010

31. Oktober 2010

B"H

Heute abend ist mein letzter Arbeitstag in der Bäckerei. 
"Falls etwas nicht klappt nach dem Umzug in den Norden und so, ich könne jederzeit zurückkommen und wieder anfangen", so die Kollegen. 
Wobei ich natürlich hoffe, dass dieser Fall nicht unbedingt eintrifft.

Ich bin froh, wenn diese Woche herum ist, denn es warten eine Menge Erledigungen. Bis Mitte der Woche jedoch stecke ich noch fest und kann nicht viel unternehmen. Deswegen habe ich mich entschlossen, ein paar Tage im ruhigen gemächlichen Zfat (Safed) zu verbringen, bevor der Sturm richtig losgeht.

Von der Nationalversicherung "Bituach Le'umi" muss ich mir noch die Gesetzesvorlagen holen, damit mir die Bäckerei beim Ausstieg zahlt, was mir zusteht. Die Bituach Le'umi gibt genaue Vorlagen, wieviel wer bekommt, wenn er soviele Jahre in einem Betrieb gearbeitet hat. Es gibt alle möglichen Vorschriften, Regeln und Fristen.
In Israel ist es immer gut, sich eingehend zu erkundigen und nichts dem Zufall zu überlassen, ansonsten besteht die Gefahr, von vorne bis hinten ausgenutzt zu werden.

Trotz allem bin ich froh über den Tapetenwechsel. Nach Jahren der Pendelei von Jerusalem nach Tel Aviv und zurück kann ich kaum mehr Egged Busse sehen. Das Positive ist, dass ich innerhalb dieser Jahre viele unterschiedliche Einblicke in die israelische Gesellschaft gewann und mich mit unsagbar vielen Themen auseinandersetzte. Von den Prostituierten in Tel Aviv bis hin zu den Ultra - Orthodoxen in Mea Shearim / Jerusalem. Von den Bunkern in Sderot bis hin zur Gilad Shalit Demo. Der Stoff reicht für mehrere Romane, doch neben all der Arbeit, suche ich endlich einmal mehr Zeit für mich selbst.

Morgen sitze ich also wieder einmal mehr als drei Stunden im Bus und fahre ins beschauliche Zfat. Etwas Religiöses unternehmen und ein paar Freunde treffen, wobei mich das kühler gewordene Wetter nicht besonders stört.

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