Freitag, 6. März 2009

Können Juden noch in Europa leben ?

B"H

Sind Juden noch sicher in Europa ?

Wer hätte solch eine Frage vor wenigen Jahren als realistisch empfunden ? Klar, seien Juden heutzutage sicher. Schließlich sind wir alle aufgeklärte moderne Europäer.
Der Gazakrieg jedoch zeigte das genaue Gegenteil. Tausende Europäer gingen zusammen mit ihren neuen moslemischen Mitbewohnern auf die Straße und demonstrierten gegen ein Israel, welches sich selbst verteidigte. Darüber hinaus gaben sich die so aufgeklärten Europäer den moslemischen Terrorideologien hin, welche da vielseits auf den Demos propagandiert worden sind.

Wer protestiert in Europa oder Deutschland gegen die wachsende Macht radikaler Islamisten ? Es gab Gegendemonstrationen und leider zeigte der Fall Duisburg die Schwäche des Staates mit der freiheitlichen Grundordnung. Wird nicht viel zu sehr auf Loyaliät und Toleranz gemacht ? Verfiel Deutschland von der Nazidiktatur in die Islamtoleranz ? Eine Toleranz, die alles erlaubt um entweder seine Ruhe zu haben oder halt nur so aus solidarischem Gutmenschentum ?


Deutschland, Juden und Judentum stehen sich nach wie vor fremd gegenüber, was allein schon mit der Tatsache zu tun hat, das die absolute Mehrheit der Deutschen oder auch Österreicher keinen einzigen Juden kennt. Und wer von der deutschen Bevölkerung kennt schon einen relig. Juden oder gar einen Haredi (Ultra - Orthod.) ? Hiermit meine ich "kennen" und nicht nur kurz einmal mit jemandem gesprochen zu haben.

Im TV werden vorgefertigte Meinungen serviert und da Religiöse "komisch" gekleidet sind, so sind benehmen sie sich sicherlich auch so.
Auch wenn meine Ansicht langweilig klingen mag: Ich bin froh, in Israel zu leben und mich nicht mit den alltäglichen Anklagen sowie Stereotypen in einem europ. Leben herumärgern zu müssen, denn nur in Israel können Juden wirklich Juden sein !

8 Kommentare:

  1. Ja, nur in Israel können Juden Juden sein. Leider.
    Wir haben jüdische Freunde und kennen deren Sorgen um ein Leben in Freiheit und ohne Bedrohung in Deutschland.
    Auch haben wir uns öffentlich eingesetzt für die Aufarbeitung der deutschen-jüdischen Geschichte an dem Ort, an dem wir in den letzten Jahren leider gelebt haben und das u.a. mit der Zerstörung unserer wirtschaftlichen Existenz quittiert bekommen.
    Wenn ich Jüdin wäre, hätte ich schon längst meine Koffer Richtung Israel gepackt. Leider gibt es so einen Ausweg für uns nicht.
    Und ja, nicht allein Deutschland, ganz Europa ist der Islamtoleranz verfallen. Die fanatischen Fans der Hamas konnten auf offener Straße bei den gegen Israel gerichteten Demos im Januar Haßparolen brüllen, die hier unter Strafe gestellt sind und man wich vielerorts der Gewalt und hat Pro-Israelkundgebungen in Gebäude verlegt, so z.B. in Hannover geschehen, mit dem Argument, dass man nicht für die Sicherheit der Teilnehmer der Demo garantieren könne. Das ist die Kapitulation staatlicher Gewalt vor dem Mob.

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  2. B"H

    Neulich sah ich auf Youtube Videos der Anti - Israel Demos aus Gelsenkirchen und ich muss sagen, dass ich absolut geschockt war. Nicht nur das viele Tuerken dabei waren und staendig Allah Akhbar schrien, aber es war auch eine gehoerige Portion Deutscher dabei. Und das nach all der Aufklaerung. Ehrlich gesagt begreife ich immer noch nicht, warum Israel dermassen angegriffen worden ist, wenn wir unser Land verteidigen.

    Ich weiss nicht, was ich Nichtjuden sagen soll, die nicht unbedigt die Wahl haben, in ein anderes Land ausweichen zu koennen. Und ich muss zugegebn, dass ich an diese Problematik noch gar nicht gedacht habe.

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  3. "Wenn ich Jüdin wäre, hätte ich schon längst meine Koffer Richtung Israel gepackt. Leider gibt es so einen Ausweg für uns nicht."

    Woher wollen Sie das wissen? Genauso gut, können Sie in ein anderes Land gehen. Warum tun Sie das nicht?
    Ich will hier nicht streiten, aber Dinge zu sagen oder sie zu tun, sind zwei unterschiedliche Dinge.
    In Israel z.B. liegen einem die Jobs auch nicht vor den Füßen.


    "Ja, nur in Israel können Juden Juden sein."

    Auch das als Nichtjüdin einfach so zu behaupten, finde ich ebenso sehr gewagt.

    Yael

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  4. B"H

    Ich rede jetzt einmal nur aus meiner Sicht:

    Als ich Aliyah machte, habe ich dabei nicht an Jobs gedacht, sondern ausschliesslich daran, dass ich mein Leben in Israel verbringen will. Alles andere findet sich von allein und wie Noa auf ihrem Blog schreibt, findet sich oftmals ein Job, wenn auch vielleicht gerade nicht so gut bezahlt oder in einer ganz anderen Branche.

    siehe: www.noa50.blogspot.com

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  5. Als alleinstehende Person mit ( vielleicht) einem finanziellen Polster ist es bestimmt eine andere Sache, als z.B. eine Familie mit Kindern, welche Alyah macht.

    Man muss sich doch im klaren sein, w a s es bedeutet, in einem neuen Land von vorne zu beginnen.

    Ja, man kann in Europa (noch) als jüdischer Mensch leben. Warum nicht?

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  6. B"H

    Ja, das ist richtig, mit alleinstehend und so. Aber dennoch solltest Du bedenken, dass gerade eine Organisation wie Nefesh be'Nefesh den Neueinwanderern geradezu alles, ich will einmal sagen, in den Hintern schiebt. Jedenfalls solange jemand mit Nefesh be'Nefesh Aliyah macht.

    Da bekommt man Cash, wenn moeglich einen Job, eine Unterkunft, etc. Und selbst wenn Du nach wie vor mit der Jewish Agency Aliyah machen solltest, der Sal Klita aus Israel beinhaltet ebenso Cash, mit dem sich zumindest eine Weile leben laesst.

    Und wie ich sagte: Im Ausland sollte man gerade als Neuling flexibel sein. Dies glit ebenso fuer Familien.

    Fuer mich stand bei der Aliyah die Ideologie sowie die Religion im Hintergrund und alles weitere ergab sich irgendwie. Ich denke, dass zuviele sich zu grosse Gedanken machen. Wer sich in Israel einlebt und die Sprache / Mentalitaet lernt, der kommt sehr gut zurecht.

    Vielleicht ist Europa bequemer, doch wenn ich mir ansehe, was im Ausland alles los ist, dann bin ich froh, in Israel zu sein.

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  7. Ich denke, es ist schwierig zu diesem Thema ein generelles Urteil abzugeben. Das hängt auch sehr stark von den persönlichen Lebensumständen ab.

    Für streng-religiös Lebende ist es in Israel sicher einfacher, ihr tägliches Leben zu leben, wobei das in den größeren Städten in Europa sicher auch kein Problem ist. In der Provinz gestaltet sich das religiöse Leben wahrscheinlich schwierig bis unmöglich.

    In Bezug auf antisemitische Ressentiments gibt es sicher einige Länder in Europa (und anderswo), die ich meiden würde (vor allem Osteuropa), Deutschland gehört aber nicht dazu. Dazu muß ich allerdings gestehen, dass ich die deutschen Verhältnisse nur aus den Medien und nicht aus persönlicher Erfahrung kenne. Vielleicht ist mein Bild von Deutschland (aus der Entfernung) etwas zu rosig, aber mir erscheint es geradezu als Musterland für Demokratie und Weltoffenheit. Und die Tatsache, dass Deutschland die am stärksten wachsende jüdische Bevölkerung (außerhalb Israels) auweist, spricht ja auch dafür, dass das Leben als Jude dort nicht so schlimm sein kann.

    Dazu kommt natürlich, dass ein Neuanfang und generell ein Leben in Israel nicht gerade leicht sind. Das Wohlstandsniveau hinkt im Vergleich zu Westeuropa und den USA immer noch hinterher und das soziale Netz ist auch nicht gerade dicht gestrickt.

    Aber ein noch viel wichtigerer Grund: Israel hat zwar kein Antisemtismusproblem, aber sehr wohl ein Rassimsusproblem und das mindestens so schwerwiegend, wie ich es in Europa kennengelernt habe. Das zieht sich quer durch die Bevölkerung, vom Durchschnittsbürger bis hinauf in die hohe Politik. Der Erfolg Liebermans bei den letzten Wahlen war ja kein Zufall und durchaus vergleichbar mit Haiders Erfolg in Österreich oder dem Vlaams-Blok in Belgien. Rechtspopulismus und Rassmismus hat offenbar überall ein gewisses Potential, ob in Israel oder anderswo.

    lg, Gernot

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  8. B"H

    Also zu Lieberman muss ich immer wieder neu sagen, dass er zwar viel Wirbel mit seinen Spruechen verursacht, doch im Grunde steckt wenig dahinter. Und, wie ich schn sagte, gerade Avigdor Lieberman steht fuer einen palaestinensischen Staat und Jerusalem zu teilen ist er ebenso bereit. Wenn Du aber auf Rassismus ansprichst - die Mehrheit der Russen ist rassistisch gegenueber den Palis. Ausgenommen jenen russ. Blondinen, die den Palis als Lover hinterherlaufen.

    Und Rassismus ?
    Die Russen sagen wahrscheinlich, dass ich rassistisch bin. Die Sepharadim sagen, ich sei rassistisch.

    Ich sage, dass die Russen nur zusammencliquen und die Sepharadim rassistisch sind.

    Und so bildet ein jeder in diesem Land seinen Rassismus. Wobei jetzt aber niemand loslaeuft und andere Leute deswegen verpruegelt.

    Was glaubst Du, was ich mir ab und zu in der Baeckerei anhoeren muss ? Dort bin ich die einzige Ashkenazia unter den Sepharadim. Da fliegen die Fetzen, aber wir meinen es nur im Spass und gehen nicht ernsthaft aufeinander los.

    Gegenueber anderen europ. Laender ist Deutschland sicher immer noch ein Musterland. Zuerst einmal bestehen immer noch grossartige soziale Absicherungen. Und zweitens ist die Sicherheitslage, z.B., in England wesentlich schlimmer. Dort naemlich breiten sich radikale Moslems viel gravierender aus als in D. Oder Frankreich, wo es in Orten wie Marseille oder in vielen Teilen von Paris regelrechte moslemische Stadtteile gibt, in die sich niemand mehr traut.

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