B"H
Das fängt ja, wie immer, gut an. Kaum findet sich die anscheinend neue Regierung ein und schon hängt der Haussegen mächtig schief.
Da hatten sich die LIKUD - Obersten schon einiges versprochen nach all den Plagereien in der Opposition. Wichtige Ministerposten, zum Beispiel.
Und was macht der Parteivorsitzende Benjamin Netanyahu ?
Zuerst liebäugelt er mit Zipi Livni und verspricht ihr das Blaue vom Himmel und als Zipi zickt, wird wieder auf Avigdor Lieberman zurückgegriffen.
Anstatt Farbe zu bekennen und ein Bündnis mit den sephardisch - haredischen SHASS sowie den Nationalreligiösen samt "Ichud HaLe'umi" unter Aryeh Eldad zu suchen, sitzt Lieberman jetzt im Außenministersessel. Ist Netanyahu zu feige für ein Rechtsbündnis und zieht einmal wieder mehr die opportunistische Mitte vor ?
Lieberman der große Rechte und Kahane - Nachfolger ? Gewiß nicht, denn dazu ist Avigdor Lieberman dann doch viel zu klein. Große Klappe, aber überhaupt nichts dahinter; so hangelte er sich bisher durch die Knesset. Hinzu kommen polizeiliche Ermittlungen gegen ihn.
Nun also machte Bibi Netanyahu mit Lieberman alles klar und die LIKUD - Führungsspitze hat wieder das Nachsehen. An erster Stelle Silvan Shalom, der da auch Außenminister werden wollte.
Netanyahu (links) und Parteigenosse Silvan Shalom (rechts im Bild)
Photo: Maariv
"Bibi hat uns alle verkauft", so lautet es schon im Vorfeld.
Na, dann mal auf die vier (wenn überhaupt) Jahre Legislaturperiode des Benjamin Netanyahu ...
Als ob Lieberman in der Regierung noch nicht schlimm genug wäre, soll er nun also auch noch den Außenministerposten bekommen. Es ist wirklich schwer vorstellbar, wie jemand gegen den im Inland nicht nur polizeilich ermittelt wird, sondern der im Ausland auch noch den Ruf eines Haider oder Le Pen genießt als Vertreter Israels auftreten soll. Das verärgert nicht nur die Parteifreunde im Likud, die den Posten für sich in Anspruch nehmen wollten, sondern wird Israel auch zusätzlich international isolieren. Netanyahu denkt offenbar zuerst an sich selbst und ist zu allen Kompromissen bereit, nur um den Premierministerjob zu bekommen.
AntwortenLöschenlg, Gernot