Freitag, 20. November 2009

Schabbat Schalom

B"H

Noch im sonnigen Tel Aviv, doch zum Schabbat geht es heute nachmittag zurück nach Jerusalem. Durch den Wetterumschwung ist das Proletariat ständig müde. So auch ich.
Man kann sich derzeit nicht zu besonders viel aufraffen, sondern ist froh, wenn einmal das Relaxen ansteht.

Trotz jeglicher Kulturangebote im kulturbesessenen Tel Aviv zieht es mich eher in die israelische Gesellschaft. Es gibt nichts Besseres als sie kennen zulernen. Wer danach Ausschau hält, der braucht nicht lange zu suchen. Was weiß die Politik davon, wie die Leute ihr Leben meistern ?


Ich habe keine Ahnung, ob es das Kino im Jerusalemer "Binyanei HaUma - Messezentrum" noch gibt, doch fühlte ich mich an kaum einem Platz so unbehaglich, wie gerade dort. Das Publikum setzte sich weitgehend aus komischen alten Deutschen samt jener älteren Garde zusammen, die da der Meinung war, sie stelle die aschkenazische Elite Israels. Manchen stand immer noch ihr Ghettogehabe im Gesicht: "Komm mir bloss nicht zu nahe, denn Du könntest etwas von mir wollen, doch brauche mein Essen für mich allein".
Wenn ich in diesem Land eines meide, dann sind das Holocaust - Überlebende aus Deutschland:

"Ja, der Herr oder die Dame, gestatten sie bitte".
"Oh, Mann, das ist ja alles scheisse hier !"
"Oh, wie ungezogen. Sie kommen ja aus einer schönen Besenwirtschaft !"

Lieber ist mir da der kurdische Jude, der mit der seine Nase auf dem Gehsteig entleert, kräftig rülpst und einen dann zum Kube (Fleischklops in Teig) essen einlädt. Da weiß man wenigstens, was man hat.

Anscheinend bin ich heute richtig toll prolo drauf.
Na, dann, Schabbat Schalom !


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