B"H
Da ist der Unternehmer Pini Zarfati aus Israel so furchtbar happy, den Ostdeutschen zu helfen, indem er 3000 neue Jobs schaffen will und dann das. Die Dessauer Lokalbehören machen ihm mit ihrer Bürokratie einen dicken Strich durch die Rechnung.
Zahlreiche säkulere Israelis halten es in ihren vier Wänden nicht mehr aus und es zieht sie hinaus in die Actionwelt. Je wilder desto besser. Wer etwas Geld hat (oder sein Konto überziehen kann), der gehe abends oder ebenso tagsüber (zumindest am Schabbat) auf Erlebnistour. Vergnügungszentren wie der Tel Aviver Luna Park, der Park in Rishon LeZion oder anderweitige Attraktivitäten bereiten den Israelis einen "Live dabei sein - Konsumrausch". Im Zeitalter von Facebook, wo man geniesst und einfach wegklickt, steht die künstliche Actionwelt ganz oben. Man zieht sich die Freizeit rein, denn der Alltag ist mies genug. Das Leben ist kurz und ich will dabei sein.
In Eilat ist den Besuchern eh schon alles zu langweilig und die Kinder bleiben lieber am Hotelpool liegen, anstatt sich Wüsten - oder Aquariumtrips anzutun. Jetzt soll ein neues Eispark her. Mit richtigen Schnee und Eis zum Anschauen und dem Konsum (sprich Shops aller Art) gleich drumherum. Eine Shopping Mall mit Alaskaeis.
Auch Pini Zarfati wollte den Leuten in Dessau, tiefes Ossiland und eh nichts los, helfen. So dachte er zumindest. Die Israelis suchen Action, ergo wollen auch die Dessauer was erleben. Ein kleines Las Vegas sollte gebaut werden. Spielhöllen, vier Luxushotels verbunden mit einem Vergnügungspark gleich nebendran an der Elbe. Das Spielerparadies und Baden Baden sollte erblassen. Dreitausend Jobs sollten so in Dessau entstehen, doch die Ämter wollen nicht so wie Pini Zarfati.
Was mir zuerst einfiel als ich die Story im aktuellen Wirtschaftsteil einer Tageszeitung las:
Was sollen die Dessauer mit einer Glücksspielparadies ? Luxus inclusive. Wer kann und will sich das leisten ? Und die deutsche High Society zieht es in die Schweiz oder nach Monaco oder Baden Baden. Dorthin, wo halt gesellschaftsmässig etwas steigt. Sehen und vor allem gesehen werden, lautet die Devise.
Aber Dessau ? Naja, nichts gegen die Dessauer (ich kenne nur den Dessauer Bahnhof), aber die Stadt ist nun einmal nicht Monaco.
Warten wir ab, ob das Luxusprojekt dennoch zustande kommt. Falls ja, sehe ich den Pleitegeier jetzt schon kreisen.
Am Nachmittag fahre ich zum Schabbat nach Jerusalem. Kalt soll es werden, was einem noch keine direkten Pläne im voraus erlaubt.
Die kommenden zwei Wochen werden depressiv genug, denn am 12. April gedenkt Israel der Holocaust - Opfer am nationalen Yom HaShoah. Genau eine Woche später wird am Yom HaZikaron der gefallenen Soldaten gedacht. Am 20. April wird es erfreulicher, denn dann feiert der Staat Israel seinen 62. Geburtstag (Yom Ha'azma'ut).
"Schabbat Schalom" an alle Leser !
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