B"H
Israelische Unis bieten unzählige Studien für ausländische Studenten an und es ist längst Gang und Gebe geworden, dass amerikanische jüdische Yeshiva University oder sonstige College Students ein Jahr an einer israel. Uni verbringen. Ein Jahr mit Prüfungen zum Abschluß hin, denn es wird ihnen in den USA anerkannt. So gab es an der Ramat Ganer Bar Ilan University erst kürzlich die Prüfungen der Auslandsstudenten, welche nun wieder in die USA heimkehren.
Aber auch die Tel Aviv University bietet ein weitreichendes Programm für Auslandsstudenten und "Mum and Dad" in den USA sind oftmals froh, ihr Kind ins Ausland zu schicken, damit daheim Ruhe herrscht. Daher sind gerade Unis sowohl als auch Yeshivot (relig. Schulen) besonders beliebt bei jüdischen Eltern in der Diaspora. "Soll das Balg erst einmal etwas lernen und nicht nur daheim herumhängen". Und meistens verfügen Mum and Dad sowieso über das nötige Kleingeld ihre Kinder fortzuschicken. Kleingeld, auf das Israel angewiesen ist, denn für unser Land und dessen Institutionen ist es überlebenswichtig. Und so werden die ausländischen jüdischen Studenten geradezu verhätschelt mit allerlei Extras.
Ein neues "Extra" hat sich jetzt die Tel Aviv University einfallen lassen. 250 israelische Studenten müssen ihre Wohnheime räumen, denn es sollen amerikanische Studenten einziehen. Die zahlen mehr und sind auch so ergiebiger. Für die Israelis eine Katastrophe, denn die Wohnsituation in Tel Aviv ist kaum mehr ertragbar. Nur Kinder aus betuchtem Elternhaus finden mit Leichtigkeit eine Bleibe. Der Rest kann sich bei den Mietpreisen bald am Strand einquartieren.
Tel Aviv gehört mit zu den teuersten Städten der Welt und wer hier eine Bleibe sucht, der braucht Geduld und einiges an Geld. Und wenn die Miete allein schon hoch ist, wie schaut dann erst die Kaution aus. In der Regel zahlt man in Israel 1 -3 Monatsmieten Kaution vor dem Einzug. So mancher Hausbesitzer verlangt sogar ein Jahr Miete im voraus; ein Handel, auf den sich kaum jemand einläßt. Irgendwann reicht es allen und die Zeit scheint nahe. In der Stadt Rishon LeZion, nicht weit von Tel Aviv, werden nun Wohneinheiten gebaut, welche zu Billigpreisen an ausgeschiedene Soldaten vermietet werden sollen. Einzugtermin: Am 1. Juli dieses Jahres.
Soldaten nach ihrem Pflichtwehrdienst haben das gleich Problem; wenig Geld, Job müssen sie erst suchen, und wenn sie nicht bei ihren Eltern unterkommen, haben sie es schwer, hohe Mieten zu zahlen. Aber auch die Studenten denken langsam an den Bau billiger Wohneinheiten nur für sich. In Jerusalem ist schon solch ein Projekt in Aussicht; wenn auch noch in weiter Ferne, aber man denkt immerhin schon einmal nach.
Ein regulärer israelischer Student zu sein, gleicht amerikanischen Verhältnissen. ca. 10.000 Shekel (2000 Euro) kostet ein Unijahr. Dazu kommen die Lebenshaltungskosten und Bücher. Nichts Neues, denn das gesamte israel. Schulsystem kostet Geld und nichts ist umsonst. Monatlich zahlen die Eltern Schulbeiträge und für extra Kurse wie Musik oder dergleichen wird oftmals eine zusätzliche Gebühr verlangt. Danach kommt die Armee, wo viele nur etwas über 300 Schekel (60 Euro) monatlich verdienen. Wobei es auf die jeweilige Einheit und den Dienstgard ankommt. Immerhin bekommt man nach der Entlassung aus der Armee einiges an Geld und mindestens ein Unijahr umsonst. Aber all das hilft wenig gegen den Mietwucher anzukämpfen. Und der Wucher wird keinesfalls abebben, sondern immer schlimmer, denn die Leute zahlen ja. Es sei denn, man zieht in die Pampa oder nach Sderot. Ein Freund von mir zog nach Sderot, wo er mit den täglichen Raketenangriffen aus Gaza leben muß, aber dafür zahlt er wenig Miete. Man kann halt nicht alles haben im Leben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen