Donnerstag, 20. Mai 2010

Der russische Meschiach aus Tel Aviv

B"H

Jetzt wollte ich ein tolles Reisevideo (nicht so mainstreamig) in den Blog stellen, doch was finde ich auf Youtube ? Den schlimmsten Touristenkitsch oder Videos aufgenommen von Totalchaoten. Da gelobe ich mir den russischen "Meschiach", der seit Wochen vor dem Carmel Markt (Ecke Nachalat Binjamin, Allenby, Shenkin) hockt und halt das tut, was ein Meschiach so macht: Er sitzt herum und verkündet sich.




Die restlichen Videos waren Touristenschmalz a la Meer und cooles Lebens. Alles super in Tel Aviv; coole Leute, immer Action und ein deutsches Video behauptete glatt, alle Sehenswürdigkeiten wären vom Strand aus bequem zu erreichen. Nicht nur Schmalz, sondern auch noch gelogen. Naja, macht nichts, wenn man tatsächlich nur das Triviale a la Strand, Sonne und alles super sucht.

Übrigens ist der Strand sicher nicht immer sauber, das Meerwasser zog am Dienstag mittag noch einen recht üblen Schaum mit sich und die Strandcafes sind sausauteuer. Um alles einmal auf einem guten deutschen Sprachpunkt zu bringen.

Ein israelischer Salat besteht aus Gurken und Tomaten und sollte sich gewiss auf keiner hohen Preisklasse bewegen. Wer kann, der bestelle alles, nur keinen israelischen Salat.

Die allerwenigsten Cafe in der IN Straße SHENKIN sind koscher. Soviel nur für den relig. Touristen. Klamottenkauf in der Shenkin sollte man, wenn möglich, ganz unterlassen. Insgesamt ist die Straße IN, doch mehr als Lebensgefühl braucht der Besucher wahrlich nicht mitzunehmen.

Tel Aviv besteht nicht nur aus Strand und Bar - Action, sondern verfügt über tolle Museen. Ein Ausflug nach Rishon LeZion, Bat Yam oder Holon sollte drin sein. Alles mit den Tel Aviver DAN - Lokalbussen perfekt zu erreichen und auf diese Art und Weise lernt der Tourist mehr kennen als das Bikini - Einerlei am Strand.

Die Stadt besteht nicht nur aus modernen und restaurierten Häusern, sondern hat genauso ihre Slums. Unzählige Bewohner leben unterhalb der Armutsgrenze, Drogen und Prostitution bestimmen das Leben um den Zentralen Busbahnhof und die Businesswelt die High Society. Auch das sind Teile Tel Avivs, die jemand auf einem Kurztrip nur wenig mitbekommt. Hotel Associations werden sich hüten, diese Tatsachen an ihre Hotelgäste weiterzugeben, denn schliesslich soll sich der Besucher wohlfühlen und keinen lästigen Junkie an sich kleben haben, der einem den letzten Schekel aus der Tasche jammert.

So, was ist Tel Aviv wirklich ?
Oberschicht und Unterschicht und alles so mittendrin auch noch. Ein wenig prolo, eine Portion Arroganz, man will dabeisein und nebenher der Slum.

Herzlich willkommen in einer ganz normalen Stadt, in welcher sich so mancher Tourist mehr herausnimmt als ein Bewohner.

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