Mittwoch, 28. Januar 2009

Düsteres Gedenken

B"H

Die UNO lud am gestrigen Internationalen Holocaust – Gedenktag zu einer eisigen Zeremonie, welche von einem antisemitischen Sprecher eröffnet werden sollte. Der ehemalige israelisch – aschkenazische sowie Überlebender des KZ Buchenwald, Rabbi Israel Lau, war ebenso zu einer Rede eingeladen. Die genauen News sind mir nach wie vor unklar, doch hieß es noch gestern abend, Rabbi Lau habe seine Rede in einer anderen Räumlichkeit gehalten. Insgesamt pochte die UNO mehr auf die aktuelle Lage der Palästinenser und die Welt labt sich derweil an deren Schicksal, das da schandhafterweise mit dem jüdischen Holocaust verglichen wird.

Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum die Welt den Tatsachen, sprich dem Terrorismus, nicht ins Auge schauen will. Man meint gerade, jeder wolle sich nur davonstehlen und einfach seine Ruhe haben. Zu leicht wird sich etwas vorgemacht, dass der radikale Islam ja nun auch wieder nicht so schlimm sei und man lebe ja in Sicherheit. Anstatt auf den Iran, die Saudis, den Libanon, Syrien, Afghanistan, Gadaffi – Land oder anderweitige arab. Länder loszugehen, sollen lieber die nervigen Juden endlich einmal die Klappe halten. Das kleine, sich ewig beschwerende Volk, welches auch noch andere des Antisemitismus anklagt. Sollen die mal endlich Ruhe geben und dann halten auch die Araber die Schnauze.

Ganz so einfach ist es selbstverständlich nicht und da kann Barak Hussein Obama noch soviele Vermittler a la Hillary Clinton oder George Mitchell losschicken, die nervigen Juden werden auch weiterhin nerven. Oppositionsführer Benjamin Netanyahu warnte die Clinton schon im Vorfeld hier in Jerusalem bloß nichts zu beginnen aufzustückeln. Israel behalte auch weiterhin die Hohheit über den Tempelberg (Har HaBait) und die islamische Tempelwache Wakf kann ihre Propaganda woanders ablassen. Propaganda, die da lautet, dass es niemals zwei jüdische Tempel gegeben habe und alles nur eine gemeine zionistische Lüge sei.

Fakt ist, dass der Tempelberg kein einziges Mal im Koran erwähnt ist und der Prophet Mohammed niemals in Jerusalem war. Trotz islamischer Behauptungen und Sagen. Ergo, die Moslems haben mit dem Tempelberg absolut nichts zu tun. Hierbei handelt es sich um eine historische Tatsache und wer sie nicht begreift, der ignoriert die Realität.

Aber vielleicht bekommen wir ja ausgerechnet Hilfe vom iranischen Präsidenten Achmadinejad, denn dessen Sohn verkündete doch tatsächlich munter drauf los, dass sein Vater eigentlich jüdischer Abstammung sei und sich seinen jetzigen Nachnamen erst viel später zugelegt habe. Und zwar, um so alles Jüdische loszuwerden.
Achmadinejad ein geheimer Jude ?

Der jetzige Ratzinger - Papst wird kaum jüdischer Abstammung sein, doch meint auch er, sich in alle Belange einmischen zu müssen. Es regt mich stets so wunderbar auf, wenn da Leute kommen und ihre Meinungen kundtun, ohne in Israel zu leben. Ab und zu Tourismus und deswegen darf ich auch mitmischen. Dabei hat gerade der Papst eigene Probleme, die er erst einmal bewältigen sollte, wie wir hier sehen:


Der umstrittene rehabilitierte Holocaust - verleugnende Bischoff Williamson

Vor Jahren regte man sich gerade in Deutschland ständig auf, sobald da Holocaust – Berichte im TV liefen. "Brauchen wir nicht, denn wir sind die neue Generation und wir sind anders !"
Was aber hat sich genau verändert, wenn in Duisburg Flaggen vom Fenster gerissen werden, die Linken munter im Pali – Gleichschritt mitmarschieren und die ungehinderten Rechten wieder den Aufwind verspüren ? Es scheint als sei man noch lange nicht genug über den Holocaust aufgeklärt worden.

14 Kommentare:

  1. B"H

    Im israelischen Oberrabbinat zeigt man sich wenig beeindruckt vom paepstlichen Entschuldigungsgefasel.

    http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3663261,00.html

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  2. Nicht nur bei der UNO dürfen Antisemiten ihre Mäuler aufreißen. In der Bekanntesten OnlineZeitung Deutschlands gibt sich dieses Pack regelrecht die Klinke in die Hand.
    http://www.faktuell.de/
    Zuerst schlug der Betreiber des Online Portals " MuslimMarkt " Dr. Yaruz Özoguz mit seinen Hasstriaden auf und in dieser Woche bekam der israelische Autor Uri Avnery die Gelegenheit, über sein eigenes Land herzuziehen.

    Das Israelische Oberrabbinat kann man nur beglückwünschen, zu iher eindeutigen Meinungsäußerung. Es geht nicht mehr an, dass die katholische Kirche und der Vatikan, als Vertreter derselben, in Israel so tun, als wären sie zu Hause. Die verschiedenen Religionen stehen in Israel zwar unter dem Schutz des Staates, aber Israel bleibt der JÜDISCHE STAAT. Bevor der Vatikan sich zu sehr aus dem Fenster lehnt, sollte er sich endlich mal dazu durchringen , in Israel Steuern zu zahlen.

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  3. B"H

    Leider ist es aber so, dass sich die Kirche in Israel ganz wie zuhause fuehlt. Dauernd wird ignoriert, dass es sich um einen Juedischen Staat handelt und Tempelberg sowie andere heilige Sites werden (sogar wider der Moslems) fuer das Christentum beansprucht.

    Bezueglich der UNO:
    Antisemitismus ist dort seit Jahren weit verbreitet. Egal, was geschieht, Israel ist immer und an allem schuld.

    Was mich in Bezug auf Deutschland nur etwas verwundert:
    Wurden die Tuerken nicht immer als "Verbuendete" mit den Juden betrachtet ? Nicht aufgrund der vielleicht gemeinsamen Ausgrenzung, aber eher im Hinblick auf die bisher guten Beziehungen zwischen Israel und der Tuerkei.

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  4. Die Formulierung "beansprucht" halte ich für das Verhältnis Christentum/Tempelberg nun doch etwas übertrieben. Ich war zwar erst einmal dort, aber für mich (und das sieht auch mein Bekanntenkreis so) ist der Tempelberg in erster Linie ein jüdisches Heiligtum. Mit dem Islam hat er im Grunde nichts zu tun und daraus dass sich dort nach unserem Glauben neutestamentliche Geschichten abgespielt haben, erheben wir doch keinen Anspruch auf den Tempenlberg.

    Gruß
    Dieter

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  5. Priesterbruderschaft St. Pius X kommuniziert: Die Juden sind mitschuldig am Tod Jesu

    Die vier Bischöfe gehören der „Priesterbruderschaft St. Pius X“ an, die schon häufig Hassparolen gegen Juden veröffentlicht haben, unter anderem „Die Juden sind schuld am Tod des Gründers des Christentums“ oder „Man kann dem jüdischen Volk nicht verzeihen, da es den Katholizismus hasst, und deshalb darf es keine gleichen Rechte erhalten“. In einem Interview in Schweden sagte Williamson unter anderem, er glaube nicht, dass es in den Konzentrationslagern Gaskammern gegeben habe. „Kein Jude wurde in Gaskammern getötet“. Weiter sagte er: „Während des Holocaust starben allerhöchstens 300.000 Juden.“

    http://www.hagalil.com/archiv/2009/01/29/pius-2/

    Yael

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  6. Es geht übrigens noch weiter:

    Zweiter Piusbruder zweifelt öffentlich am Holocaust

    Während der Vatikan bemüht ist, den Ärger um Bischof Williamson zu mindern, zieht ein zweiter Priester der Piusbruderschaft öffentlich den Holocaust in Zweifel. Der Italiener Don Floriano Abrahamowicz sagte, er wisse nur von Desinfektion in Gaskammern. Überhaupt habe das Thema Holocaust eine nicht angemessene "Übermacht" bekommen.

    Nach der weltweiten Empörung über die Leugnung des Holocausts durch Bischof Richard Williamson hat nun ein weiterer Priester der erzkonservativen Piusbruderschaft, Don Floriano Abrahamowicz aus dem norditalienischen Treviso, den Holocaust in Zweifel gezogen.

    „Ich weiß, dass es Gaskammern zumindest für die Desinfektion gegeben hat, aber ich kann nicht sagen, ob dort Menschen gestorben sind, ich habe mich mit diesem Thema noch nicht eingehend beschäftigt“, sagt der Priester gegenüber der Zeitung „La Tribuna di Treviso“.

    Seiner Meinung nach habe die Berichterstattung über den Holocaust eine nicht angemessene „Übermacht“ bekommen: „Wer hat jemals über den englisch-amerikanischen Genozid bei der Bombardierung Deutschlands gesprochen?“ Auf die Frage, ob er eine Botschaft an die jüdische Gemeinschaft senden wolle, antwortete er: „Als katholischer Christ wünsche ich den Juden, dass sie unseren Herrn Jesus Christus empfangen mögen. Amen.“

    http://www.welt.de/politik/article3114539/Zweiter-Piusbruder-zweifelt-oeffentlich-am-Holocaust.html

    Yael

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  7. B"H

    @Dieter

    Mit dem Christentum hat der Tempelberg eigentlich auch nichts zu tun, denn J. war Jude und kein Christ !

    In Jerusalem werden wir nur immer wieder gewahr, wie tatsaechlich die unterschiedlichen Kirchen vielerlei Rechte fuer sich beanspruchenwollen. Bestes, wenn auch vielleicht unangebrachtes, da falsches Beispiel ist das Grab des Koenig David auf dem Zionsberg.

    Falsch sowie unangebracht aber deswegen, weil es die kath. Kirche war, die angab / festlegte / bestimmte, dass das Grab Davids gerade an diesem einen Ort ist.

    Die Frage stellt sich, ob wir das tatsaechlich glauben sollen oder einfach, mehr oder weniger, symbolisch darauf eingehen, weil wird ansonsten die wahre Lokalitaet des Grabes nicht kennen ?

    Und es sind Christen, die da ein und aus rennen und alles platttreten, weil sich darueber der Raum des letzten Abendmahles des J. befindet. Jedenfalls behauptet das die Kirche, Und sei Jahren versucht die kath. Kirche die Oberhohheit ueber das Davidgrab zu erstehen, denn grosse Teile des Zionsberges gehoeren ihr.

    Dies nur als kleines Beispiel.

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  8. B"H

    @Yael

    All diese Behauptungen existieren seit fast 2000 Jahren und wer sich naeher mit der gesamten Materie auseinandersetzt, der wird anderweitiges feststellen.

    Die antisemitischen Andeutungen sagen wir nur, wie dumm diese Bischoefe sind und was die Kirche sich da fuer Angestellte sucht. Entweder wird man sie los oder nicht. Aber erst weg mit ihnen und dann wieder einstellen ? Worauf will der Papst eigentlich damit hinaus ? Uebrigens will er im Mai Israel besuchen.

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  9. Nun, als "kühler" Norddeutsche habe ich ohnehin meine Probleme mit der Verunstaltung dieser Stätten im Heiligen Land. Ich bin der Ansicht, dass man Gedenkstätten nach Möglichkeit in ihren Urzustand belassen sollte. Wer architektonische Meisterleistungen vollbringen will, soll das woanders tun. Auch mit Prozessionen u.Ä. habe ich so meine Probleme. Ich denke mir dann immer: "Sie trugen seltame Gewänder und irrten planlos umher."

    Ich stehe der offiziellen katholischen Kirche sehr distanziert gegenüber, habe aber auch schon Katholiken persönlich kennengelernt, die manchen Firlefanz in ihrer Kirche ablehnen.
    Es gibt mir in dieser Kirche einfach zuviel Traditionen, die mit der Bibel nichts zu tun haben und in nachbiblischer Zeit entstanden sind. Seltsamerweise habe ich die jüdischen Traditionen, die ich aufgrund einer Stadtführung durch einen orthodoxen Juden in Jerusalem näher kennenlernen konnte, als nicht so befremdlich empfunden. Ich vermute, dass kommt daher, dass ich die Schilderung darüber aus dem AT kenne.

    Die neuerliche Entscheidung des Papstes ist mir Völlig unverständlich.

    Schabatt Shalom
    Dieter

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  10. B"H

    Um die norddeutsche Kuehle beneide ich niemanden. Ich stamme eigentlich aus Bayern und da gehen die Menschen wesentlich offener miteinander um. Nicht all, aber viele.:-)

    Tatsaechlich wurde im Christentum vieles so nach und nach eingefuegt und hat mit dem urspruenglichen "Christentum" der ersten Christen nichts mehr zu tun. Man sollte sich immer vor Augen halten, dass J, selber eigentlich Jude und kein Christ war. Er selber hielt sich an die juedischen Gesetze und sagte sogar von sich, er sei fuer die Juden gekommen.

    Nach ihm aenderte Paulus die eigentlichen Inhalte. Hielten die allerersten Christen (sie waren Juden, nur mit dem Unterschied, dass sie J. fuer den Meschiach hielten) weiterhin die juedische Tradition ein, so kam Paulus daher und aenderte alles dementsprechend, weil er die neue Bewegung auch fuer Nichtjuden zugaenglich machen wollte. Und deswegen schaffte er die gesamten jued. Gesetze innerhalb des Christentumes ab, denn wer schliesst sich schon einer neuen Religion an, wenn diese dermassen kompliziert und vollgepackt ist mit irgendwelchen neuen Gesetzen ?

    Nur ein Beispiel: Weihnachten ist absolut heidnisch und hat nicht mit J. zu tun. Naja, heute ist es sowieso eher ein Konsumfest und gut fuer die Wirtschaft.:-)

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  11. Nun, das Wort "kühl" hatte ich schon absichtlich in Anführungszeichen geschrieben. Es ist nur so, dass ich ein Individualist bin und mir sämtliche Massenorganisationen, Uniformen oder sonstige gemeinschaftlich verordneten Bekleidungsformen suspekt sind.

    Ansonsten stimme ich dem Kommentar zu, soweit es J. betrifft. Was Paulus angeht, denke ich, dass er doch eigentlich nur Äußerlichkeiten und Traditionen als für Nichtjuden nicht verbindlich angesehen hat. Den Glauben an den einen G´tt Israels und die Auserwähltheit des jüdischen Volkes stellt er nicht infrage. Im Gegenteil es gibt im NT auch den Satz, dass wir Christen uns als "aufgepfropfte Zweige auf den Weinstock" nämlich Israel zu betrachten haben und es somit für uns keinen Anlaß gibt, uns über die Juden zu erheben.

    Auf diese Bibelstelle und auf die Führungen G´ttes mit Israel wurde ich vor über 30 Jahren von meinem Vater hingewiesen und seitdem habe ich mich mit dem Judentum beschäftigt. Die Frage, wie weit sich denn das Christentum von der Ur-Gemeinde entfernt hat, beschäfigt mich immer wieder.

    Aus dieser Situation heraus sind meine Frau und ich 1986 dann auch auf eigene Faust nach Israel gefahren. Wir wollten nämlich nicht mit einer Resegesellschaft von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit gefahren werden, sondern uns selber vor Ort ein Bild machen können. Natürlich reichen dafür keine 2 Wochen anläßlich einer Silberhochzeit, aber ich glaube doch, dass wir diese Zeit ganz gut genutzt haben.
    Wenn ich nicht einen größeren Verkehrsunfall gehabt hätte, wären wir in diesem Jahr sicher wieder nach Israel gekommen, denn seit wir dort waren haben wir beide einen "Israel-Virus".

    Viele Grüße
    Dieter

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  12. B"H

    Hallo Dieter,

    Paulus Herkunft ist definitiv der aus einer hellenistischen juedischen Diaspora. Und aus dem Hintergrund heraus formte er aus dem Judentum eine voellig andere Religion, naemlich das Christentum.

    Zwar stammt das urspruengliche Christentum vom Judentum, doch spaetestens nach Paulus wurden beide zu getrennt voneinander existierenden Religionen.

    Die allerersten Christen waren Juden und hielten sich an juedische Gesetze, ausser, dass die J. als Meschiach anerkannten.
    Und nicht unerwaehnt soll bleiben, dass viele Anhaenger sich nach J.'s Tod abwandten, da im Judentum nur ein lebender Mensch der Meschiach sein wird. Heisst, sobald er tot ist, ist die Sache gelaufen und somit handelte es sich auch nicht um den Meschiach !

    Ich picke nur einmal einen bekannten Historiker heraus, naemlich Benzion Netanyahu, den Vater von Benjamin Netanyahu.

    Benzion Netanyahu erforschte fast sein gesamtes Leben ueber nach den Juden in Spanien und verfasste das Buch "The Origins of the Inquisition in 15th Century Spain".
    In dem Buch lautet es, unter anderem, dass im Jahre 325 das Christentum zur Religion des Roemischen Reiches erhoben wurde. Paulus hatte zuvor all die Thoragesetze abgeschafft und erklaert, diese Gesetze seien fuer die Menschen einfach zuviel. Paulus wahre Absicht jedoch war, den Nichtjuden die neue Religion irgendwie schmackhaft zu machen, denn diese wollten die 613 Thoragesetze nicht. Wie auch, wenn die Thora ausdruecklich sagt, dass die Thora fuer die Juden betsimmt ist. Was also haben andere Voelker mit ihr zu tun ?

    Im Judentum haben wir das Konzept der "Sieben Noachidischen Gesetze fuer Nichtjuden". Wenn sie nur diese sieben Gesetze einhalten, bekommen sie einen Platz in der "Kommenden Welt".

    Ausserdem behauptete Paulus, dass jeder, der GLAUBE, ein WAHRER SOHN AVRAHAMS sei. Glaube allein reiche aus und ersetzt gewissermassen die urspruenglichen Juden. Nach Paulus ist also jeder automatisch Jude, der glaubt.

    Das mag eine nette Illusion sein, mehr ist es dann aber auch nicht, denn im Judentum wird "JUDE SEIN" anders definiert und selbst J. haette dem zugestimmt.
    Weiterhin stellte Paulus die Bedeutung eines Tempels in Frage.

    Daher kommt es wahrscheinlich, dass Christen heutzutage von einem Tempelprinzip nichts halten. Wir Juden hingegen haben das Konzept, dass der Meschiach den Dritten Tempel bauen wird.

    Zusaetzlich bestand Paulus darauf, dass alles nur vom Heiligen Geist eines jeden Individuums abhaenge.

    Nun, dieses Konzept wird auch im Judentum wesentlich anders ausgelegt.

    Fazit:
    - Das Christentum hatte nach Paulus mit dem Judentum NICHTS mehr gemein und ist eine ganze andere Religion.

    - Wenn J. heute aufstehen wuerde, dann wuesste er gar nicht, was ein Papst oder andere christl. Geistliche ueberhaupt von ihm wollen.

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  13. Ich habe ja nun nicht vor aus Juden- und Christentum eine Religion zu machen. Wichtig ist mir schon, dass das Christentum aus dem Judentum entstanden ist. Verwundert bin ich (auch wenn ich das nicht zum ersten Mal höre) dass man Paulus es als Makel anrechnet, dass er wohl ein hellenistischer Jude aus der Diaspora war, wo doch die heutigen Juden fast alle der Diaspora entstammen. das Paulus den Christen (die ja damals noch nicht so benannt wurden) die Kaschruth-Gesetze erlassen hat, ist richtig. Was er für weitere Gesetze der Thora erlassen haben soll, ist mir unbekannt, ich würde es aber gerne wissen.

    Ein Jude ist doch derjenige, der von einer jüdischen Mutter geboren wurde. Das heißt andererseits aber auch, dass der Glaube demnach keine Rolle spielt. Wie sieht man dann im Judentum die atheistischen Juden und die messianischen Juden. Soweit ich informiert bin, gibt es im Judentum durchaus auch Personen die z.B. den Rabbi Schneerson als den Messchiach sehen. Während diese im Judentum akteptiert werden,werden die Anhänger J. nicht als Juden gesehen.

    Das waren jetzt sicher noch nicht alle meine Fragen, aber für heute soll es reichen.

    Einen schönen Abend wünscht
    Dieter

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  14. B"H

    Hallo Dieter,

    im allgemeinen wird Paulus der Makel des Hellenismus angerechne, aber dabei spielte es keine Rolle, dass er aus der Diaspora kam. Hellenistische Juden lehnten wesentliche Teile der Thora ab oder verdrehten relig. Inhalte, wie es ihnen gerade passte. Paulus wuchs mit solch einem Gedankengut auf.

    Paulus erliess den Nichtjuden nicht nur die Kaschrutgesetze, sondern verkuendete, dass G - tt sich "geirrt" habe und all die Thoragesetze fuer den Menschen zu kompliziert seien. Ebenso verkuendete Paulus, dass Avraham vor seiner Beschneidung (Brit Milah) der erste Christ war.

    Meine Quellen hierfuer:

    Under Crescent and Cross
    The Jews in the Middle Ages
    by Mark R. Cohen

    Studies in the Jewish Background on Christianity
    by Daniel R. Schwartz


    - Jude ist, wer eine juedische Mutter hat oder rechtmaessig orthodox zum Judentum konvertierte.

    - Atheistische Juden sind nach wie vor Juden, nur halt saekuler. Deswegen sind sie jedoch weiterhin JUden.

    - Messianische Juden sind der Graus des Judentums. Besonders dann, wenn sie auch noch missionarisch auftreten. Sie sind nach wie vor Juden, doch verstossen sie im strengsten Masse gegen die Thora, indem sie sich dem Goetzendienst verschreiben.
    Obwohl man aus dem Judentum nicht austreten kann, so sind die Messianics jedoch von der Thoralesung in den Synagogen verbannt. Heisst, die Maenner bekommen keine Aliyah zur Thora. Auch ist das was sie kochen, nicht mehr koscher und weitere halachische Restriktionen treten in Kraft.

    Im Judentum kann nur derjenige ein Meschiach sein, der am Leben ist. Verstorbene kommen nicht wieder und werden zum Meschiach.

    Der Lubawitscher Rebbe wurde und wird nicht als Meschiach anerkannt !
    In der Geschichte des Judentums gab es immer wieder messianische Stroemungen: J., Bar Kochba oder Shabtai Zvi.

    Bezueglich des Judentums und all der bedeutungen wuerde ich Dir raten, meinen relig. Blog "Hamantaschen" zu lesen.

    Gutes Naechtle !

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