Sonntag, 10. Mai 2009

Illegales Bauen und Häuserabriß

B"H

Egal, wo ich in Israel wohne - sobald ich illegal baue bzw. ohne Genehmigung an mein Eigentum anbaue oder etwas verändere, steigt mir die jeweilige Stadtverwaltung auf das Dach.
Einige werden jetzt fragen, was denn mit den Siedler ist, die da im offenen Felde neue Orte errichten.
Ganz einfach: Man stellt erst einmal Wohnwagen (Karawane) auf und errichtet eine Siedlung. Das Land gehört allen und somit sehen sie das Recht, überall bauen zu dürfen.

In diesem Artikel will ich mich jedoch einmal nur auf illegalen Bauten in den Städten beschränken. Nur nebenbei bemerkt: Unzählige Gebäude in Israel sind absolut illegal und ohne Baugenehmigung errichtet. Tankstellen, Restaurants, sogar Friedhöfe im Großraum Tel Aviv, wie an diesem Wochenende der Presse zu entnehmen war.

Was aber passiert mir persönlich, wenn ich illegal inmitten der Stadt baue oder an meinen bestehen Besitz anbaue ?
Vor dem Bau benötige ich eine Genehmigung vom Bauamt und des Weiteren bin ich verpflichtet, den Anbau oder die Veränderung am Eigentum der Stadtverwaltung zu melden. In Israel gibt es etwas, was es wohl sonst in keinem anderen Land der Erde findet: Die Arnona (Stadtsteuer).

Die Arnona wird stets vom Mieter und nicht vom Vermieter gezahlt !
Sie richtet sich nach der Quadratmeteranzahl eines Hauses, einer Wohnung, eines Unternehens, etc. Lagerräume können Freistellungen bekommen genauso wie Balkone. Israelis jedoch lieben es, ihren Balkon der Wohnung einzuverleiben und setzen nicht selten ein Dach über den Balkon. In dem Moment vergrößert sich die Wohnung und ich bin verpflichtet, mehr Arnona zu zahlen. Wer dies nicht tut, wird von der Stadtverwaltung vorgeladen und aufgefordert, das illegale Dach zu entfernen oder eine saftige Arnonastrafe zu zahlen. Dies geschieht jedem Bewohner, egal, ob Araber oder Jude !

In der ausländischen Presse betreiben die Palästinenser einen riesen Wirbel um ihre von der Jerusalemer Stadtverwaltung abgerissenen illegalen Häuser. Dabei bleibt unerwähnt, dass es Juden genauso ergeht. Die Jerusalemer Stadtverwaltung kennt kein Pardon und wer illegal baut und sich vor der dann höheren Arnona drückt, wird gnadenlos bestraft.

Morgen (Montag) trifft der Papst ein und die Palästinenser planen einmal wieder mehr ein groß aufgelegtes Gejammere um ihre zerstörten Häuser. Seltsam, dass man nie hört, dass es den jüdischen Bewohnern nicht anders ergeht, denn Kommunalgesetz ist Kommunalgesetz

2 Kommentare:

  1. Hi Miriam,

    in Deinem Artikel vergisst Du einen wichtigen Punkt zu erwähnen, nämlich den Grund warum illegal gebaut wird. Die Jerusalemer Stadtverwaltung vergibt nämlich an Palästinenser kaum Baugenehmigungen, weshalb sie praktisch gezwungen werden, illegal zu bauen.

    Hast Du jemals davon gehört, dass in Westjeruslaem ein illegal errichtetes Haus abgerissen wurde? Ich jedenfalls nicht. Dort wird notfalls auch im nachhinein die Genehmigung erteilt.

    Soweit ich gehört habe, ist die Wohnsituation im arabischen Teil Jerusalems mittlerweile so dramatisch, dass die Mietpreise sogar das hohe Niveau Westjerusalems übersteigen. Durch Errichtung der Mauer wurden viele Ostjerusalemer, die außerhalb Jerusalems wohnten, gezwungen wieder zurück in die Stadt zu ziehen, was die Situation verschärft hat.

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  2. B"H

    Hallo Gernot,

    das mit Ostjerusalem stimmt teilweise. In Westjerusalem habe ich es hingegen schon unzaehlige Male erlebt, dass illegale Bauten vom Eigentuemer selber wieder entfernt werden mussten. Ausserdem gab es eine saftige Geldstrafe.
    In vielen Faellen wird die Genehmigung erteilt, was sich aber jahrelang in die Laenge ziehen kann. Jeder kann irgendwo eine Grube ausheben, aber dann ist auch schon Schluss.

    Ostjerusalem ist restlos ueberfuellt, weil seit wenigen Jahren, noch vor der Erbauung der Sicherheitsmauer, Tausende Palaestinenser aus Ramallah und Umgebung dorthin zogen. Bevor Israel dichtmachte, wollte man noch schnell ein Plaetzchen auf neutralem Gebiet erhaschen. Nur irgendwie in Ostjerusalem wohnen, den blauen israel. Personalausweis bekommen und somit ein Anrecht auf Kindergeld, Sozialhilfe, Rente, usw. erhalten.
    Denn wer in Ramallah, etc. blieb, der gehoert zur Autonomiebehoerde und die schert sich einen Dreck um ihre Bevoelkerung und zahlt nichts.

    Arabische Vermieter rochen den Braten und das Business chnell und schroepfen seither ihre Landsleute. Selbst die Mietpreise in weiter entfernten Beit Chaninah stiegen ins Unermessliche.

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