Dienstag, 24. Juni 2008

Regierungscrash ?

B"H

Stehen wir ab morgen ohne Regierung da ?

Das ist die große Frage, die derzeit alle beschäftigt, doch bekümmert erscheint niemand. Falls morgen die Regierung Olmert fallen sollte und die Knesset aufgelöst wird, dann ist dies bestenfalls eine Erleichterung.
Neuwahlen ? JA.
Die Frage ist nur, wen man überhaupt noch wählen soll.

Morgen entscheidet die Knesset über ihre Auflösung. Olmerts Koalitionspartner, die Arbeiterpartei unter Verteidigungsminister Ehud Barak, wird für eine Auflösung stimmen, und somit Koalitionspartner Kadima zu Fall bringen. Dass Olmert und Barak (Ehud & Ehud) keine Freunde sind, ist eh allen bekannt, aber kann dich die Arbeiterpartei Neuwahlen überhaupt leisten ?
Klar, das Ehud Barak von einer Rückkehr auf den Stuhl des Ministerpräsidenten träumt, aber ziehen die Wähler mit ?
Ehud Barak, das hatten wir doch schon einmal. Und besser als Olmert ist er nicht, sondern das Gleiche in grün. Oder besser gesagt, in ROT.

Ehud Olmert tut derzeit alles, um seinen freien Fall abzuhalten. Seinen zweiten Koalitionspartner, die sephardisch - haredische SHASS - Partei, soll es richten und für ihn stimmen. Die korrupten SHASSNIKS unter ihrem geistigen Oberhaupt, dem ehemaligen sephardischen Oberrabbiner Ovadiah Yosef sowie dem Parteivorsitzenden und Mariotte Ovadiahs, Eli Yishai, wollen Geld sehen. Das Kindergeld soll erhöht werden, und zwar sofort. Dann täte SHASS auch für Olmert stimmen.

SHASS samt Parteiführung ist so mit das Korrupteste und Überflüssigste, was Israel zu bieten hat. Ohne Rückgrad, Parteiprogamm und ohne jegliche relig. Moral. Hauptsache Rabbi Ovadiah hat Macht und Einfluß. Augen zu und durch.

Seit Monaten wird SHASS in aschkenazischen haredischen Zeitungen a la Rabbi Eliyashiv angegriffen. Mea Shearim hängt voll anti - SHASS Poster. Zu recht. Wären wir im SHASS - Staat, dann würden alle nur noch Sozialhilfe bzw. Kindergeld beziehen und in die Hunderte von staatlichen finanzierten Mikwaot (Ritualbäder) hopsen.

Es wird höchste Zeit, dass man bei SHASS einmal sein Hirn benutzt. Wenn auch wenig vorhanden ist ….

8 Kommentare:

  1. B"H
    hallo miriam ich stimme dir in deinem bericht ueber alls zu ausser das mit maran raw ovadija
    du bist auf glatt eis mit "ozi diba al gdol ha dor"
    shass ist so ueberfluessig wie eine faust aufs auge aber so ist es in der politik alle sind korrupt und verlogen
    kesef meanwe eine zadikkim......

    gruss
    Yitchak

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  2. B"H

    Es tut mir leid, aber ich kann Rabbi Ovadiah Yosef nun einmal nichts abgewinnen.

    Es mag sein, dass er ein grosser Posek ist, doch wer so tief im Politiksumpf involviert ist, der kommt meiner Meinung nach der Religion ganz schoen ins Gehege.

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  3. Und wie sähe es im Jahadut HaTora-Staat aus? Wahrscheinlich würden alle Männer in Jeschiwot gehen und keiner mehr in die Armee. Frauen sässen nicht mehr in der Knesset, von einem Ministeramt ganz zu Schweigen.

    Nein, im Ernst, es wäre schön, wenn beide Parteien nicht mehr in der Knesset vertreten wären.
    Besser noch, sie sollten zu den Wahlen erst gar nicht zugelassen werden. Mögliche Begründung: Parteien, die in sich nicht demokratisch strukturiert sind, sollten auch nicht für demokratische Organe des Staates kandidieren können.

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  4. B"H

    @Micha

    Darf ich einmal fragen, was Du von Haredim weisst und welche persoenlichen Erfahrungen Du mit ihnen hattest ?

    Die haredische Welt ist nicht schwarz oder weiss, sondern sehr komplex. Und man sollte sich davor hueten, sie aus der Knesset oder dem System entfernen zu wollen.

    Auch wenn SHASS nicht unbedingt das ist, was man vorzeigbar nennt, so ist es dennoch eine demokratische Partei. Genauso wie Yahadut HaTorah.

    Beide Parteien repraesentieren unzaehlige Menschen in Israel und man sollte diesbezueglich nichts unterschaetzen. Uebrigens gehoere ich zu den kommenden Waehlern der Yahadut HaTorah.

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  5. Du hast sicher Recht, dass die charedische Welt nicht nur schwarz-weiß gesehen werden kann, obwohl: alle laufen in schwarz-weiß herum :-) aber lassen wir das. Dein Blick auf die Shass-Partei ist leider auch nicht sehr tiefgründig.

    Ich will nicht die charedische Welt aus der Knesset entfernen. Ich möchte nur, dass die charedischen Parteien nicht nur Parteien in einer Demokratie sind, sondern auch demokratische Parteien. Und solange sie das nicht sind, sollten sie meiner Meinung nach auch nicht wählbar sein.

    Im übrigen bin ich immer für eine Erhöhung des Kindergeldes!

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  6. B"H

    Wieso sollten die haredischen Parteien nicht demokratisch sein ?

    Sie sind nicht weniger oder mehr demokratisch als andere Parteien auch.

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  7. Wegen Daat Torah - einem Konzept, das mit demokratischen Prinzipen unvereinbar ist. Deshalb ähneln die charedischen Parteien eher theokratischen Systemen. Das gab (gibt?) es bei der Mafdal nicht.

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  8. B"H

    Ich betrachte das Konzept nicht als undemokratisch, aber vielmehr sollte jemand, der so in die Religion involviert ist, ueberhaupt erst gar keine Position in einer Regierung einnehmen. Und dies gilt nicht nur fuer die Haredim, sondern auch fuer die Mavdal.

    Sobald ich mich regierungsmaessig beschaeftige, muss ich damit rechnen, in ein nichtrelig. Gebiet gezogen zu werden und mich damit einzulassen.

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