Sonntag, 11. Dezember 2011

Demonstration gegen 40,000 Afrikaner in Tel Aviv, Teil 1

B”H  

Allzu viel zu berichten gibt es nicht. Die angekündigte Demo der israelischen Rechten gegen die Afrikaner in Tel Aviv ist zuende und brachte keinerlei neue Erkenntnisse. 

Als ich heute gegen 18.30 Uhr ankam, Demobeginn sollte um 18.00 Uhr sein, schickte mich einer der vielen anwesenden Polizisten zum falschen Treffpunkt. Im Lewinsky Park, gegenüber Tel Avivs Zentralem Busbahnhof, versammelten sich nämlich gerade mindestens 100 Afrikaner sowie eine Handvoll weisser linksgerichteter Israelis. Und ich landete mittendrin. Der linksgerichtete junge Oberanführer gab die Parolen aus. Die Demo der Rechten treffe jeden Moment hier im Park ein und die Afrikaner sollen sich bloß zu nichts provozieren lassen. Der Anweisung wurde dann auch vorerst Folge geleistet. 

Die rechte Demo, Teilnehmerzahl ungefähr 100 Leute, angeführt von Israels rechter Riege, Baruch Marzel und Knessetmitglied Michael Ben Ari traf ein. “Sudanim le’Sudan – Sudaner in den Sudan” – so wurde gerufen. Israels Linke konterte mit “Ihr seid alles Rassisten” Gerufe. Baruch Marzel und Michael Ben Ari vertrauten zu sehr auf ihre eigene mitgebrachte Gefolgschaft und leider vermisste ich Demonstraten aus Tel Aviv. Wo waren die Bürgerbewegungen gegen die Afrikaner aus den Stadtteilen Newe She’anan, Schechunat HaTikwah oder HaAliyah Street bis hin nach Florentin ? Stadttdessen gab es zumeist Nationalreligiöse und ein paar Haredim (Ultra – Orthodoxe). Die Presse war natürlich auch mächtig vertreten. 

Nachdem ein russischer Arzt, Neueinwanderer in Israel, die erste Rede gehalten hatte, kam Baruch Marzel an die Reihe. 40,000 Afrikaner (die Mehrheit davon illegal) haben sich innerhalb der vergangenen drei Jahre in Tel Aviv breitgemacht. Mit Duldung von Bürgermeister Ron Chulda’i und Premier Netanyahu. Was nicht zur Sprache kam: Netanyahus dicke Connection zu israelischen Wirtschaftsbossen und eben viele jener Bosse wollen nicht auf die billige Arbeitskraft aus Afrika verzichten. Tel Avivs Bürgermeister Ron Chulda’i dagegen erkannte schon lange das afrikanische Problem in der Stadt und fordert Netanyahu immer wieder zum Handeln auf. Doch nichts geschieht. 

Sowohl Baruch Marzel als der nächste Sprecher Michael Ben Ari beschuldigten Netanyahu und Chulda’i das Afrikanerproblem einfach so hinzumnehmen bzw. zu dulden. Chulda’i solle afrikanische Kinder aus den Schulen schmeissen und überhaupt sollen Afrikaner nicht einfach illegal ankommen und vom israelischen Gesundheitssystem auf Kosten des Steuerzahlers aufgefangen werden. 

Mittlerweile postierten sich die wenigen israelischen Linken und ca. 100 Afrikaner neben die Rechten und die anwesende Polizei samt Grenzpolizei MAGAV stand in der Mitte. Man wollte einen Zusammenstoss beider Fronten vermeiden, was einige Male fast platzte. 

Neues gab es nicht und Lösungen wurden schon gar nicht angesprochen. Zwischenzeitlich erschienen immer mehr Afrikaner, jedoch mehr als Schaulustige als aktive Teilnehmer. Ein paar afrikanische Junkies torkelten durch die Landschaft und ein paar Hundert Meter weiter standen Prostituierte auf ihren Stammplätzen vor den Türen ihrer Lasterhöhlen. Rechte und Linke schrien gegenseitig aufeinander ein und zweimal kam es fast zu einem Handgemenge. Die Polizei war auf der Hut und die Hauptakteure Marzel und Ben Ari gaben Interviews. 

Was soll ich sagen ? Das war’s und morgen strömen weitere illegale Afrikaner nach Israel. 

Hier ein paar Photos, welche ich aufgrund der Masse in mehreren Teilen in den Blog stelle. Schon allein, um der Leserschaft einen Eindruck zum Afrikanerproblem zu geben.


Afrikaner und Israels Linke versammeln sich zur Gegendemonstration. 



Die Rechte trifft ein. Mitte mit Bart: Rechtspopulist Baruch Marzel.







Baruch Marzel spricht.




Michael Ben Ari spricht.





Michael Ben Ari beim Interview mit dem israelisch - russischen TV.



Die Afrikaner 



Die Grenzpolizei der israelischen Armee


 



Einige Hundert Meter entfernt vom Geschehen: Afrikaner in der Finn Street. Wer hier abends verkehrt meint, er sei in Afrika.

Copyright / Photos: Miriam Woelke

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