Sonntag, 6. Dezember 2009

Jerusalem am 6. Dezember 2009

B"H


Da regen sich in Europa und wohl auch in Teilen der arabischen Welt noch die Gemüter, in Israel hingegen sind wir schon einen Schritt weiter und die Schweizer Minarettabstimmung ist ad acta gelegt.
Seit Donnerstag abend ist es offiziell: Einer der Bodyguards unseres Oberbefehlshabers der Streitkräfte, Gabriel (Gabi) Aschkenazi, vergewaltigte eine 19 - jährige im Hafen von Tel Aviv. Der Schuldige windet sich mit Ausreden, doch ein positiver DNA - Test liegt vor.


Das Thema "Schweinegrippe" liegt momentan auch etwas auf Eis, denn alles dreht sich um Gilad Shalit und dessen Deal. In der Schabbatausgabe der israelischen Tageszeitung MAARIV beklagte sich die Mutter des gefallenen Offiziers Chanan Barak darüber, dass ihr Sohn in Vergessenheit geraten sei. Alles drehe sich um Shalit, dabei war Chanan der Offizier des Panzers, in welchem Gilad Shalit diente.


Ab morgen soll das relativ warme Winterwetter ein Ende nehmen. Wir brauchen nach wie vor Regen und morgen dann soll es so richtig giessen.


Chanukkah steht vor der Tür und ich werde in dieser Woche einige Berichte dazu verfassen. Insbesondere zur Stimmung in Jerusalem. In Tel Aviv ist leider damit nicht soviel her, außer man geht zu Chabad oder nimmt gleich den Bus rüber ins nahe Bnei Brak.


An Chanukkah selbst (in der kommenden Woche) plane ich einen erneuten Trip nach Hebron zum Grabe der Vorväter und in den winzigen jüdischen Teil der Stadt. Der Bus nach Hebron fährt kurz durch Gilo und hier können sich die Gemüter wieder über jenen Jerusalemer Stadtteil erhitzen, der ebenso aus den Schlagzeilen verschwand, denn es stellte sich heraus, dass Gilo keine Siedlung ist.


In Israel rauscht die Nachrichtenmasse nur so an einem vorbei und niemand hat große Zeit zur Verarbeitung.

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