B"H
Soweit ich mich erinnere, war es entweder ein Kommentar in der "Maariv" oder der "Israel Hayom", in welchem mehr "Israeliut" gefordert wurde.
ISRAELIUT lässt sich ins Deutsche mit "Israelischkeit" übersetzen. Falls solch ein Wort überhaupt existiert.
Was geschieht mit uns (Israelis) in diesen Tagen ? Zuerst begehen wir den Yom Hashoah (nationalen Holocaust - Gedenktag) und in der nächsten Woche folgt am Montag ein weiterer Gedenktag vor dem Unabhängigkeitstag am Dienstag: Der "Yom Hazikaron - Der Gedenktag an die gefallenen israelischen Soldaten".
Wie jedoch begehen wir beide Gedenktage ? Zum Ersteren haben die heutigen Generationen weniger Bezug, der zweite Gedenktag zieht uns in die aktuelle Gegenwart. Im Radio erzählen Holocaust - Überlebende von ihren Erlebnissen. Die Zeitungen sind ebenso voll mit Gedenkartikeln. Jedes Jahr bringt es die Presse fertig uns Holocaust - Stories zu präsentieren, die bis dahin völlig unbekannt waren. Allerdings hörten wir noch nichts von einem Überlebenden, der sich nach dem Krieg in Deutschland niederliess. Derlei Lebensberichte sind in der Mitte der Auschwitz - u. Treblinka - Biographien ein Tabu. Ja, sogar ein Verrätertum.
Die Mehrheit der Berichte bezieht sich eh auf Ungarn, Polen, Tschechen, Litauer oder Russen.
Am Yom Hashoah also stehen wir zwei Minuten lang zum Sirenenton und danach werden wir vom Radio mit Trauermusik berauscht. In Israel befindet sich immer noch eine relativ hohe Anzahl der Nitzolej (Shoah), wie die Überlebenden im Hebräischen genannt werden. Fast die Mehrheit von ihnen lebt in Armut, denn nicht alle bekommen Renten aus Deutschland. Den ehemaligen deutschen Juden geht es finanziell relativ gut, doch was ist mit jenen aus Ungarn, Russland, Polen oder Rumänien ?
Der Unabhängigkeitstag folgt darauf und wurde schon lange zum nationalen Mangal - Tag (Grilltag). Fehlt es uns deswegen an nationalem Bewusstsein ?
In einer Zeit, in welcher eine Ex - Soldatin (Anat Kamm) geheime Infos weitergibt und ein linker Haaretz Journalist (Uri Blau) zusammen mit seiner Zeitung gemeinsame Sache gegen Israel macht, sollten wir uns dringend nach unserem Nationalbewusstsein auf die Suche begeben.
Vor wenigen Wochen wurde bei einem Militäreinsatz in Gaza der Soldat Eliraz Peretz aus der Siedlung Eli (in Samaria / Shomron) von Palästinensern erschossen. Eliraz war der zweite Sohn der Familie Peretz, der bei einem Militäreinsatz ums Leben kam. Die Mutter, Miriam, erschütterte mit ihrer Trauer das ganze Land, hielt sich jedoch von politischen Statements uns Beschuldigungen zurück. Stattdessen sei sie stolz auf dieses Land.
Worte, die man heutzutage vielerseits gerade von Siedlern hört und weniger von der Stadtbevölkerung. Miriam Peretz brachte es fertig, viele Israelis zum Nachdenken zu bewegen.
Kurz darauf aber fiel die linke Zeitung "Haaretz" über sie her und verurteilte Miriam Peretz als Siedleranarchistin. Wer Miriam Peretz zuhöre, der könnte glauben, wir leben in einem Faschistenstaat mit Siedlern.
Die Aussage von Haaretz trampelte auf den Gefühlen der Mutter zweier gefallener Söhne herum und das Resultat war, dass einige Leser ihr Zeitungsabo kündigten. Achmadinejad bedroht uns und Haaretz findet nichts Besseres zu tun als gegen Soldatenmütter zu hetzen und Militärgeheimnisse auszuplaudern. Geheimnisse von Einsätzen, die noch zu Zeiten des obersten Anklägers Meny (Menachem) Mazuz abgezeichnet worden waren. Diese Tatsache enthielt Haaretz seinen Lesern vor.
Israelis, die gegen ihr Land handeln. Die sich mit dem Feind einlassen, um falsche Gerechtigkeit zu finden. Verräter gab es schon immer. Auch zur Zeit des Holocaustes, in welchem Juden gegen Juden agierten, um ihr eigens Leben zu verlängern. In der aktuellen Situation einer iranischen Atombombe hätte man wieder einmal anderes erwartet, doch nichts war es. Verraten wird weiter.
Yom Hashoah ist nicht nur eine Sirene und der Unabhängigkeitstag nicht nur ein Barbecue - Tag. Wo aber bleibt unser Nationalbewusstsein ? Auf dem Grill im Sacher Park oder
Hayarkon Park ?
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