Donnerstag, 8. Oktober 2009

Apartmentsuche in Tel Aviv

B"H

Wer einen kleinen Vorgeschmack auf die Hölle (auch wenn das relig. Konzept der Hölle im Judentum anders ausschaut als im Christentum) bekommen will, der beginne mit der Suche nach einem Apartment oder WG - Zimmer in Tel Aviv. Nicht, dass es in Jerusalem humaner geschweige denn billiger auf dem Wohnungsmarkt zugeht.


Etwas Erschwingliches in Tel Aviv zu finden, gleicht fast einem Wunder. Vermieter scheuen schon lange nicht mehr davor zurück, intime Fragen zu stellen:
Ob denn der Job in Gefahr sei ? Ist der Arbeitgeber mit mir zufrieden oder stehe ich auf der Abschussliste des Betriebes ? Warum die Ehefrau zuhause ist und nicht arbeiten geht ? Ob man sich denn das leisten kann ?
Wie es mit dem lieben Bankkonto ausschaut ? Man solle doch einmal ein paar Kontoauszüge vorzeigen und die letzten drei Gehaltsabrechnungen gleich dazu. Und, ja, wenn es geht, dann auch noch mindestens 1, 2 oder drei Mieten im voraus anzahlen.


Hier ein Erfahrungsbericht:


Als ich vor Jahren einmal eine Bleibe in Petach Tikwah (bei Tel Aviv) suchte, war ich der potentiellen Mitbewohnerin zu dünn, denn sie war ausgesprochen breit. Vielleicht hätte ich heute bessere Chancen, denn ich habe ein paar Kilos (leider) zugelegt, doch, G - tt sei Dank, nicht soviele wie diejenige aus Petach Tikwah.

In Jerusalem wollte ich in einem, mehr oder weniger, relig. Viertel leben, doch an "normalen aufgeschlossenen" Leuten mangelt es. Vielerseits bekam ich zu hören, dass jeglicher Männerbesuch verboten ist und sekuläre Buchliteratur sei ebenso unerwünscht.

Wer sich gerade auf Wohnungssuche befinden sollte, dem wünsche ich viel Glück ! Zieht Euch anständig an und vermeidet jegliche Diät !

2 Kommentare:

  1. Hallo Miriam,
    die Wohnungs-oder WG Suche in Hamburg ist dem nicht ganz unähnlich. Als meine damalige Mitbewohnerin und ich eine Wohnung suchten, mussten wir uns auch einigen Fragen stellen, die man rein rechtlich gesehen nicht speziell beantworten müsste. Aber was tut man nicht alles für eine Wohnung. Wobei "bezahlbar" in Hamburg dabei auch noch ein Begriff ist, den es kaum noch gibt, wenn man nicht in gewisse gegenden ziehen will.
    Als ich dann in der Situation war selber einen neuen Mitbewohner zu suchen und über 70 Leute sich auf das Zimmer bewarben, konnte ich natürlich auch sehr wählerisch sein. Wegen dem Gewicht hab ich allerdings doch niemandem abgelehnt. Das kommt mir dann doch sehr absurd vor.
    Liora

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  2. B"H

    Das Schlimmste an den WGs ist, dass man sich einem regelrechten Verhoer unterziehen muss. Alle Bewohner sitzen da, gaffen einen an und FRagen bis ins kleinste Details.
    Ich traf sogar auf Leute, die ihre eigenen privaten kleinen Mietvertraege aufgestellt hatten. Fast psychopathisch. :-)

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