Ein Rivale namens "Moshe Feiglin"

B"H


Vorweg: Der Nachname "Feiglin" wird im Hebräischen "Fejglin" ausgesprochen.




Der Rechtspopulist Moshe Feiglin ist Benjamin Netanyahus größter Konkurrent bei den morgen (Montag) stattfindenden Primaries (Wahlen zum Premierministerkandidaten der Partei für die Knessetwahlen im Februar 2009).


Morgen wählen die Mitglieder der LIKUD - Partei diesen Kandidaten und natürlich rechnt Netanyahu damit, dass er dies sein wird und er im Wahlkampf gegen Zipi Livni von der Kadima - Partei antreten wird. Obwohl der eher liberale Bibi sich aus Wahlkampfgründen bekannte Rechtspolitiker wie den Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten Menachem Begin, Benny Begin oder de ehemaligen Abtrünnigen Dan Meridor zurück in den LIKUD holte, will er dennoch deren etwaige Übermacht verhindern. Einzig und allein die rechtsgerichteten LIKUD - Wähler sollen mit Begin und Meridor beruhigt werden. Die Realität beweist jedoch, dass Bibi sich mit einem Schleimerkabinett umgeben will und bisher gar nicht beabsichtigt, den beliebten Benny Begin auch nur irgendwo näher mit einzubeziehen.





Benjamin Netanyahu




Hinzu kommt der schärfste offizielle Rivale Moshe Feiglin.
Feiglin kann durchaus 6000 - 7000 LIKUD - Stimmen hinter sich bringen und seit Wochen versucht Netanyahu auf äußerst rüde Weise, Feiglin von der Liste der Primaries zu streichen. Bisher erfolglos und seine Vertrauten weisen darauf hin, dass Netanyahu Feiglin mit seinem Verhalten bisher mehr Wählerstimmen und Sympathien einbrachte als dass er Feiglin ausschaltete.





Moshe Feiglin




Ich glaube kaum, dass Moshe Feiglin es wirklich auf den ersten Platz bei den Primaries bringen wird. Erstens ist er vielen, außer der relig. Siedlerbewegung, viel zu rechts und zweitens steht Feiglin immer recht alleine da. Er verfügt über kein richtiges Programm und wirkt im LIKUD eher als Fremdkörper, der nur zu Wahlkampfzeiten von sich reden macht. Persönlich würde ich Feiglin empfehlen, seine eigene Partei zu gründen, wie der viel rechtsgerichtetere Baruch Marzel dies tat.


Dennoch hat Netanyahu allen Grund zur Furcht, denn auch der LIKUD blieb von einem spürbaren Rechtsruck nicht verschont. Die Linksrolle der Kadima - Partei sowie geplante Landabgaben an die Palis kommen bei der allgemeinen Bevölkerung immer weniger an, denn bisher liefern die Palis als Gegenleistung nur weiteren Terror.
Und viele LIKUDNIKS wollen einen rechtsgerichteten Anführer sehen und nicht einen Netanyahu, der schon Hebron den Palis überliess und auch sonst alles tut, um die USA zufriedenzustellen.
Hinzu kommt, dass Netanyahu Spendengelder von radikalen christlichen Organisationen (amerik. Evangelisten) annimmt, was Moshe Feiglin, sowie bekannt, grundsätzlich ablehnt.


Die relig. Siedler jedenfalls lehnen Netanyahu vollkommen ab und werden bei den Knessetwahlen eher Baruch Marzel, die Nationalrelig. oder halt auf Feiglin setzen. Vielleicht geben sie auch ganz auf und gehen gar nicht mehr wählen, wie soviele Israelis auch.


Der neue Wahlkampf hat begonnen, aber wieder wird nur altes Aufgebot aufgefahren. Nichts Neues und das trägt erst recht zur Wahlverdrossenheit bei.




Link:


Blog von Benjamin Netanyahu (nur auf Hebräisch)