Dienstag, 26. Oktober 2010

Nefesh Be'Nefesh, Renten und die Aliyah mit 50 - Teil 2

B"H

Grundsätzlich darf mit der Jewish Agency jeder Jude Aliyah nach Israel machen. Genaue Detailangaben zur Einwanderung kann ich leider keine mehr machen, denn die Gesetze ändern sich alle paar Monate. Nach meinen weit mehr als zehn Jahren in Israel habe ich keinen blassen Schimmer mehr.

Die Aliyah Organisatoin "Nefesh B'Nefesh", die da insbesondere zuständig ist für die USA, Kanada oder England, scheint im Gegensatz zur Jewish Agency eine weitaus andere Agenda zu verfolgen. Vornehmlich werden einwanderungswillige Juden gesucht, die einen guten Beruf haben (Wissenschaftler oder Hightech) und leichter auf dem israelischen Arbeitsmarkt zu vermitteln sind. Wer dagegen nicht so toll dasteht und über weniger Finanzspritzen verfügt, kann auch schon einmal angemault werden a la "Israel brauche keine Neueinwanderer, die dem Steuerzahler hinterher zur Last fallen, weil sich der Neueinwanderer nach Abnutzung seiner Aliyahrechte nicht mehr allein finanzieren kann und eventuelle auf die Sozialhilfe angewiesen ist. Wozu dann Aliyah machen und Israel zur Last fallen ?
Allein die letzte Bemerkung finde ich total mies, denn jeder Jude hat das Recht auf Aliyah. Natürlich geht es bei Nefesh B'Nefesh um viel Geld, denn die Organisation zahlt Unsummen an jene Leute, welche mit ihr Aliyah machen. Und da will man Erfolge vorweisen und keine zu hohe Rate von Neuankömmlingen, die die Nefesh B'Nefesh Begrüssungskohle abstauben, davon 2 - 3 Jahre leben und wenn das Geld alle ist, wieder in die USA oder sonst wohin abhauen.

Ferner kommt es Nefesh B'Nefesh genauso auf das Alter an, denn man will junge Leute / Ehepaare nach Israel bringen. Wer älteren Semesters ist, der sollte vorab ausreichende eine Altersversorgung aus dem vorherigen Land parat haben, denn sonst kommt die Anfrage, ob denn nicht lieber die Kinder im einstigen Heimatland als Bürgen eintreten wollen. Im Klartext: Macht die Mutter es in Israel nicht, sollen die Kinder in den USA, England oder Kanada finanzielle einspringen.

Bin ich froh, dass ich mit der Jewish Agency Aliyah machte und mir der ganze Nefesh B'Nefesh Firlefanz erspart blieb. Mit einem jedoch haben sie Recht: Wer bei der Aliyah über 40 ist, der sollte sich um eine israelische Altersversorgung kümmern, sonst steht er bei der Rente fast leer da. In Deutschland werden einem die Rentenbeiträge direkt vom monatlichen Gehalt abgezogen. In Israel hingegen läuft das anders und fast alle Arbeitnehmer schliessen einen privaten Vertrag mit einer Versicherungsgesellschaft ab. Das kostet und ein Teil unserer monatlichen Beiträge stellt die Provision des Versicherungsheinis. Tolle Abzocke !

Je älter man ist, desto höher die Beiträge !
Mein Ratschlag: Sorgt ernsthaft vor und holt Euch alle möglichen Infos zu den einzelnen Versicherungsgesellschaften. Lasst Euch die Prämien des Angestellten sowie Euren privaten Anteil ausrechnen. Nicht nur auf heute, sondern über sämtliche Jahre hinweg. Ansonsten erhaltet Ihr im Alter eine Mindestrente, die vorne und hinten nicht langt.


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