Dienstag, 3. Juni 2008

Nachgeschmack eines Krieges


Photo: Haaretz

B"H

Gemäß der jüdischen Religion muß ein Leichnam innerhalb einer bestimmten Frist beerdigt werden. Nicht nur das, denn er die Leiche sollte auch vollständig sein. Sprich, es sollten keine Körperteile fehlen, denn bei der Wiederauferstehung der Toten zum Kommen des Meschiach sollte nichts fehlen. Meine Absicht ist es aber nicht, jetzt auf die Organspende oder anderweitige medizinische Angelegenheiten einzugehen, denn dabei gelten andere Regelungen.

Am vergangenen Sonntag fand an der israel. - libanesischen Grenze ein obskurer Austausch statt. Ein israelischer Staatsbürger libanesischer Herkunft wurde gegen die Knochen - und Geweberest von im letzten Libanon - Krieg gefallenen israelischen Soldaten ausgetauscht. Der nach Israel eingewanderte Libanese saß mehrere Jahre im Knast, da er der Spionage für die Hizbollah bezichtigt worden war. Er kam aufgrund des Deals, ausgehandelt von einem Deutschen, frei und kehrte in sein libanesisches Dorf zurück. Dort wurde er übrigens mit großem Brimborium empfangen.

Auf der anderen Seite erhielten israel. Abgesandte die Leichenteile von gefallenen Soldaten, welche die Hizbollah im zweiten Libanon - Krieg (Juli - August 2006) aufgelesen hatte. Bei einigen der Soldaten handelt es sich um einen im August 2006 abgeschossenen israel. Hubschrauber. Die Angehörigen fielen teilweise aus allen Wolken als ihnen mitgeteilt wurde, dass weitere Leichenteile ihrer Kinder etc. aufgetaucht sind. Nicht immer hatte die israel. Armee die Angehörigen informiert, dass an der Leiche nicht alles vorhanden war.

Die Hizbollah, Hamas, sowie andere arab. Terrororganisationen kennen die jüdische Religion oftmals besser als viele Juden selbst. Nur zu gut wissen sie, dass Israel alles daran setzt, Leichen oder deren Teile zurückzubekommen und aufgrunddessen sammelte die Hizbollah fleissig Teile ein. Mit solchen Teilen läßt sich fast immer ein guter Deal machen und inhaftierte Terroristen können so freigepresst werden. Noch besser sind Entführungen von lebenden israel. Soldaten, denn da ist der Profit noch viel größer.

Mit welchem Feind haben wir es eigentlich zu tun, der so menschenunwürdig auf alles und jeden anderen herabschaut ? Hinzugefügt sei, dass sich im Fall Gilad Schalit auch nichts Neues tut, denn die Hamas ist nicht bereit, bei einem eventuellen Abkommen mit Israel, den gekidnappten Schalit mit einzubeziehen und freizulassen. Mit Gilad Schalit nämlich hat man mehr vor und kann ungehindert Bedingungen stellen, um die eigenen Terroristen freizubekommen.

Links:

http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3550387,00.html

http://www.jpost.com/servlet/Satellite?pagename=JPost/JPArticle/ShowFull&cid=1212041443367

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