Sonntag, 23. Mai 2010

Mit dem Wind nach Westen

B"H

Wer von uns "Betagteren" erinnert sich nicht an die geniale Flucht aus der DDR mit dem Heißluftballon ? Einer der damaligen Flüchtlinge, Günter Wetzel, richtete eine eigene Homepage ein, auf welcher er die Flucht genauestens beschreibt. Sehr gut gemacht, aber wer kann, nach all dem Hin und Her der zwei Flüchtlingsfamilien, noch zwischen Wahrheit und Unwahrheit unterscheiden ? Der Eine sagt Hüh, der andere Hott. Was doch ein klein wenig Medienrummel aus dem Menschen machen kann !

In Israel spielen Ost und West heutzutage keine Rolle mehr, obwohl man mich dennoch ab und an fragt, in welchem Teil Deutschlands ich aufwuchs. (Ich wuchs im Westen auf)
Den Fall der Mauer erlebte ich weit weg in Israel und als mir damals jemand die News berichtete, dachte ich, derjenige nehme mich auf den Arm.

Als ich nach Deutschland zurückkehrte, gehörten Trabbis schon zum Stadtbild; nur ich glotzte noch erstaunt hinterher. Meine DDR - Erlebnisse begrenzen sich auf einen Tag in Ostberlin + Verwandte aus dem Osten, die uns besuchten und alles bei uns im Haus (was nicht niet - und nagelfest war) an sich nahmen. Vom Filterkaffee bis zur Strumpfhose und von der Schokolade hin zum Tempotaschentuch.

Auf alle Fälle aber bietet Günter Wetzels Site einen detaillierten Fluchteinblick. Nur eines hätte ich mir gewünscht: Die Veröffentlichung der Stasi - Akten a la Gauck Behörde sowie eine Schlussfolgerung, wie nahe Stasi und Volkspolizei den Fluchtplanern tatsächlich auf der Spur waren.

4 Kommentare:

  1. Ich erinnere mich, sowohl an die Flucht selbst als an den (Disney-)Film.
    So komisch es klingen mag, mich hat der Mauerfall nicht berührt, weder damals noch jetzt.
    Mit der Schulklasse haben wir einmal die DDR besucht, ganz toll (gähn). Haben extra Geld umgetauscht und wollten auf "dicke Hose" mache. Ende vom Lied war das wir das Geld an alte Leute verschenkt haben weil es nichts zu kaufen gab.

    Kol Tuv

    Joshua

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  2. B"H

    Am Berliner Alexanderplatz stand eine feste Gang, die von den Westtouristen die letzten DDR - Maerker verlangte, bevor die Westler wieder heimfuhren.

    Bei uns war es genauso: Wir wollten dick einkaufen, doch endeten in einem Cafe, wo alles total billig war und ansonsten gab es nichts zu kaufen. Was also tun mit dem Geld ????

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  3. Ui, da hattet ihr aber merkwürdige Erwartungen an den Osten. Ihr hattet wirklich geplant einen auf "dicke Hose" zu machen bzw. einkaufen zu gehen? War es im Westen nicht bekannt, dass es im Osten nix besonderes gibt bzw. im besten Falle die Produkte die es im Westen auch gibt? Ich bin aus der ehemaligen DDR und bin grad recht amüsiert über eure Kommentare.

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  4. B"H

    Hallo Liora,

    Du kannst jetzt so richtig ablachen:

    Unsere Abiturklasse auf Klassenfahrt in Berlin (einen Tag im Osten auf Alleingang) dachte tatsaechlich, wir koennten einige Schnaeppchen machen.:-)))
    Klar wussten wir, dass es nicht viel gibt und ich sah Schlangen vor den Kassen im Kaufhaus am Alexanderplatz. Letztendlich habe ich dort im Kaufhaus nur ein Buch gekauft. Historisch ueber das Mittelalter, denn ich wollte keine Honnecker - Biographie, die es zu Hauf gab.:-))))

    Allerdings waren wir auch wieder keine Wessis, die da ankommen und die Ossis aus dem Restaurant schubsen, nur weil wir die DM in der Tasche hatten.

    Mit zwei Schulfreundinnen besuchte ich Verwandte der einen Freundin in Weissensee. Vom Checkpoint Charlie aus nahmen wir ein Taxi. Einen Trabbi oder Wartburg ? Keine Ahnung, aber der Fahrer war bestimmt mit den Nerven am Ende, denn auf der Fahrt liessen wir uns laut ueber all die Trabbis und den Palast der Republik aus. Und ob uns wohl schon die Stasi auf den Fersen sei und wir im Arbeitslager in Sibirien enden.

    Im Palast der Republik war ich uebrigens auch und im Erdgeschoss gab es eine Kegelbahn. Die musste man aber 1 - 2 Jahre im voraus buchen. Und so blieb vom Einkauf nur das Buch und Ost - Zigaretten fuer meine Mutter.:-))))

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