Dienstag, 17. Juni 2008

Einweihung eines Monstrums




B"H

Eine Freudin berichtete mir neulich, dass sie von diesem häßlichen Monstrum sogar träume. Sie habe im Bus gesessen und plötzlich sei eben jenes Monstrum eingestürzt. Seitdem habe sie immer ein schlechtes Gefühl, an der neuen monströsen Jerusalemer Brücke vorbeizufahren. Und überhaupt schaue das Ding ganz und gar nicht aus wie eine Harfe von König David (was der Architekt bezweckte), sondern es schaue aus wie eine riesige Cruise Missile, die jeden Moment abhebt. Man stelle sich vor, das Ding gehe hoch und es landet in Ramallah. Dann sagen die Palis doch glatt, dass die Brücke niemals eine Brücke war, sondern nur ein Tarnung, mit der man die sie (die Palis) bombardieren wollte.

Mag sein, dass dies alles zu überzogen klingt, aber der Brückenturm schaut tatsächlich aus wie eine riesige, in den Himmel ragende, Rakete, die auf ihr Startzeichen wartet. Und wenn sich die Stahlseile einmal lösen sollten, dann fällt entweder alles zusammen oder das Monstrum geht los wie ein Geschoß.

Utopie ?

Keineswegs, denn Experten warnen vor der Nutzung der Brücke, welche zum Verkehrsknotenpunkt für die zukünftige Jerusalemer Straßenbahn gedacht ist. Auf ihr sollen die Straßenbahnen zwischen der Jaffa Road und dem Herzl Boulevard rollen. Gleich an der Einfahrt Jerusalems aus Richtung Tel Aviv.

Am Mittwoch, dem 25. Juni 2008 wird das Monstrum offiziell eingeweiht, denn nach ewigem Bau sollen angeblich alle Schäden behoben sein und das Ding sei nun sicher.
Ab 18.00 Uhr gibt es Partystimmung und wer will, der ist zu einer kostenlosen Tour eingeladen. Vorausgesetzt, jemand will Selbstmord begehen, denn mich kriegen keine zehn Pferde auf die Brücke. Politikprominenz und Popkonzerte, so wird gefeiert werden. Fragt sich nur was geschieht, wenn das Ding gerade dann umkippt oder abhebt. Wenigstens wären wir endlich diese häßlichste aller Fehlinvestitionen los.

Links zum Thema:

http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1176152776740&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull

http://www.umsl.edu/~sauterv/analysis/creativity/30CALATRAVA.html

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