Tel Aviv
B"H
Und wieder einmal habe ich in dieser ausklingenden Woche den Blog etwas schleifen lassen. Der Grund war ganz einfach, dass ich eine unerwartet starke Resonanz auf mein hebräisches Geschreibsel fand und dazu noch neue Leutchen kennen lernte. Aus der Jerusalemer haredischen (ultra - orthodoxen) Szene.
Und Jerusalem bildet gleich ein weiteres Stichwort, denn ich war in dieser Woche mehrmals dort. Eine ehemalige Bäckereikolleging meinte am Dienstag abend auf einer "Betriebsparty" zu mir, ich hätte halt so ein Syndrom mit Jerusalem. Nicht unbedingt das Syndrom ist der Fall, sondern dass ich ungemein viel in der Stadt zu tun habe.
Dazu kam die Bäckereiparty mit tollem Essen und den Kokos - sowie Linsensuppen. Die Linsen waren allerdings nicht die kleinen braunen runden Dinger, sondern Israelis befördern oft ein weisses Etwas hinein. Schaut aus wie eine Kleie. Keine Ahnung, jedenfalls hat es sehr gut geschmeckt.
Das Wetter war miserabel und kalt, doch der Regen notwendig. Trotz aller landesweiten Überflutungen. Der See Genezareth stieg um 10cm an, aber die Minusgrenze ist noch längst nicht überschritten.
Der Landwirtschaftsminister verbat am dem 1. März dieses Jahre jegliches Fischen im Kinneret, denn es gibt kaum mehr etwas zu angeln.
Im Süden, an der Grenze nach Ägypten sollen neue Sicherheitsanlagen entstehen, denn monatlich inflitrieren sich illegale Afrikaner. Israel befürchtet, dass sie im Sinai äußerst aktive Al Khaida afrikanische Asylanten anwirbt und nach Israel schickt.
Überhaupt nimmt das Ausländerproblem in Israel immer größere Maße an. Doch anstatt es richtig anzugehen und viel mehr auf Abschiebung zu machen, werden teilweise die Augen verschlossen, denn in "normalen" Wohngebieten leben keine Philippinas, Afrikaner oder Nepalesen. Sie hausen in ihren eigenen Ghettos, falls eine Philippina nicht gerade mit ihrem Pflegefall lebt. In der hiesigen Gesellschaft haben sie keine Chance und werden weiterhin die Sklaven der Nation bleiben.
Dennoch muss ich sagen, dass Israel Arbeit mehr anerkennt als das in Deutschland der Fall ist. Wer in Deutschland einen "dreckigen" Job wie Klofrau oder so in der Art erledigt, der ist das Letzte. In Israel ist das keineswegs so und Arbeit wird anerkannt. Nur nicht von denen, die hochnasig ins Land kommen und meinen, hier etwas Besseres sein zu müssen. Dabei sollten sie aufpassen, dass sie nicht selber einmal tief fallen. Das "Man weiss ja nie - Denken" ist sehr israelisch und mir sagten schon viele Leute, dass sie angst haben, einmal so zu enden, wie der Obdachlose am Straßenrand. Insbesondere in Israel kann man schneller fallen als man sich das vorstellt.
In wenigen Stunde fahre ich nach Jerusalem. Schabbatatmosphäre und so. Ein paar Leute treffen und meinen Kopf voller Hebräischvokabeln trichtern. Seit einigen Woche haben ich meine Anglo Freunde nicht mehr gesehen und spreche dieser Tage ausschließlich Hebräisch. Auch an diesem Schabbat.
Das Wetter erwärmt sich gerade und es scheint die Sonne. Sonntag kommen die Fluten zurück. Also geniessen wir schnell etwas Schabbat und Natur, bevor es wieder an die Heizung geht.
"Schabbat Schalom" an alle Leser !!!
Shalom,
AntwortenLöschenmit vielem hast Du ja recht und ich sehe Deutschland ähnlich wie Du, aber sog. dreckige Jobs sind in Deutschland keine Schande mehr.
Das hat sich seit einigen Jahren doch gewandelt. In Deutschland ist eher das Problem Hartz IV und Leute das Sozialsystem massiv ausnutzen.
Man kann Deutschland auch nicht mit Israel vergleichen, dazu sind die Strukturen ganz anders gewachsen. Israel ist ein junges Land mit einer jungen Bevölkerung und das zeigt sich auf jedem Gebiet,sowohl positiv als auch leider negativ. Du weisst selbst wie in Israel Auto gefahren wird.
Deutschland ist überaltert und eigentlich gibt es keine wirklich moderne Stadt, selbst Berlin ist provinziell und kann mit Weltstädten in keiner Weise mithalten. Auf die Menschen brauche ich nicht extra zu sprechen kommen, aber das ist eben rein subjektiv.
Den religiös-jüdischen Aspekt kann man ganz ausklammern, es gibt kein Judentum in Deutschland.
Du sprichst genau das an was uns auch auch massiv Sorgen macht: "Insbesondere in Israel kann man schneller fallen als man sich das vorstellt".
Wie schon gesagt, vor 5 Jahren waren wir im Tevet drüben und haben uns den tu.... abgefroren.
Den blog machst Du übrigens sehr gut und ich habe in einem Monat mehr gelernt als sonst wenn ich im Land bin. Es ist sehr gut das Du alles aus Deiner persönlich, subjektiven Sicht schreibst und nicht nur berichtest.
Shabbat Shalom
Joshua
B"H
AntwortenLöschenWow, da herrschen in Deutschland aber arme Zustaende, wenn es den kleinen Dreckjob - Unterschied nicht mehr gibt.
Stimmt, ich war fast zehn Jahre nicht mehr dort und was weiss ich vom Fall der Bundesrepublik ? :-)
Im SPIEGEL las ich, dass sogar die Zeitarbeitsfirmen ihre Leute schmissen. Und das bedeutet, dass es schlecht steht. Wenn selbst die Ausbeuter des Arbeitsmarktes keine Jobs mehr vergeben.
Ich finde Israel vielerseits nicht gerade kosmopolitisch, sondern auch eher speissig. Kommt drauf an, wo man lebt. Die Provinzen stecken mitten im Spiess und da bleiben Jerusalem und Tel Aviv.
Jerusalem ist gegenueber Tel Aviv sicherlich spiessig. Damit meine ich jetzt nicht die Religioesen oder Gay Parade - in der Art.
Sagen wir einmal, Tel Aviver verstehen zu leben und zu geniessen. Wenn sie denn das noetige Kleingeld haben, denn Genuss ist nicht billig.
Haben sie es nicht, bleibt der kostenlose Strand und der Picknickkorb. Das Grillen ist am Strand verboten, denn die heisse Glut koennte in den Sand fallen und anderen die Fuesse verbrennen.
Die Jerusalemer erinnern mich ein wenig an die Bewohner der Oberpfalz (Regensburg und so).
Jaja, das kann ich als Nuernberger wieder toll sagen. Auf die Oberpfaelzer herabschauen.:-)))
Der fraenkische Volkssport !
Dennoch erinnern mich die Jerusalemer teils an Dorfbewohner. So richtige bayerische Provinz, wo jeder Punk schief angeschaut wird. So, als ob er einem jetzt die Tasche klaut.
Kleinkariert sind die Jerusalemer und wer es nicht mehr ertraegt, der faehrt nach Tel Aviv. Dort wird er dann vom Leben erschlagen und fleuchtet nicht selten schnell wieder ins ihn behuetende Jerusalem. :-)
Frieren tun die Leute derzeit auch, denn es ist kalt. Heute scheint die Sonne, doch in Jerusalem sind 13 und in Tel Aviv 18 Grad C.
Bei den Blogs kommt es echt auf meine Launen drauf an. Nur die trockene Berichterstattung ist nichts fuer mich und die Palis samt Politik nerven mich derzeit.
Heute sind die Wochenendausgaben der Tageszeitungen voll mit Gelaester ueber Sarah Netanyahu und das bildet eine nette Klatsch - und Tratschausnahme. Endlich einmal keine Raketen und Abu Mazen. :-)
Am Sonntag werde ich vom neusten Sarah - Klatsch berichten.:-)
Schabbat Schalom !!!
ja ich lebe jetzt 3 jahre in süd tel aviv aber so schlim wie es momentan ist war es noch nie die afrikaner übrehnen süd tel aviv und die polizei macht nicht grade gestern haben afrikaner die wohnug einer nachbarin lehr gerumt in aliha strasse sie hausen wie tiere in löchern am strasenrand bei tachaner diese bilder gehn mir nicht mehr aus dem kopf was ist nur los in diesen land
AntwortenLöschenB"H
AntwortenLöschenAliyah Street ist aber noch verhaeltnismaessig okay. Jedenfalls sind mir dort noch keine "Tiere" begegnet. Ich wuerde eher sagen, dass der Teil der Levinsky um Finn Street und dem Busbshnhof selbst absolut heruntergekommen sind.
Toll war die Gegend noch nie, denn die Prostituierten laufen dort schon Ewigkeiten auf und ab, aber das mit den Afrikanern ist schon schlimmer geworden.