Freitag, 13. Juni 2008

Homeless

B"H

Aus Jerusalem bin ich es nicht unbedingt gewohnt, in jeder Hausecke einen Obdachlosen auf einer Matratze oder einem Stück Pappe zu finden. Die Stadtverwaltung Jerusalem versucht ihr Bestes, den Obdachlosen irgendwo eine Unterkunft zu besorgen. Wenn auch oftmals nur zeitweilig; aber immerhin. Ausnahmen sidn natürlich jene, die nur noch volltrunken dahintorkeln und gar nichts mehr mitbekommen. Einige Russen in der Ben Yehudah sowie im Stadtteil Nachlaot sind die besten Beispiele dafür. Entweder total besoffen oder zugekifft.

Nicht wenige Israelis, die ihr Zuhause verloren, campieren aus Protest in einem Zelt. Wenn es geht, auf öffentlichen Plätzen. Vor einigen Monaten tat dies ein Mann vor dem Kaufhaus "HaMaschbir" in der King George in Jerusalem. Normalerweise wird den Demonstraten schnell geholfen und ich nehme einmal an, dass der Mann vor dem HaMaschbir eine Lösung fand, denn er gab an, in seiner Jugend in einer Eliteeinheit der Armee gedient zu haben. Das macht sich besser als die Argumente der Neueinwanderer aus Rußland, die da lauten: Mir steht das zu !!!!

Tel Aviv ist überaus teuer und wer keinen gutbezahlten Job findet, der landet schnell auf der Straße. Und eben die Straßen scheinen auch schon munter bevölkert zu sein. Insbesondere die Innenstadt. Was mich wundert ist, dass sich für den Obdachlosen, der seit Monaten an der Kreuzung Allenby / Sheinkin auf einer Matratze liegt, noch keine Lösung gefunden hat. Tagsüber und nachts sitzt oder liegt er auf an einer der vielbefahrensten Kreuzungen auf seiner Matratze und um sich herum hat er seine Habe gestellt. Nebendran errichten täglich die Breslover Chassidim ihren Stand und kümmern sich um den Mann.

Der Mann ist kein Einzelfall und wer gerade keine Bleibe hat oder eine neue sucht, der kann froh sein, bei Freunden unterzukommen anstatt wie der Mann in der Allenby zu liegen.

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