Montag, 5. Januar 2009

War Update


Der Kampf in Gaza geht weiter.
Photo: Rotter.net


B"H

Ich beginne mit einem vielleicht banal klingenden Thema:
Das Wetter ist nach der kühlen Phase wieder sonnig und warm. Das ist doch schon einmal etwas, obwohl Israel dringend den Regen benötigt und der See Genezareth (Kinneret) immer mehr am Austrocknen ist.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich die letzte Nacht, im Gegensatz zur Nacht zuvor, durchschlief und nicht ewig nach den letzten News im Internet surfte. Nicht, dass wir uns an den Krieg gewöhnen; vielmehr sind wir an derlei Ereignisse längst gewöhnt und in Gebieten, die noch nicht von Hamas - Raketen beschossen werden, geht das Leben seinen alltäglichen geregelten Gang. Nichts deutet auf einen Krieg hin, nur die Radionachrichten plärren laut aus den offenen Fenstern hinaus auf die Straße. So jedenfalls in Tel Aviv und Jerusalem.

Gestern gab es den ersten, dennoch zu erwartenden Schock. Der 22 - jährige Golani - Infantrist Dvir Emmanueloff kam in Gaza ums Leben. Der erste Tote und noch gestern wurde er auf dem Herzl Berg in Jerusalem beigesetzt. Ein weiterer Soldat wurde von einem Granatsplitter am Kopf verletzt und die Eltern hoffen im Krankenhaus auf Genesung. Falls soetwas überhaupt erfolgen kann, nach einem Splitter im Kopf.
Jung geht man zur Armee und die ständigen brutalen Auseinandersetzungen mit den Palis können einem das Leben leicht ruinieren und man liegt auf der REHA - Couch.

Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomfield besuchte Sderot und musste auch gleich mit in den Luftschutzkeller eilen. Einige Kassam - Raketen mit besten Wünschen von der Hamas aus Gaza und so erhielt Bloomfield einen realistischen Eindruck vom Alltag der Sderoter Bürger.

Heute früh gab es Raketenalarm in den Städten Yavneh und Gedera, nicht weit von Ashkelon an der Küste. Vor knapp einer halben Stunde gingen zwei Raketen in Ashkelon nieder.
Währenddessen setzt die israelische Armee ihren Kampf in Gaza fort und die Palis sind wieder einmal mehr auf PR - Feldzug. Eine palästinensische Familie, incl. drei Kinder, kam bei den israel. Angriffen ums Leben und soetwas lässt sich immer gut ausschlachten und die Welt zum Mitweinen veranlassen. Wie das palästinensische Volk doch leiden muss. Kein Wort von Kassam - Raketen und einem Oscher Twito, kein Wort von den Leiden der raketengeplagten Israelis im Süden unseres Landes.
Womit ich jetzt ganz gewiß nicht das Leiden unschuldiger Palästinenser herunterspielen will. Leider lässt sich in einem Krieg nicht gerade leicht auseinanderhalten, wer da Hamas und wer Zivilist ist. Welcher Zivilist dennoch mit der Hamas sympathisiert und wer nicht.

Heute abend wird der franz. Staatspräsident Nicola Sarkozy mit Olmert in Jerusalem zu Abend essen, um Letzteren zu einer Feuerpause zu bewegen. Hoffentlich lässt Olmert sich nicht, wie schon im zweiten Libanonkrieg, bequatschen und zum aufgeben bewegen. Dann nämlich steht Israel wieder dumm da und die Palis feiern einen Sieg, wie vor mehr als zwei Jahren schon die Hizbollah.
Wir sollten die Hamas unbedingt unschädlich machen, denn hier geht es um unser tägliches Leben und kein Land der Welt hat uns in diesem Fall hereinzureden. Eine Feuerpause und tägliche 2 - 3 Kassam - Raketen auf Sderot, wie in all den Jahren zuvor, sind keine Lösung. Für das Ausland vielleicht, doch nicht für Israel.


Link:

36 Stunden unterwegs mit der Feuerwehr
Aktuelles Video mit Raketeneinschlaegen in Sderot, Ashkelon, Ashdod, Netivot.

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