Dienstag, 23. Dezember 2008

Für Touristen

B"H

Weltweit wird morgen das christliche Xmas begangen. Leider gibt es insbesondere in Tel Aviv zu dem Fest mehr Dekorationen als zum wichtigeren jüdischen Chanukkah. In Jerusalem darf sich das niemand erlauben, denn sonst fliegen die Fensterscheiben ein. Fast überall außer im arabischen und christlichen Teil der Altstadt.

Und wie alle Jahre wieder kommen viele (nicht alle sind damit über einen Kamm geschert) fanatische Christen und feiern. Wer es nicht nach Bethlehem schafft, der bleibt in Jerusalem und läßt sich ggf. in einem Altstadtpub volllaufen oder schreit "Merry Xmas" durch die Altstadtgassen. Ganz um Ärger der Palis, denn die haben die Angewohnheit früh schlafen zu gehen, da sie morgens wieder früh zum Beten antreten müssen. Mehr läuft nicht in Jerusalem.

Wer unbedingt nach Bethlehem hinausfahren will, der sollte Folgendes beachten:
Nehmt kein Pali - Taxi, sondern den Kleinbus vom Damaskustor für ca. 4 Schekel. Die arabischen Taxen zocken Euch besonders an Xmas gnadenlos ab und verlangen Hunderte von Schekeln.

Unterkunft in einem billigen Hostel: Vielleicht ist alles ausgebucht, doch falls Ihr noch sucht - Checkt ins Petra - Hostel am Jaffa Tor ein. In dem Hostel herrschen zwar oft chaotische Zustände, denn viele Touristen meinen, ein Prophet oder gleich der Meschiach zu sein, doch sind die Preise auf einer festen Liste abzulesen. Die Abzocke bleibt also unter Kontrolle.
Im Jaffa Gate Hostel und woanders zahlt Ihr ansonsten horrende Preise. Noch dazu für muffige Zimmer ohne Fenster. Und keine Sorge, die allseits bekannten Bettwanzen des Petra - Hostels sind derzeit eingefroren, denn das Wetter ist winterlich.

In der Altstadt selbst warten die moslemischen Händler mit allem möglichen Kitsch auf. Teuer und "Made in Taiwan oder China". Lasst Euch nicht auf zu krumme und teure Deals ein. Auch wenn ihr noch so toll zu einer Tasse Tee und einem kleinen Schwätzchen eingeladen werdet.

Und dann sind da auch noch die Fanatiker, die an jeder Ecke den Meschiach sehen. Was wäre Jerusalem ohne seine irren Touristen und ihrem Syndrom. Wobei die meisten eh schon in geistig abwesenden Zuständen anreisen.

Die Armenier und griech. Orthodoxen feiern Xmas erst am 6. Januar oder so. Demnach herrscht ein reges Kommen und Gehen. Die einen feiern noch, die anderen beginnen erst und wieder andere fahren schon heim.

Wer sich dem ganzen Zirkus entsagen will, der gehe in die Neustadt und relaxe, obwohl das bei dem kalten Wetter auch nicht gerade einfach ist. Normalerweise setzen sich die Jerusalem bei solch Wetter in die Cafes oder essen irgendwo eine heisse Suppe. Die Finanzkrise läßt so manchen Kaffeehausbesuch ausfallen, aber wer es dennoch günstig wagen will, der gehe zu Cafe Ne'eman in der Jaffa Road. Vor der Coffee Bean und gegenüber von der überteuerten Vegetarierklitsche Village Green.

Nach den christlichen Feiertagen purzeln in der Altstadt bei den Palis die Hostelpreise. Wer es also billig sucht, der fahre dann nach Jerusalem und nicht in diesen Tagen. Der Januar ist gewöhnlich touristenleer und man hat die Sehenswürdigkeiten fast für sich allein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen