Freitag, 23. Januar 2009

Einige Gedanken

B"H

In wenigen Stunden beginnt der Schabbat und der Freitag ist erfahrungsgemäß eh immer etwas stressig. Nach zwei Wochen fast nonstop Tel Aviv werde ich mich einmal wieder etwas um Jerusalem kümmern und auch den Schabbat dort verbringen. Nach Frühstück und einigem Bummeln durch Downtown Tel Aviv mache ich mich auf den Weg.

Manchen gelingt es, am Schabbat gänzlich alles Weltliche beiseite zu schieben und sich ausschließlich nur auf das Spirituelle zu konzentrieren. In der Kabbalah heißt es, dass wir am Schabbat in eine höhere spirituelle Welt eintreten und in dieser hat der weltliche Alltag keinen Platz. Ich jedenfalls bewundere die Leute, die diesen Gedanken tatsächlich in die Tat umsetzen, denn mir gelingt dies oft nicht. Immer läuft irgendwo jemand herum, der die neuesten Nachrichten im Radio hörte und verbreitet.

In der Jerusalemer Altstadt bin ich schon mindestens zwrei Monate nicht mehr gewesen. Noch nicht einmal im kleinsten der dortigen vier Viertel: dem Jüdischen Viertel samt seiner Klagemauer (Kotel). Es nervt mich einfach, durchs Jaffa Tor zu gehen, die Palis zu sehen oder von denen angestarrt zu werden. Obwohl ein Gang an die Klagemauer nie als unbequem betrachtet werden sollte, hege ich derzeit kein Verlangen, mich zufuss auf den Weg zu machen.

In Israel reissen die News niemals ab und ehrlich gesagt sind hier alles etwas erstaunt über die harrschen Reaktionen aus aller Welt. Da führen wir einen Exitenzkampf und sämtlich Aktionen gehen in einer Propagandaschlacht unter. Andererseits war auch nichts anderes zu erwarten gewesen. Bei Claudio gibt es einiges zu den aktuellen Geschehen zu lesen. Auch wieder einmal eine Fälschung in den News, denn die Palis haben die Opferangaben absichtlich als viel zu hoch angesetzt. Aber wen interessiert das nun noch, spuken die Zahlen doch schon durch alle Köpfe.

Trotz allem wünsche ich alle "Schabbat Schalom" und vielleicht sollte lieber jeder einmal das Internet abschalten und sich auf Lebenswerteres besinnen. Nicht nur Juden, sondern einfach alle Leutchen.

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