Donnerstag, 19. Juni 2008

Trügerische Ruhe

B"H

Auch im Ausland redet man von dem Waffenstillstand zwischen der Hamas und Israel. Seit heute 6.00 Uhr früh ist er also in Kraft und es wurde seither noch nicht zurückgeschossen. Das heißt, gemäß palästinensischen Angaben soll die israel. Armee von der Küste aus geschossen haben.

Der Waffenstillstand ist nur sehr brüchig, was allen Beteiligten bewußt ist. Umstritten ist er dazu auch noch, selbst in Olmerts eigener Kadima - Partei. Minister wie Sha'ul Mofaz, Ze'ev Boim oder Chaim Ramon lehnen ihn völlig ab. Ganz zu schweigen von Noam Schalit, dem Vater von Gilad Schalit. Insgesamt sieht die Familie Schalit ihren Sohn von Olmert verraten und verkauft. Ursprünglich sollte es nur einen Waffenstillstand geben, wenn der gekidnappte Schalit mit einbezogen wird. Waffenstillstand nur mit der Freilassung Gilads. Olmert, der Opportunist, fuhr wieder einmal Zickzack - Kurs und stimmte den Pali - Forderungen zu. Nun hat Noam Schalit seinen Anwalt eingeschaltet, der einen bitterbösen Brief an das Office des Premiers sandte. Auszüge davon sind in der heutigen Ausgabe der "Yediot Acharonot" zu lesen. Gleiche Zeitung veröffentlicht in ihrer morgigen Schabbatausgabe ein Exclusiv - Interview mit Noam Schalit.

Geheimdienste, Militärs, die Opposition und Angehörige der Kadima sehen den Waffenstillstand als eine einzige Farce, die es sicher wieder sein wird. Anstatt nach Gaza einzumarschieren und die Hamas dingfest zu machen, macht Olmert auf trügerischen Frieden. Jetzt sei die Zeit zum Einmarsch und nicht vielleicht erst in einer Woche oder einem Monat. Dann nämlich habe die Hamas aufgerüstet und alles sei viel komplizierter und zerfahrener. Selbst für Verteidigungsminister Ehud Barak ist alles ein Zugeständnis zum Terrorismus. Wobei Barak jedoch den gleichen Zickzack - Kurs fährt wie Olmert.

Und was ist überhaupt mit Abu Mazen von der Fatah ? Wollte er nicht zusammen mit Israel die Hamas bekämpfen, aus Gaza schmeissen und selbst wieder die alleinige Führung übernehmen ? Ist der Waffenstillstand kein Schlag in sein Gesicht ?

Sicher ist er das, doch auch von Abu Mazen hört man, dass er plant, Gaza zu besuchen, um mit der Hamas zu verhandeln. Soweit zu den arabischen Brüdern.

Jetzt ist Waffenstille und es fragt sich nur, wie lange sie anhält.

Die Bewohner Sderots, der umliegenden Kibbutzim und die der Stadt Aschkelon betrachten alles vorerst positiv. Fielen doch gestern noch 31 Kassam - Raketen auf die Negev.

Ein Eingeständnis an den Terrorismus ?

Ja, sicher. Und eine Katastrophe, wenn die Armee doch noch einmarschieren muß, worum wir garantiert nicht herumkommen werden.

4 Kommentare:

  1. Wie kann man sich da nur so sicher sein, dass ein Einmarsch garantiert noch kommen wird? Kommt darin etwa die Hoffnung nach einem Einmarsch zum Ausdruck?

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  2. B"H

    Es ist keine Rede von Hoffnung, sondern von Realitaet.

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  3. Nur jemand, der die Situation in Israel überhaupt nicht kennt, kann so etwas sagen."kommt darin etwa die Hoffnung nach einem Einmarsch zum Ausdruck?"
    Israel sehnt sich nach Ruhe, Frieden und möchte keineswegs etwas vom Zaune brechen müssen. Leider ist die Realität anders.

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  4. B"H

    "......Wie kann man sich da nur so sicher sein, dass ein Einmarsch garantiert noch kommen wird? Kommt darin etwa die Hoffnung nach einem Einmarsch zum Ausdruck? ........"

    Ich sehe in der Aussage eher absolute Unwissenheit oder Ignoranz.

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