Montag, 11. Mai 2009

Ein neuer Haushalt muss her

B"H

Premier Benjamin Netanyahu plant Geld einzusparen wo er nur kann. Eine nicht leichte Aufgabe in einer Zeit, in der die weltweite Wirtschaft leidet. Der Premier ist noch zur Genüge aus seiner Zeit als Finanzminister unter Ariel Sharon in Erinnerung geblieben. Da nämlich ging er auf die Armen los und kürzte das Kindergeld.

In Israel hatte bis zu dem Zeitpunkt das Kindergeld einen wichtigen Stand, denn es ist weitaus höher als in Deutschland und wird monatlich ausgezahlt. Viele Familie lebten davon oder zahlten ihre Miete. Mit der drastischen Kürzung erfolgte der Einbruch und es kam zu wilden Protesten (z.B. von den Hausfrauen Vicky Knafo oder Ayalah Sabag), die sich aber später wieder legten. Die Israelis grummelten lieber daheim in der Stille und schworen Netanyahu ab.

Jetzt ist er erneut Premier und man erwartete das Schlimmste. Der oberste Gewerkschaftler der Histadrut, Ofer E'ini, ging schon im Vorfeld auf die Regierung Netanyahu los und der Premier beschwörte sogleich alle Landsleute, dass die Reichen diesmal auch an der Reihe seien. Sondersteuern auf hohe Einkommen oder Steuern auf Privatflugzeuge, zum Beispiel.

Bis jetzt ist noch gar nichts entschieden und Netanyahu muss sehen, dass er nicht gleich zu Beginn seiner Amtsperiode so unbeliebt wird wie einst Ehud Olmert. Zu diesem Zweck sorgte er glänzend vor, in dem er den ahnungslosen und vom Fach nichts verstehenden Yuval Steinitz zum Finanzminister erhob.


Netanyahu (rechts) und sein Handlanger Steinitz
Photo: Daylife.Com

Allen ist klar, dass Steinitz nur Netanyahus Marionette auf dem Ministersessel ist und in Wahrheit der Premier selbst die Finanzfäden zieht. Doch sollte es zu Massenprotesten kommen, ist Steinitz der Buhmann und nicht Netanyahu.

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