Copyright: SHODEDE'I YERUSHALAYIM GALLERY
Jerusalem, Jaffa Road 93
B"H
Vor nicht allzu langer Zeit sah ich das obige Poster in einer Ausstellung hängen und kaufte es vom Fleck weg. Zu sehen ist das Jerusalem aus den Jahren 1950, 2000 und 2012. Nicht die ganze Stadt, sondern die Jaffa Road vor einem der Eingänge zum Machane Yehuda Markt und wie sich die Örtlichkeit im laufe der Jahre verändert hat.
Ich war von dem Poster fasziniert, denn die Bilder aus den Jahren 2000 und 2012 hatten es mir besonders angetan. Ein Nostalgiegefühl kam auf und wo sonst finden wir derlei Photovergleiche ? Wer erinnert sich noch an die alten Zeiten der roten Egged Busse, welche in der Zwischenzeit von modernen grünfarbigen Bussen ersetzt worden sind ? Und im August 2011 nahm schliesslich die Straßenbahn erstmalig ihren Dienst auf. Nicht zum allerersten Mal in der Stadtgeschichte, doch nach Jahrzehnten der Abstinenz, war es wieder soweit.
In Momenten der Nostalgie kann ich sagen, dass das alte Jerusalem dahinschwindet. Ja, manchmal vermisse ich das Jerusalem der späten 90iger sowie jenes von aus dem Jahre 2000. Die engen Fußgängerwege am Machane Yehudah / Jaffa Road, die Frau an einer längst nicht mehr existierenden Bushaltestelle sitzende alte Frau, die kleine Psalmenbücher verkaufte oder die alte Bettelerin mit ihrem "Sei gesund !" – Segen.
Allzu oft meinen wir, die Vergangenheit sei doch wesentlich besser gewesen. Und dann änderte die Stadt einfach so ihr Gesicht. Doch nicht alles Neue ist schlecht. Neue Herausforderungen warten und wir müssen uns auf die Zukunft konzentrieren. In seiner 3000 – jährigen Geschichte unterlag Jerusalem unendlich vielen Zerstörungen und Veränderungen, aber irgendwie ist es den Bewohnern immer wieder gelungen, all den Veränderungen hinterherzulaufen oder gar anzupassen. Der "alte" Charakter ist immer noch mit von der Partie und das eben ist das Besondere an unserer Stadt.
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