Mittwoch, 21. Oktober 2009

TV und Marktkram

B"H


In Deutschland schaute ich noch einiges an Sendungen im TV, in Israel hat sich mein Fernsehinteresse gründlich gelegt. Seit Jahren sind hierzulande nur noch dämliche Shows (Wer wird Millionär ?, Superstar, etc.) zu Gange und das Proletariat freut sich und bringt Quote. "Rating" lautet das Zauberwort, was bei israel. TV - Sender zählt. Hinzu kommt das ewige linke Geschwätz in den Nachrichten. Links, links, links. Man möge meinen, die Welt bestehe nur noch aus dem besser nach Gaza ziehenden Uri Avinery, dem mittlerweile senilen Schimon Peres oder der nach dem Premieramt zickenden Zipi Livni.
Wen zieht es da noch zum TV ?


Gestern abend jedenfalls bereute ich dann doch noch, keine Glotze in Reichweite zu haben, denn ein Filmbericht über die chassidische Gruppe Toldot Aharon war angesagt. Heute fand ich dann doch alles auf Video in haredischen Foren bzw. hatte mir jemand eine DVD von der Sendung aufgenommen.


Wie viele andere im Lande auch, man möge es glauben oder nicht, besitze ich kein TV. Die News schaue ich ab und zu im Internet und den Rest des Gewäsch brauche ich nicht. Immerhin sah ich den Wetterbericht mit den heutigen 27 Grad C in Jerusalem. Bis zum Schabbat sinken die Temperaturen aus 23 Grad ab und ab Sonntag wird es wieder warm mit 29 Grad C - falls dies jemanden ohne TV interessiert.


Ich befinde mich oft in unserer Hauptstadt und besitze als Ex - oder sogar irgendwie Noch - Einwohner (trotz Übersiedlung nach Tel Aviv) ein gewisses Faible für die Heilige Stadt. Hier lebt ein Großteil meiner Freunde, hier kenne ich nicht jeden, aber viele Steine und Gassen.


Wenn ich hier bin, wie einige Male pro Woche, dann bis ich als City - Mensch unterwegs. Im Zentrum sowie in Nachlaot bei meiner provisorischen Bleibe und der Bäckerei. Den gegenüberliegenden Machane Yehudah Markt kenne ich in - und auswendig, obwohl mich heute früh eine Überraschung erwartete. Mandarinen gab es für drei Schekel (ca. 60 Cent) das Kilo. Ein Wunder, denn schon lange gab es diesen Niedrigpreis nicht mehr.


Gestern abend ging ich kurz hinüber auf den Markt, um am naturellen Früchtestand "Gat" zu trinken. Nichts Drogen, sondern Gesundheit.


Auf dem Markt verändert sich immer mehr und zahlreiche Stände sind nun geradezu Schickimicki mit Mode, tollem Eis oder Krimskrams. Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse gibt es zwar nach wie vor, doch eröffneten die Äthiopier ihren eigenen Laden und neben dem erten Cafe der Gegend, dem "Mizrachi" befinden sich nun so einige Cafes in den Gängen.


Eine intensivere Suche nach kostengünstige Delikatessen lohnt sich allemal. Vorsicht aber bei der Kaschrut ! Viele Stände haben da falsche Koscherzertifikate aushängen !


Hier ein wenig Marktatmosphäre und wer will, der kann in unserer Bäckerei Naturelles einkaufen und sich draußen hinsetzen. Das emsige Markttreiben beobachten und sich die Nase zuhalten, denn manchmal steigt der Müllgeruch von all den stinkenden Abfällen auf.

Links:

Bilder aus Nachlaot

Agrippas Street Jerusalem















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