Samstag, 3. April 2010

Apriltagebuch

B"H

Pessach geht weiter und das noch bis Montag abend. In der Diaspora bis Dienstag abend. Morgen, Sonntag, ist nur ein halber Tag. Sozusagen wie ein Freitag bevor der Schabbat hereinkommt. Geschäfte und Märkte sind also nur bis nachmittags geöffnet.

Ich werde schon früh nach Jerusalem fahren, denn die Bäckerei backt zwar noch nicht, doch fanden Umbauten statt und einige von uns Sklaven erklärten sich bereit, bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Dafür werden wir von der chaotischen Nachtschicht von Montag auf Dienstag befreit. Chaotisch deswegen, weil die Leute nach Pessach die Bäckereien erstürmen, um endlich wieder Brot einzukaufen.

Gleich nach dem Ausklang von Pessach werde ich sofort heim nach Tel Aviv abreisen, nur um am Dienstag abend wieder in Jerusalem zu schuften.

Dass mit dem siebten Pessachtag in Jerusalem passt mir ansonsten sehr gut, denn in Mea Shearim finden viele Feiern statt und ich bin eingeladen. Ein chaotisches Herumgefahre wird es trotzdem. Tel Aviv, Jerusalem, Tel Aviv …

Ab Dienstag geht in Israel alles wieder seinen gewohnten Gang und Pessach wird vorüber sein. In der nächsten Woche gedenken wir der Holocaust - Opfer und eine Woche darauf wird Unabhängigkeit gefeiert. Dies werde ich allem Anschein nach in Tel Aviv tun, denn in Jerusalem ist diesbezüglich eh nie etwas los.

Die Christen feiern Ostern in der Jerusalemer Altstadt und darüber kann ich absolut nichts berichten, denn ich meide die Altstadt zu der Zeit. Der Papst hat sich einmal wieder mehr in die Nesseln gesetzt, denn der Vatikan bezeichnete die Anschuldigungen gegen Ratzinger als eine Art Judenverfolgung. Die Juden wurden verfolgt und nun unterliege der Papst einem Pogrom. Die Juden in Rom und in Israel sind entsetzt. Da kommt der Wehrmacht Ratzinger daher, beschützt seine pädophilen Bediensteten und macht dann auch noch auf Pogromopfer.
Aber haben wir anderes erwartet ? Die Palästinenser sehen sich ja auch in der Gaskammer. Hoffentlich kriegt der Papst nicht mit, dass in der kommenden Woche in Israel nationaler Holocaust - Tag ist, sonst stellt er noch seine eigene private Trauersirene an.

Immerhin machte uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung und es ist ausgesprochen warm. Fast dreissig Grad heute und der Tel Aviver Strand lief fast über. Mit einem Freund spazierte ich bis nach Yaffo und auf dem Rückweg kreuzten wir das Tel Aviver Kneipen IN Viertel "Florentin". Ohne Kneipe allerdings.

So, und nun noch schnell die letzten Stunden Pessach geniessen.
Allen Lesern noch tolle Feierstunden !

5 Kommentare:

  1. Gehen ein Rabbi und ein Pater abends essen. Es ist ein heißer Sammertag und auf dem Rückweg schlägt der Rabbi dem Pater vor, doch noch schwimmen zu gehen. Meint der Pater: "Ich habe aber keine Badehose dabei." "Das macht doch nichts," antwortet der Rabbi, so spät sieht und ohnehin keiner mehr." So springen beide nackt in einen See. Als sie wieder herauskommen, naht eine Gruppe Spaziergänger. Der Rabbi halt sich seine Händ vors Gesicht, während der Pater seine Hände zwischen die Beine hält. Als die Passanten vorbei sind, fragt der Pater:"Sag mal, wieso hast du dir die Hände vors Gesicht gehalten?" "Nun," antwortet der Rabbi, "m i c h erkennt man an meinem Gesicht."

    Übrigens würde ich auch als Christ zu Ostern die Jerusalemer Altstadt meiden.

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  2. oh! ich habe mich als jüdin dieses jahr endlich mal überwunden und mir das karfreitags-treiben in und um die grabeskirche herum angeschaut. es war höchst interessant und lief mit einer relativen ruhe ab, von der wir hier an jeder bushaltestelle (ganz zu schweigen von h&m- oder ikea-eröffnungen!) nur träumen können!
    man darf auch mal ein vorurteil hinterfragen und ggf. korrigieren;-)

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  3. ...ich meide die Altstadt zu der Zeit.

    zeugt nicht gerade von weltoffenheit;-)

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  4. B"H

    Ich gebe zu, dass meine Einstellung in dem Sinne falsch ist, da Juden Repraesentanz zeigen und nicht die Altstadt fremden Religionen ueberlassen duerfen.

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