B"H
Nach einigen Tagen in Jerusalem bin ich wieder zuhause in Tel Aviv. Was für eine Busfahrt heute morgen ? Der übliche Stau vor der Tel Aviver Stadteinfahrt und wir Fahrgäste hingen fast alle schlafend in den Sitzen.
Am Arlozorov Bahnhof angekommen, nahm ich einen Stadtbus. Normalerweise ist der vollgequetscht mit Soldaten oder Anwälten, die morgens zur Arbeit fahren und sich somit kurz darauf im Verteidigungsministerium oder gegenüber im Tel Aviver Gericht verlieren. Heute jedoch zwängte sich noch ein älterer jemenitischer Jude in den Bus. Mit seiner Agalah (Hackenporsche bzw. Einkaufswagen zum hinterherziehen) hangelte er sich auf einen Sitz und fragte alle Umherstehenden, wo der Regen sei. "Der Regen von der letzten Nacht ? Wo ist der hin ? Heute scheint schon wieder die Sonne, hä ?"
Der Jemenite mit seiner hohen schwarzen Kipa samt Bommel auf dem Kopf und seinen Seitenlocken (Peyes) war eine lebensfrohe Abwechselung im Bus. Alle mussten lachen; sogar diejenigen Bürokraten, die sonst nur stur vor sich hinstarren und ihren Aktenkoffer krampfhaft in der Hand halten.
Der Temperaturunterschied zu Jerusalem ist gravierend: Ganze sechs Grad ist es wärmer in Tel Aviv. Aber nicht nur deswegen mache ich heute etwas blau. Schlafen sollte ich, denn ich schuftete einige Nächte in der Jerusalemer Bäckerei.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen