B"H
Wie jeden Donnerstag fuhr ich am Nachmittag von Tel Aviv nach Jerusalem, um dort eine nationalreligiöse Kindergruppe zu unterrichten. Am Moshav Shoresh (vor Jerusalem) kam die Buslinie 405 zum Stillstand. Der Motor setzte aus. Ohne große Beschwerden verliessen wir auf Anweisung des Fahrers den Bus, denn der wollte auf der Autobahn andere Busse anhalten, die uns nach Jerusalem mitnehmen sollten.
Immer dann, wenn Egged - Busse außer Betrieb sind, halten vorbeifahrende Busse an und sammeln die gestrandeten Fahrgäste ein. Auch bei uns ging das heute ziemlich rasant. Der erste Bus der hielt, war nach wenigen Minuten restlos voll. Die Leute standen sogar im Mittelgang.
Wir Verbliebenen sahen nach wenigen Sekunden schon den nächsten Bus anrollen und halten. Witzigerweise handelte es sich dabei um die Buslinie 400. Die Linie 400 ist die Busverbindung zwischen der fast ausschließlich haredischen (ultra - orthodoxen) Stadt Bnei Brak bei Tel Aviv und Jerusalem.
Die Linie 400 hielt an und liess uns ohne Zögern zusteigen. Der Bus war voll Haredim und es herrschte eine gewisse Geschlechtertrennung nach Männlein und Weiblein. Nicht so streng wie in der Linie 402 auf der gleichen Route, doch es gab sie, die bekannte Trennung.
Als wir, die da nicht unbedingt so relig. anständig gekleidet waren, einstiegen, sagte niemand der Haredim ein einziges Wort. Keiner regte sich auf, schrie uns an oder griff uns sonst irgendwie an.
Ich erwähne diesen Vorfall, weil die säkulere Presse sowie einige Blogs unermüdlich gegen Haredim geifern.
In umgekehrter Form erlebte ich das Liegenbleiben eines Egged - Busses vor ca. einem Jahr. Ich fuhr mit der Linie 405 und der Bus 417 aus Ramat Beit Shemesh kommend, war auf der Autobahn nach Jerusalem außer Betrieb. Und das eine Stunde vor Schabbateinbruch.
Damals nahmen wir die Haredim mit auf.
Leider finden derlei positive Aktionen nie Erwähnung, sondern es wird lieber mit negativen Vorfällen Schlagzeilen gemacht.
"Keiner regte sich auf, schrie uns an oder griff uns sonst irgendwie an."
AntwortenLöschenDas wäre auch ein nicht gerade frommes Verhalten ;)
B"H
AntwortenLöschenIn der Vergangenheit wurden Fahrgaeste, die nicht gerade anstaendig angezogen waren, in diversen Bussen beschimpft.
Allerdings glaube ich nicht jedem, der da angegriffen worden sein will. Manche suchen eher die Presse anstatt der Wahrheit.
Es wird immer viel Theater darum gemacht, einige reden sogar von Apradheit!
AntwortenLöschenBesonders witzig ist es wenn goyische "Antizionisten" (Antisemiten/Judenhasser) sich aufregen. Sonst finden sie Neturei-Karta Leute und jüdische Antizionisten ganz toll weil sie ja gegen den Staat Israel sind (das wird auch gerne übertrieben in der Presse!) aber wenn es um diese Buslinien geht, dann wird auf diese Leute in üblicher NS-Manier geschimpft.
Falls ich nichts mehr schreibe heute
Shabbat Shalom
Joshua
B"H
AntwortenLöschenShavua Tov !
Die wenigsten Fahrgaeste werden mit den koscheren Bussen konfrontiert, denn diese fahren gewoehnlich nur in haredische Gebiete. Wobei Egged bestreiten wird, dass es DIE koscheren getrennten Busse geben wird, denn eine Bekannte (Anwaeltin im Verkehrsministerium) bestaetigte mir, dass nach Geschlechtern getrennte Busse immer noch illegal sind. Daher gibt es bei Egged nur ganz wenige Busse davon.
Was einige Haredim tun ist, private koschere Busse einzusetzen und dies ist erlaubt. Und in dem Falle hat sich ein Fahrgast an die Regeln zu halten.
Aber im Ernst: Wer von uns steigt in solch einen Bus oder ist ueberhaupt erst erlaubt, einzusteigen ?
Bisher wird das Theater um die Buslinien uebertrieben. Insbesondere von Leuten, die entweder nicht in Jerusalem leben oder nicht staendig mit Bussen, die durch haredische Gebiete fahren, konfrontiert werden.