Dienstag, 10. November 2009

Der Fall der Mauer beseitigte nicht die Linke

B"H


Vor zwanzig Jahren waren die Deutschen überzeugt, die Freiheit habe letztendlich gesiegt, doch hat sie das wirklich ?


Die Katastrophe des 11. September machten der Welt klar, dass der Kommunismus besiegt schient, der Eiserne Vorhang gefallen war, aber sich gleichzeitig ein neuer Feind auftat:
Der islamische Terrorismus.
In all den Jahren vor dem Mauerfall gab es nur einen Feind: Die UdSSR und ihre Verbündeten. Ich selbst bin nahe der Grenze zur ehemaligen DDR ausgewachsen und der Grenzübergang "Helmstedt - Marienborn" samt Mauer im Harz war uns allen eine Begriff. Ein einziges Mal nur war ich in der DDR und das war auf einem Klassenausflug nach Berlin im Dezember 1984.


Mit zwei Klassenkameradinnen passierte ich den Checkpoint Charlie und schon waren wir im so ganz anderen Ostberlin. Wir fuhren mit dem Taxi nach Weissensee zu Verwandten einer der Klassenkameradinnen. Gemeinsam mit Tante ging es in ein kleines Cafe und wir Wessis wunderten uns über die antik wirkende Einrichtung. Es war klar, dass wir aus dem Westen kamen und prompt wurde uns die Schaufensterauslage einiger Ledergeschäfte in der Weissenseer Hauptstraße erklärt. "Kule" stehe für "Kunstleder" und sei auf all den Preisschildern mitverzeichnet. Abends ging es in die Innenstadt: Alexanderplatz und Palast der Republik. In die "Palastkegelbahn" im Keller durften wir nicht, denn die war auf drei Jahre hin ausgebucht.


Wie schon der Autor George Orwell in seiner "Animal Farm - Farm der Tiere" herausstellt:
Nach einer Revolution gibt es stets die Chance eines wahren Neubeginns. Diese Realität jedoch sehe ich nur in den allerersten Tagen der Revolution, denn danach tun sich zuviele Interessenlager auf und es beginnt sogleich die Gegenrevolution. Die Mehrheit der DDR - Bürger war sicher an Freiheit, Demokratie und dem Materialismus interessiert. Und das sage ich jetzt nicht nur als "doofer voreingenommener Wessi".


Was sicher verpasst worden ist und was mich stets an den Fall des Nazireiches erinnert: Die wahren Täter kamen wieder einmal davon. Volkspolizisten. Stasispitzel, SED - Parteifunktionäre ... fast alle arrangierten sich mit den neuen Gegebenheiten und machten auf unschuldige Mitläufer, wobei sie sich gleichzeitig der neuen Demokratie anbiederten. Erst die Stasiakten brachten einiges ans Licht, doch auch hier blieben viele Täter fast ungestraft. Wer als Gefangener in Bautzen sass, dem wurde in der neuen BRD ins Gesicht gespuckt.


Zwar war der Kommunismus ad acta gelegt, dennoch machte sich die Linke massig breit. Nein, nicht nur Gysi oder Lafontaine geistern durch die Parteienlandschaft, Deutschlands Denken gleicht oft genug der radikalen Linken aus der Hamburger Hafenstraße. Gelernt wollte man haben; vom Krieg und vom Ulbricht - Honnecker - Regime, doch was ist daraus entstanden ?

Nicht nur Deutsche geben sich heute einem Liberalismus hin, der schon manchmal an Verdummung erinnert. Es scheint als habe die Welt ihren gesunden Menschenverstand verloren und hechelt dem radikalen Islam hinterher. Freiheitliche Grundwerte werden durch Anbiederung (an den Iran, etc.) ersetzt. Man müsse Kompromisse schliessen und da fällt Israel und dessen Selbstverteidigung unter die Tagesordnung. Jeder, der aufmuckt und auf die Islamisierung Europas (und in den USA sowieso) hinweist, wird gescholten. Man sei Rassist, wenn gegen Homosexuelle, Farbige oder radikale Moslems gewettert wird. Nicht gerade gewettert, doch selbst Kritik ist unerwünscht.


Mein in Deutschland lebender Bruder schrieb mir neulich in einer Mail, dass ich das jetzige Deutschland nicht wiedererkennen täte. Falsch verstandener Liberalismus und Schleimerei.
Gerade so als gäbe es eine neue Mauer zwischen denen, die sich liberal verlaufen und jenen, die aufgrund ihrer Kritik als "rechts" abgestempelt werden.

5 Kommentare:

  1. Nun, Ministerpräsident Matthias Platzeck präsentierte stolz in Brandenburg seine neue Rot/Rote Regierung. Er glaubte auch, allgemein einen Schluß-Strich unter alle Stasi-Vorgänge machen zu können, weil einige Regierungsmitglieder nachgewiesen IM's (drastischer ausgedrückt: Spitzel, die ihre Mitbürger ausgespäht und "reinen Herzens" verpfiffen haben) zu DDR-Zeiten gewesen sind. Die Empörung hierüber ist groß (auch wenn Du es nicht glaubst). Die Linke kann noch soviel ihre Namen ändern. Es sind und bleiben verkappte Kommunisten, die die Bürger zu jenen Zeiten unterdrückt und das Land zuschanden machten. Wahrscheinlich erhoffen sich die Anhänger der Linken wieder ein Bonzendasein wie früher.
    In einer Demokratie wählt sich das Volk eine Regierung und das Ergebnis, wenn es ohne Betrug zustandegekommen ist, muss akzeptiert werden. Ob man es selbst für gut heißt oder nicht. Mit liberal hat das meines Erachtens nichts zu tun.
    Margot

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  2. B"H

    Ich stelle mir das graesslich vor: Da war ein Nachbar erst Stasispitzel und nach der Wende macht er auf unschuldig und gute Nachbarschaft.

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  3. "Man sei Rassist, wenn gegen Homosexuelle, Farbige..." das ist ja auch nicht schön! aber die kritik an radikalen islamisten ist total berechtigt.

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  4. Zum Thema "Die Linke" in Brandenburgs Regierung hier noch ein interessanter Artikel:

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article5190505/Die-Wut-eines-Stasi-Opfers-auf-Rot-Rot.html

    Margot

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