Donnerstag, 13. Mai 2010

Old friends

B"H

Wie ich bereits mehrmals verkündete, bin ich extrem froh aus Deutschland weg zu sein. Im Juni werden es zehn Jahre, seitdem ich aufgrund der Aliyah deutschen Boden endgültig verliess und wenn ich so zurückschaue, so war der Schritt der Aliyah nicht immer einfach, bereut habe ich es jedoch nie.

Deutschland ist für mich zum Ausland geworden und wer einige Zeit in Israel lebt (vielleicht mehr in der relig. Welt), dem wird bewusst, wie oberflächlich das Dasein im Ausland ist. Von daher vermisse ich nichts und halte mich, so gut es eben geht, von Touristen fern. Es sei denn sie kommen aus Boro Park - Brooklyn, wie ein Freund von mir, der heute auf Besuch in Israel eintrifft.

Allerdings gibt es Zeiten, in denen man schon einmal an die Schulzeit oder was auch immer in der eigenen deutschen Vergangenheit zurückschaut. Was wohl aus diesem oder jenem geworden ist ? Neugierde einfach verbunden mit alten Erinnerungen.
Nun ist es ja heutzutage wiederum nicht allzu schwer, alte Bekannte anhand von social networking sites ausfindig zu machen und dieses ist mir in der letzten Zeit hervorragend gelungen. Selbst verlorengegangene Familienbande fand ich wieder und bin froh darüber.

Als ich im September 1987 zum ersten Mal für acht Monate in Israel weilte, gab es noch kein Internet. Man fuhr halt nach Tel Aviv und kaufte in der Buch - u. Zeitungskette "Steimatzky" die BILD oder auch einmal den SPIEGEL. Meist schon ein oder zwei Wochen alt oder die BILD von vor drei Tagen. Die Deutsche Welle war über Kurzwelle zu empfangen und am Ende erfuhr ich erst drei Monate später von Wim Thoelke (falls den heute noch jemand kennen sollte).

Dies nur als Nostalgieausflug aus der aktuellen iPad, iPhone, Laptop, Wireless Internet World. Wer hätte sich das noch im Jahre 1987 jemals erträumt ?

6 Kommentare:

  1. Shalom,

    "dem wird bewusst, wie oberflächlich das Dasein im Ausland ist."

    Ich merke das ich eigentlich keinen Kontakt zu Nichtjuden haben will. Es kommt nur oberflächliches Zeug und Lashon HaRa dabei raus. Es gibt einfach keinerlei Werte die wir miteinander Teilen.

    "Neugierde einfach verbunden mit alten Erinnerungen."

    LOL, das komischerweise Ja, da habe ich bei stayfriends gesucht und einige wiedergefunden. Aber selbst das verfliegt schnell aus obigen Gründen.

    "Wim Thoelke"

    Kennt keiner mehr der unter 35 ist, kannste von ausgehen. 1995 ist der leider gestorben. Der Grosse Preis kommt leider nicht wieder, genau wie zahlreiche andere Shows und Serien aus den späten 70er und 80ern. Könnt ich stundenlang drüber philosophieren...

    "Wer hätte sich das noch im Jahre 1987 jemals erträumt ?"

    Erster Computer C-64 und Akustikkoppler, astronomische Telefonrechnung und extremen Ärger mit meinen Vater ;)

    Shavuah Tov

    Joshua

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  2. B"H

    Das mit Stayfriends ist richtig. Man sieht sich wieder auf der Site und hat sich in den meisten Faellen gar nichts mehr zu sagen. Was auch ? Als Kind oder Jugendlicher war man zusammen, doch das Leben veraendert sich und einen selber gleich mit.

    Ich war kein besonderer Wim Thoelke Fan, doch Wum & Wendelin waren schon witzig. Wenn ich mir dagegen die heutigen Cartoons anschaue ...

    Schabbat Schalom !

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  3. Shalom,

    genau DAS verstehen viele nicht, Schule ist eine Zwangsgemeinschaft wie Gefängnis. Nach 5,10 und erst recht mehr als 20 Jahren ist man ein vollkommen anderer Mensch, man hat sich entwickelt und ist eben nicht mehr der Schulkamerad.

    Wim Thoelke, kam ja nichts anderes im TV ;) Gab ja nur drei Programme. Bei uns war Rosenthal beliebter, nicht nur weil wer Jude war, das Konzept war damals einfach passend.

    Shabbat Shalom, Chodesh Tov

    Joshua

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  4. B"H

    Ja, wer vermisst Haenschen Rosenthal nicht ? :-)

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  5. "Schule ist eine Zwangsgemeinschaft"
    Ja, aber die Schulzeit schweißt mehr zusammen, als man es sich zu jener Zeit vorstellte. Wenigstens bei unserer Klasse ist das so. Wir treffen uns nämlich an diesem Wochenende zu unserem 10. Klassentreffen ... Liegt es vielleicht daran, dass wir eine reine Mädchenklassen waren ?? (sog. "Englische Fräulein", gegründet bereits 1610 von der englischen Nonne Mary Ward). Und wenn ich am Ende unseres Treffens frage, ob wir uns in zwei oder drei Jahren wiedersehen wollen, ertönt jedesmal ein eindeutiges "Ja, auf jeden Fall!". Ich freue mich schon sehr auf morgen.
    Margot

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  6. B"H

    Hallo Margot,

    eine reine Maedchenklasse agiert vielleicht anders als gemischte Klassen.:-)

    Ich war immer in gemischten Klassen und auf mehreren Schulen. Sobald ein Schulwechsel bevorstand und sich die Klassen aenderten (von der Realschule auf die FOS, zum Beispiel), verlor sich irgendwie der Kontakt.

    Kann sein, dass es bei mir letztendlich auch daran liegt, dass ich nicht mehr in Deutschland lebe.

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